Erinnerungen

 

an Johrtehnde

 

med vellen Veränderungen

 

 

 

 

 

 

 

Erläwed un upgeschrewwen

 

in Meinerküser Mundart

 

von

 

 

 

Wilhelm Schäfer

 

Juni 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mundartgruppe

 

 

 

„Mie Meinerküser

 

 

 

Die folgenden Texte sind geschrieben in Meineringhäuser Mundart.

 

 

 

Meineringhausen ist ein Ortsteil von 34497 Korbach

 

Landkreis Waldeck-Frankenberg

 

 

 

Alle Worte sind so geschrieben, wie sie in Meineringhäuser Mundart ausgesprochen werden.

 

Übliche Rechtschreibregeln können nicht als Maßstab angesetzt werden.

 

Als Beispiel wird angeführt, dass beim Meineringhäuser Platt kein sp oder st gesprochen wird. In beiden Fällen wird sch gesprochen. Entsprechend sind die Worte auch geschrieben.

 

 

 

 

 

Geboren bin ich im Jahr 1936, folglich habe ich im Jahr 2016 das 80. Lebensjahr erreicht. Diese Jahrzehnte, die ich bis jetzt erleben durfte, waren eine Zeit von gewaltigen Veränderungen in vielerlei Hinsicht. Ich möchte im folgenden Bericht festhalten, wie sich das Leben im Dorf, aber auch in unserem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb so darstellte. Diese Ausführungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte festhalten, was mir in Erinnerung geblieben ist.

 

 

 

Als de twedde Weltkriech im Johre 1939 anfeng, wor eck erst 3½ Johre alt. Minn Vatter mossde gliek am Anfang tem Militärdeenst inrücken. Eck kann meck noch genau an d`n Daach erinnern. Tesammen med Märtens Schorsch worde minn Vatter von Märtens Schorsch sen. med ennem Einschpänner no Körbach tem Sammeltransport gebracht. Unse Familie schdund vörr d`m Husse un häd seck veraffschedd.

 

Aff sofort mossden minn Opa un minne Motter de Landwirtschaft alleine bewältigen. Als Tierbeschdand woren näwen 2 Gülen, 6 Köjje, 4 Ringer un etwa 8 bis 10 Sugge vörrhanden.

 

Noch im Johre 1939 krechden mie in Meinerkusen Inquartierung un zwar uten Saarland. Dat woren sogenannte Rückgeführte, de dat westliche Grenzgebiet no Frankreich verlooten mossden. No uns kamen twei junge Mäkes, de im Husshalt un in d`r Landwirtschaft gehulpen hann. Im September 1940 konnten se wedder terüjje in ärre Heimat.

 

Auch als Kind krechte me schonn medde, wie de Kriech dat Läwen veränderte. Owends mossden alle Fenster verdunkelt wären.

 

Et gaf nid mehr alles te käupen, förr de meisten Waren mossde me Läwensmiddelkoorten odder Bezuchsschiene hann. De Buren woren sogenannte Selbstversorger, weil se velle Läwensmiddel selwer erzeugeten. De grösste Deil d´r Bevölkerung bekam Läwensmiddelkoorten als Normalverbraucher. Schworarweddern wurden tausätzliche Rationen taugedeilt. Schohe krechde me nur up Bezuchsschien. Auch Textilien woren Mangelware. Fruggen, de näjjen konnten, woren godd dranne. Ut Schdoffresten wurde manched Kleidungsschdücke vörr de Kinger genäjjed. Dat wor nid modisch, awwer me hadde wat tem Antehn.

 

Alles, watt in d`r Landwirtschaft geerntet worde, ungerlach d`r amtlichen Kontrolle, bie`m „maschinen“ wor enn amtlicher Wieger dobie un schdallte dat Gewicht det gedroschenen Getreides fesde. Dann worde fesdegelächt, watt me affgewwen mossde. Als Kraftfauder förrt Veih bleff dann nid mehr vell öwwerrich. De Folge dovon wor, dat de Taunahme bie d`n Sujjen un de Melkleistung bie d`n Köjjen schlecht woren. Auch de Keller worden kontrolleert un dann krechde me Bescheid, watt me noch an Katuffeln affgewwen mossde.

 

Fast alle Buren hadden noch ne Zentrifuge unnen Botterfaat, domedde konnte me selwer Botter maken. Ümme seckerteschdellen, dat de ganze Melk affgeläwwert worde un me nid selwer förren Eigenbedarf Botter machte, worden wichdige Deile von d`r Zentrifuge ingesammelt, med Namen versehen un uppen Daakbodden von d`r Schaule ingelagert.

 

No Kriechsenge sinn Graßes Werner un eck (Willi Schäfer) heimleck uppen Schaulbodden geschlecken un hann unse Deile wedder gehollt. Nu konnten mie wedder selwer Botter maken.

 

Weil de meisten Männer ut d`m Dorpe tem Militärdeenst ingetogen woren, krechden de Buren französische Kriechsgefangene taugedeilt.

 

De Gefangenen woren im Pastorenhusse ungergebracht. Se worden morgens von ennem Posten no d`n Familien gebracht un owends wedder affgehollt. De französischen Gefangenen krechden Päckchen ut ärrer Heimat, wo auch Schokolade drinne wor, dovon gawen se uns Kingern manchmol watt. Dat wor watt ganz Besonderes, Schokolade gawed in Deutschland nid te käupen.

 

De Franzosen worden schbäder dörch russische Kriechsgefangene affgelosst. Im Stöcker wurden twei Baracken errichtet, enne graute förr de Gefangenen un enne klennere förr dat Wachpersonal. Auch de russischen Gefangenen wurden jeden Morgen no d`n Buren gebracht un owends wedder affgehollt. Schbäder dorften de Gefangenen auch bie d`n Buren wonnen. De Baracken im Stöcker worden no Kriechsenge noch johrelang als Wonnraum vermietet. Bie uns wor de russische Kriechsgefangene Peter. Owends droopen seck de russischen Gefangenen manchmol bie uns in d`r Waschköcke. Eck ging dann med ner Melkkanne no Kalhöfers un hollte Beer. Unse Peter wor enn sehr leewer Mensch. Eck kann meck erinnern, dat hei ut Holt Häkelnodeln schnitzede un wunderschöne kleine Dischdecken un Pottlappen häkelte.

 

Minn Vatter wor intwischen in d`r Ukraine in Russland als Sonderführer ingesatt, hei hadde de Upsicht öwwer 72 000 ha landwirtschaftliche Fläche. Tau sinner Verfügung schdunden enn Dolmetscher un enn Kutscher, med dennen wor hei vell im Lande ungerwägens, ümme de grauten Fläche te beupsichtigen. Selten kam hei up Orlaup no Heime, dann wor hei dagelang med d`r Isenbahn ungerwägens. Geschbannt horrte de ganze Familie tau, wenn minn Vatter von d`m riesigen Land Russland un von d`n grauten Sunnenblaumenfeldern vertallte odder von d´r Arwed uppen Felde. Wenn genoch Treibschdoff vörrhanden wor, wurde geackert med Raupenschleppern un 48 Schare dohinger. Sehr nodenklich worde hei, wenn hei von ennem Vörrfall vertallte, de emm balle dat Läwen gekostet hädde. Med anderen Soldoten hadde hei seck tau ennem Utrett veraffredet. Weil hei seck vörrher noch de Hoore schnieden leet, hadde hei seck verschbädt, de anderen woren schonn vörrgeredden un worden alle von Partisanen ümmegebracht.

 

Med d`n russischen Kriechsgefangenen konnte seck minn Vatter up russisch ungerhallen. Hei kannte sogar dat Dorp ennes d`r Gefangenen. Mehrfach nahm hei Breewe medde förr de Angehörigen, watt schdreng verboden wor.

 

1940 wurde minne Schwester Margret geboren, eck wor domols veer Johre alt. Wenn minn kleined Schwesterken gransede, sächte eck förr minne Motter: „Drink schnell watt Melk“, denn eck wor d´r Meinung, dat de gedrunkene Melk d´m Baby öwwer de Brossd minner Motter sofort ter Verfügung schdund.

 

 

 

1942 worde eck in Meinerkusen ingeschault. Minne Motter hadde irgenwo ne gebruchde Zuckertute upgedrewwen un med selwer hergeschdallten Süßichkeiten gefüllt. Te käupen gawed in düsser Richtung garnix. Auch Schpellsachen woren Mangelware, do worden de noch godd erhallenen Schpellsachen d´r Ellern wedder upbereitet.

 

De Lehrer Schulze wor sehr schdrende un benudzede auch schonn mol d´n Schdock, awwer de Kinger hann vell bie emm gelärt. Wenn mie morgens innen Klassenraum kamen, mossden mie tem Morgengruß „Heil Hitler“ sägen un de rechde Hand häwen.

 

Als Schaulkinger mossden mie auch Altmaterjal un Heilkrüder sammeln wie Kamille, Schafsgarbe, Gänsefingerkraut, Brennnesseln, Gänseblümchen, Himbeer-un Brombeerblätter, Vogelbeeren un Tollkirschenwurzeln. De Heilkrüder mossde me te Heime drüjen un dann in d´r Schaule affläwwern. Auch uppen Daakbodden d´r Schaule wurden Heilkrüder tem Drüjen utgelächt.

 

De Lehrer Schulze häd d`n Kingern dat Fahrradfahren verboden, weil hei meinte, dat Gummi förr de Fahrradreifen würde von d`n Soldoten an d`r Front neudiger gebrucht.

 

Im Schaulgebäude gawed schonn enne Zentralheizung, de med Koks bedrewwen wurde. Im Laupe det Krieges schdund kenn Koks mehr ter Verfügung, so dat med Holt geheized wären mossde. Dat Holt wurde up d´r Walme gelagert, dann geschpallert, gesaged (gesägt) un med d´r Ackesd in handliche Schdücke gehacked. Von d´n Schaulkingern wurde enne lange Käde von d´r Walme bis innen Schaulkeller gebildet un so wurde Schdücke förr Schdücke innen Schaulkeller befördert.

 

Bie Fliegeralarm mossden alle Schaulkinger innen Keller. In Körrbach gawed Luftschutzsirenen, de konnte me in Meinerkusen hören odder me horrte dat Gebrumme d´r feindlichen Fluchzeuge. Eck kann meck dran erinnern, dat up d´r Bahnschdrecke enne Lokomotive terschooten wurde, während mie Schaulkinger im Keller saaten. Die Zahl d´r Schaulkinger in Meinerkusen wurde ümmer höcher, weil ümmer mehr Utgebombete, vörr allem ut Kassel no Meinerkusen kamen. Dr. Behlen un Frau Göpel wurden als tausätzliche Lehrkräfte ingesatt.

 

Lehrer un Pastor woren sehr geachtet im Dorpe, mie Kinger hadden Respekt, dann ging bis ter Angesd. Owends machte de Lehrer enn Gang dörjed Dorp, wenne no 18 Uhre noch Schaulkinger up d´r Schdroote soh, gawed am anderen Morgen in d´r Schaule enn Donnerwetter.

 

Grundsätzlich wurde de Ungerrichtsschdoff am näksten Daage wedderhollt. Eck hadde d´n Ehrgeiz d´n Schdoff vom Vörrdaach in jedem Fach weddergewwen te können.

 

Eck hadde dat Glücke, med Lehrer Schulze ennen Lehrer te hann, d´m et up dat Wesentliche ankam. Dat wor vörr allem Deutsch un Räcknen.

 

Jede Wäke wurden Diktate geschrewwen. Im Fach Räcknen häd Lehrer Schulze d´n Schäulern sehr vell biegebracht, unger anderen auch sogenannte Rechenvorteile. Vell Wert wurde, im Geggensatz tau hödde, up Heimatkunde gelächt. In d´n öweren Klassen unser Volksschaule kannten mie alle Flüsse un Bäche unser Heimat un konnten se med allen Windungen upteiknen. Ewenso konnten mie alle Berge benennen, de unse Dorp ümmerahmten. Sogar de Uplandberge odder de Ederberge konnten mie benennen un med d´r richdigen Höhenangabe upteiknen.

 

Förr Schäuler, de no d´r Middelschaule no Körrbach wesselten, machte seck dat godde Grundwissen, welked se in d´r Volksschaule Meinerkusen erworwen hadden, bemerkbar.

 

Lehrer d´r Middelschaule hann domols mehrfach erklärt, dat Schäuler ut Meinerkusen im Grundwissen widder woren, als Schäuler ut anderen Orten.

 

De älleren Schäuler mossden auch schonn mol während det Ungerrichts medden Fahrrad no Körrbach fahren un Filme bie d´r Kreisbildschdelle affhollen. Als dat Radio von Lehrer Schulze mol kaputt wor, hann Werner Graß un eck dat Radio med ner luftbereiften Koore no Körrbach no d´r Firma Saure gebracht un no d´r Reparatur wedder affgehollt un dat alles während d´r Ungerrichtstied.

 

Wenn de Daakdecker Kesting im Dorpe enn Daak te decken hadde, kam hei morgens in de Schaule un frochte de älleren Schäuler, we nomidaachs helpen woll. De Daakdecker hadde noch kennen Aufzuch, de Tegeln mossden med d´r Hand upped Daak befördert wären. Velle Schäuler hann dat Angebot gärne angenummen, et gaf dovörr enne geringe Entlohnung.

 

Auch de Verwalter det Gutshowes, Herr Emde, häd de Schäuler bie Bedarf angefordert tem Dickwortelen vertehn, weil hei wägen Arwedskräftemangel et nid schaffede.

 

Bien Läsen düsser Zeilen söllte me bedenken, dadded innen Dorpschaulen nur enne Lehrkraft gaf, de alle Fächer un Johrgänge affdecken mossde. Dotau wort erforderlich, dat in ennem Klassenraum mehrere Johrgänge med ungerschiedlichen Upgawen beschäfticht wären mossden. Unse Lehrer Schulze häd ungerrichtet in d´n Fächern Deutsch, Räcknen, Zeichnen, Heimatkunde, Erdkunde, Naturkunde, Geschichte, Singen. Natürlich wurden auch Gedichte gelärt un deutsche Volksleeder gesungen. Gemeinsam ging me auch in de Feldgemarkung ümme Gräser, Krüder un Nutzplanten te beschdimmen. Me kann de Arwed d´r Volksschaullehrer nid hauch genoch inschätzen. De höddigen Mittelpunktschaulen können an düsse Arwed nid in vullem Umfang anknüppen.

 

Nid tau vergäten is, dat de Mäkes in d´r Dorpschaule dörch enne Lehrkraft in Handarwed ungerrichtet wurden. De Mäkes lärten Stricken, Häkeln, Schdicken, Näjjen, Flicken, Knöppe annäjjen. Alles Tätigkeiten, de in d´r domoligen Tied förr de Mäkes im schpäderen Läwen sehr wichtig woren.

 

Dat Läwen im Hushalt schpellte seck fast nur in d´r Köcke aff. Owends, wenn de Arwed gemacht wor, saat me in d´r Köcke tesammen, awwer irgendwie wor jeder beschäftigt. Minne Motter häd geschdricked, de Oma häd Wulle geschpunnen un de Opa mossde oft Wulle zeisen, dat hett, hei mossde de Wulle schön utenander tehn, domedde se seck godd schpinnen leet. Vörrher mossde de Wulle gekammed wären. Mehrfach sinn Graßes Werner un eck med Fahrrädern, schwor bepacked med Wullsäcken no Frankenberg gefahren un hann de Wulle innem Schpezialbetrieb kammen looten, dobie wurde de Wulle dörch graute Walzen gliekmäßich utenander getogen.

 

In d´r Köcke hadden mie mol enn lustiges Erlebnis. Grundsätzlich wort so, dat de Husdöre nid verschlooten wor. Bekannte von uns kamen dörch de Waschköcke un kloppeden an de Köckendöre oder kamen dörch de nid verschlootene Husdöre dörch d´n Flur in de Köcke. An ennen Sunnowend wor minne Motter an Kauken backen. Enne graute Schöttel med d´m angerührten Kaukendeich schdund up d´r Holtkiste. Dann kloppeded an d´r Köckendöre un Opa Eierding kam rinn med d´n Worten: „ Eck sie, gewährt mie de Bidde, in uggen Bunde de Fiefte.“ Omma, Oppa, minne Motter un eck woren in d´r Köcke, also wor hei de Fiefte. Hei worde gebäden, seck te setten. Dat machte hei dann auch, hei ging rückwärts un satte seck up de Holtkiste, ohne te bemerken, dat do de Deichschöttel schdund. Hei satte seck vull innen Kaukendeich. Sinn Kommentar: „Och, dat deudere nix.“ (das macht nichts). Minne Motter häd dann im Kohschdall meddem Messer d´n Deich von d´r Hose gekradzed. De Angehörigen von Opa Eierding hann seck gewundert, watt hei med d´r Hose gemacht hadde, verroden hätte awwer nix.

 

Hie noch ne lustige Begäbenheit: Biem Kaufmann Isenberg sollte eck watt affgewwen, minne veer Johre jüngere Schwester nahm eck medde. D´m Kaufmann sinne Frugge wor grade an Isenkauken backen un mie krechden ennen grauten Isenkauken geschenked. Wedder druten vörr d´r Döre hawwe eck enn Schdücke affgebetten, dann wor minne Schwester dranne. Eck lächte enn Finger quer öwwern Isenkauken un sächte, bis dohenn kannsde affbieten. Minne Schwester bett awwer so kräftich tau, dattse medden Tähnen minnen Finger medde erwischede, so datte blotte. (blutete).

 

Verglieked me de domolije Tied med d`r höddijen Tied, schdellt me fesde, dat de Menschen freuher länger un härter gearwedded hann. Dat wor in d`r Landwirtschaft so un auch in allen anderen Berufen. Awwer et ging beschaulicher tau, so ne Hetze wie hödde kannte me domols nid. In d`r Landwirtschaft worde dat Arwedstempo von d`n Geschpannen bestimmed, also von d`n Gülen un Köjjen. Trecker gawed nur ganz wennije.

 

In Meinerkusen gawed domols twei Kaufmannsläden, Isenbergs un Jägers, schbäder kamen noch Sölzers dotau. Hie konnten me alle wichtijen Läwensmiddel käupen. Jeder Kunde worde einzeln bedeent, Mehl, Zucker un Salt schdunden in grauten Säcken hinger d`r Theke un worden in Papeertuten affgewogen. Bie Isenbergs krechde me sogar Nägel, Krampen, Schdacheldrohd un velle Kleinichkeiten, de me so bruchde.

 

Süht me hödde de Müllmengen, de in d`n verschiedenfarwigen Tonnen entsorjed wären, fröjed me seck, wie dat freuher wor, als et noch kenne Mülltonnen gaf. Dat wor eijentlich ganz einfach. Goorenafffälle kamen up de Miste. Köckenafffälle unt Upwaschwater krechten de Sugge. Afffallholt worde im Köckenherd odder im Suggepott verbrannt. Papeer bruchde me ten Füer anmaken. Tiedungen worden als Klopapeer benutzed. Et bleff also garnid vell Afffall öwwerich, un de worde up de Müllkippe am Möllenwäch gebracht.

 

Hadde de Gemeinde Meinerkusen wichtige Norichten te verkünden, machte de Ortsdiener med d´r Schelle up seck upmerksam un an beschdimmten Schdellen häd hei de Norichten utgeraupen.

 

Im Dorpe woren natürlich alle Handwerker ansässich, wie Schmedd, Schriener, Schdellmaker, Schohmaker, Daakdecker, Schnieder.

 

Et gaf twei Schmedde in Meinerkusen, Fritz Schäfer (Schmedds) un Fritz Kesting, de näwenbie noch ne Gastwirtschaft hadde. Schpäder kam noch Karl Schäfer (Schmeddes) dotau. De Schmedde woren ümmer godd beschäfticht, se schärpeden Plauchschare förr de Buren un führten alle möchlichen Reparaturen dörch, ewen alles, watt med Metall te donn hadde. Dat Schärpen d´r Schare wor ne Wissenschaft förr seck. Et kam up dat richdige Härten an, domedde de Schärpe bien Ackern lange erhallen bleff. Auch dat Beschlagen d´r Zuchtiere wor ne Upgawe det Schmedds. Up düssem Gebiet wor Fritz Schäfer enn Experte.

 

In d´r arwedsärmeren Tied im Winter droopen seck de Buren oft in d´r Schmitte un vertallten seck dat Nijjesde.

 

De Schriener schdallten noch selwer Möwel, Fenster un Dören her. De Schdellmaker macht Schdalldören, Schürendore un buggede isenbereifte Wagen förr de Buren.

 

Biem Schohmaker (Schosters) koffde me Schohe, leet se reparieren, nijje besohlen odder Arwedsschohe med Pinnen versehen.

 

Bruchde me Geschirre förr de Zuchtiere odder mossden se inschdand gesatt wären, ging no d´m Sattler Mettenheimer in Hörenkusen.

 

Dat Brot läwwerten uns de Bäcker Sude un Rothauge ut Hörenkusen. Med Guul un Wagen machten se de Runde öwwer de Dörper. In Netze, d´m Geburtsort minner Motter, worde noch bis in de 1950-er Johre dat Brot selwer gebacken.

 

No d´m twedden Weltkriech wurde dann auch in d´r Bäckerei Wilhelm wedder Brot gebacken. Bäckermeister Wilhelm hadde bereits im Johre 1936 enne Bäckerei eröffnet. Walter Wilhelm wurde tem Kriechsdeenst ingetogen un so bleff de Bäckerei bis tau sinner Rückkehr ut d´r Kriechsgefangenschaft geschlooten. Auch bie d´r Bäckerei Wilhelm wurden de Backwaren johrelang med Guul un Wagen no d´r Kundschaft gebracht.

 

Fast alle Handwerker bedrewwen näwenbie noch ne kleine Landwirtschaft.

 

In d´r höddigen Tied issed selbstverschdändlich, dat me schnell von ennem Ort tem anderen Ort kummen kann. In jeder Familie gedded enn Auto odder auch mehrere. Vörr 70 odder 75 Johren, also enne Tied, de eck öwwerblicken kann, wor dat ganz anders. Enne graute Personen-Transportleistung wurde von d´r Isenbahn erbracht. De Züge fohren in ennem Takt, dat jeder sinne Arwedsschdelle odder auch de Schäuler de Schaulen in Körrbach rechttiedich erreiken konnten. No Arwedsschluss odder Schaulschluss wor de Heimfahrt auch kenn Problem.

 

Donäwen wor dat Fahrrad enn wichtiges Fortbewägungsmiddel. Mie in Meinerkusen hadden dat graute Glücke, dat mie enn Bahnanschluss hadden. Dat worde mie in d´r Kindheit bewusst, wenn minne Omma ärre Verwandschaft in Bosdrup odder Vöhle beseuken wollte, wo et kennen Bahnanchluss gaf. Fahrradfahren konnte minne Omma nid, also mossde se te Faute gonn odder med d´m Postauto fahren. De Postautos d´r domoligen Tied woren auch förr Personentransport vörrgesehn.

 

 

 

Bie all d`m Terüjjedenken an de vergonne Tied kümmed mie ümmer wedder enn Mann innen Sinn, un dat is Schüremmes Henner (Heinrich Bracht III), hei wor enn vellsiedijer un geschickter Mensch un me hadde ümmer wedder med emm te donn. Dat feng an bie`m Schroden. Bie sinnem Brauder Frieder in d`r Bahnhofschdroote hadde hei ne graute Schrodemölle schdonn. Med Handwagen worde dat Getreide in Schüremmes Frieder sinne Schüre gebracht. Am anderen Daach konnte me dat Schrod affhollen. Enge d`r 50er Johre kofften ümmer mehr Buren enne eijene Schrodemölle, un de Henner gaf dann dat Schroden up.

 

Wenn de Buren im Härwesd de lessden Katuffelen utgemacht hadden, woren se wedder up Schüremmes Henner angewessen, denn hei wor Dämpmeister bie d`r Dämpgenossenschaft. Rechttiedich worde enn Termin utgemacht. Wennt dann sowiet wor, worde de Dämpanlage gehollt un uppen Howe upgeschdallt. De lange Schornstein worde hauchgetogen, genoch Holt un Kohlen tem Heizen mossden bereitleggen.

 

Im Wäscher, d`n me med d`r Hand drejjen mossde, worden de Katuffelen gewoschen un kamen dann in d`n Kättel ten Dämpen. Dann worden se in`t Katuffelsilo geschüpped un fesde getrampelt.

 

Wenn mie Kinger middachs ut d`r Schaule kamen, gingen mie bie d`r Dämpanlage verrbie un Schüremmes Oppa versorjede uns med frisch gedämpeten Katuffelen. Hei hadde ümmer d`n grössten Schpass, wenn hei uns watt vörrflunkern konnte.

 

Awwer Schüremmes Henner wor auch süss noch wichtich förr de Lüde in Meinerkusen, un zwar dann, wennt ümmed Holt schnieden ging. Geheized worde in jedem Husshalt med Holt, un so mossden jedes Johr gröttere Mengen Holt geschnedden wären. Schüremmes Henner wor enn Tüfftler, hei hadde ut ennem allen Personenauto d`n Benzinmotor utgebugged un enn langsam laupenden Dieselmotor med Schwungschiewen ingebugged. Hingen am Auto hadde hei dat Daak affgetrennt un enne Kreissage montiert, de med ennem Flachreemen angedrewwen worde. Med düddem eijenartigen Fahrzeuch fohr hei no d`n Lüden un schnett Holt.

 

Domedde wort awwer noch nid genoch, de Henner wor auch noch Pumpmeister förr de Waterversorgung in Meinerkusen. Hei heel de Pumpanlage im Stöcker in Ordnung un pumpede dat Water in d`n Hochbehälter am Kettelbusch.

 

Als de Quellen im Stöcker nid mehr genoch Water läwwerten, un auch dörch de verrbie fleetende Walme verunreinicht woren, mossde seck de Gemeinderood Gedanken öwwer enne nijje Waterversorgung maken.

 

Im Langen Grund hadden Geschmöllers Frieder, Beckerschmitts Henner un Kutschers Willem med Wünschelruten enn Punkt fesdegelächt, wo me genoch Water vermutete. Quellfassung un Pumpstation im Langen Grund, enn nijjer Hochbehälter am Möllenberg un de nijjen Leitungen worden im Jannewar 1962 ferrichgeschdallt.

 

De nijje Anlage betreute Schüremmes Henner bis de Gemeinde Meinerkusen an Körrbach angeschlooten worde.

 

De Henner schnett auch d`n Lüden up d`r Nowerschaft de Hoore. Mie Kinger krechten se ümmer ziemlich korrt geschoren. Ennmol wor Schären Fritz bie emm un leet seck mol wedder de Hoore schnieden, hei wor schonn half ferrich, do feel emm in, dat hei ganz dringend int Dorp mossde, hei horrte uppe un sächte d`m Fritz: „Kumm morgen wedder, dann schnieden me dinne Hoore ferrich.“ Un so mossde Schären Fritz enn ganzen Daach med half geschorenen Hooren dorümme laupen.

 

Im folgenden Text will eck terüggeblickend mol beschriewen, wie dat Läwen uppen Dorpe förr Kinger un Jugendliche ab 1940 so affleep un wie eck dat selwer emfungen hawwe.

 

Me mott natürlich bedenken, dat seck Deutschland aff 1939 im Kriechstauschdand befungen häd. Dat bedutte, dat me Schpellsachen förr de Kinger nid käupen konnte, kriechswichtige Sachen hadden Vörrang. Schpellsachen von Ellern un Grautellern wurden wedder herrbie gehollt un upgearwedded. De Kinger woren sehr genüchsam, me wor med d´m Wennigen, watt me hadde, tefräden. Et gaf natürlich noch kenne Fernsehgeräte odder Compjuter, auch Radios gawed nid in jedem Hushalt. De Kinger mossden seck in d`r Frietied selwer beschäftigen, se woren kreativ un fungen ümmer ne Gelegenheit, seck med anderen Kingern te dräpen un te schpellen. In d´r höddigen Tied hann de Kinger ganze Berge von Schpellsachen, se wetten dat awwer nid te schätzen. Uterdemm vergeuden se ärre Jugendtied vörren Fernseher odder Compjuter. Un ümmer hörrt me: „ Mie is so langwielich.“ In d´r domoligen Tied kam Langewiele gar nid up, weil de Kinger aff ennem beschdimmten Aller gewisse Tätichkeiten verrichten mossden. Dat wor besonders in d´n landwirtschaftlichen Betrieben so, im Schdalle un uppen Felde woren de Kinger ümmer etwas medde ingebungen.

 

Als Kind krechde me auch schonn medde, wie de Kriech dat Läwen veränderte. Owends mossden alle Fenster verdunkelt wären. Et gaf nid mehr alles te käupen, förr de meisten Waren mossde me Läwensmiddelkoorten odder Bezuchsschiene hann. De Buren woren sogenannte Selbstversorger, weil se velle Läwensmiddel selwer erzeugeten. De grösste Deil d´r Bevölkerung bekam Läwensmiddelkoorten als Normalverbraucher. Schworarweddern wurden tausätzliche Rationen taugedeilt. Schohe krechde me nur up Bezuchsschien. Auch Textilien woren Mangelware. Fruggen, de näjjen konnten, woren godd dranne. Ut Schdoffresten wurde manched Kleidungsschdücke vörr de Kinger genäjjed. Dat wor nid modisch, awwer me hadde wat tem Antehn.

 

Minn Johrgang wurde im Freujohr 1951 konfermeert, dono mossden mie noch enn halwed Johr in de Schaule gonn. Dat häd uns garnid gefallen, me feulten uns schonn als Erwachsene. Wegen verschiedener Vorkommnisse häd uns unse Lehrer Schulze ohne Affschiedsfiere ut d´r Schaule entlooten. Schäuler, de Mürer wären wollten, konnten de Schaule freuher verlooten, weil Mürer gesocht wurden.

 

Alle entlootenen Schäuler un Schäulerinnen hadden seck ümme Lehrschdellen bemöjjed, dat klappede auch dann, wennt Affschlusszeugnis nid so godd wor.

 

De Lehrlinge wurden in d´n Betrieben körperlich schonn recht schdark gefordert bie schlechter Betahlung. Dat auch am Sunnowend bis Middaach gearwedded wurde, wor allgemein üblich. In d´r höddigen Tied wären die Lehrlinge med Sammedhannschen angepacked un verdeenen schonn sehr vell Geld.

 

Welke Möchlichkeiten hadden de Kinger un Jugendlichen in ärrer Frietied?

 

Me konnte int Kino gonn. In Körrbach gawed dat Central Kino un dat Capitol Kino. Do fohr me medden Fahrrad henn, wemme dat neudige Geld förr ne Kinokoorte hadde. In Meinerkusen gawed de Gastwitschaften Kalhöfer un Kesting. Enn Glas Beer kostete drießich Pennige. De Jugendlichen dropen seck am Wäkenenge meistens bie Kalhöfers in d´r Schänke, dat wor enn grötterer Raum twischen Gastschdoowe un Saal. Me saat im Kreise un häd Beer odder andere Getränke gedrunken un danzede no d´r Musik vom 10 Plattenschpeller. Gastwirt Kalhöfer wor sehr jugendfreundlich. Hadde me kenn Geld, konnte me seck trotzdem im Gasthusse uphallen ohne watt te verzehren. Kenner d´r Jugendlichen hadde in düsser Tied enn Fahrzeug un deshalf kam me ümmer wedder tesammen un saat im Gasthus, knobelte, gemeinsam wurden Leeder gesungen un me häd uten Schdewwel gedrunken. De gläserne Schdewwel wurde med Beer gefüllt un me häd in d´r Runde gedrunken. De Schdewwel mossde ümmer annen Näwenmann widdergereiked wären. Bien Drinken durfted nid kluckern, dat hett, et durften kenne Luftblosen upschdiegen. Wenn dat trotzden passeerte, mossde men Schdewwel nijje füllen looten. Do hadde jeder sinne eigene Methode, meistens häd men Schdewwel bien Drinken langsam gedrejjed. Wenn de Schdewwel langsam läddich wurde, dann wurded schpannend, denn de Vörrlessde mossde betahlen. Do häd mancher d´n oft noch grauten Rest utgedrunken, ümme nid Vörrlessder te sinn. Dat machte ümmer Schpass un et ging laut un lustich tau.

 

Im Sommer un bie goddem Wädder dropen seck Jungens un Mäkes up d´r Brügge. De Brügge is hödde nid mehr als solche te erkennen. Dat is de Schdelle, wo de Walme unger d´r Bundesschdroote dörchflütt. De Walmegrawen wor domols rechts un links d´r Schdroote uppen.

 

Me ging oft tesammen te Faute tem Gasthus „Opperbach“. Jugendliche, de noch nid konfermeert woren, durften nur bis ant Ortsschild meddegonn, hie mossden se ümmekehren, süss gawed „Husche“ (Schläge). In d´r Opperbach wor ümmer watt laus, do wurde so mancher öwwern Dorst gedrunken. Tau schpäder Schdunde ginged dann wedder te Faute no Heime. Do wor manchesmol de Schdroote nid breit genoch. Dat wor awwer kenn Problem, denn et woren ganz wennich Autos ungerwägens un de Autofahrer hadden Verschdändnis förr de Jugend.

 

Besonders vell Schpass machte dat Schleddenfahren im Winter. In d´r domoligen Tied hädded noch vell mehr geschnijjed wie hödde. Kinger un Jugendliche dropen seck med ärren Schledden im Dorpe, dann wurden Geleitzüge tesammen geschdallt, dat hett, velle Schledden wurden hingerenander gebungen un dann ginged laus owen im Holtwäch bie Wilhelm Bracht bis raff no Ackermanns un Sieken. Dat häd uns ümmer vell Schpass gemacht. De Dorpschdrooten wurden nid bie jeder Schneeflocke med Salt un Kies geschdrogged, so dat mie godd medden Schledden fahren konnten.

 

Wenn de Walme, de noch enn uppener Grawen wor, im Winter taugefroren wor, konnten mie do Schlittschoh fahren odder glandern.

 

Aff Midde d´r 50er Johre konnten seck ümmer mehr Jugendliche enn Motorrad käupen, dat Angebot wor riesengraut. We seck ne NSU Max, enne 250er BMW odder ne Horex leisten konnte, de wurde sehr bewundert. Dörch düsse Entwicklung wort lichder möchlich, in anderen Orten Veranschdaltungen te beseuken.

 

Gawed enne Verlowung im Dorpe, gingen de Jugendlichen gemeinsam dohenn, ümme d´n Handschlach te hollen. Et wurden Verlowungsleeder gesungen unt wurde „geknapped“, dat hett, med d´r Peitsche geknallt. Me häd dann gratuleert un dat Verlowungspaar öwwerreikede als Dank ennen Geldbetrach, de dann sofort in enner d´r Gasthüsser neddergemacht wurde. Wor de Verlowung ennes Meinerküser Jungens odder Mäkens in ennem anderen Orte, so is me auch dohenn gefahren un häd geknapped.

 

Bie Hochtieden wort üblich, dat gepoltert wurde. Dat is manchesmol utgeortet, denn manche Lüde versochten, do ärren Müll laustewären. Kuputte Autos odder andere graute Geggenschdände woren kenne Seltenheit.

 

Enn Hochtiedspaar hadde dann am anderen Morgen vell te donn, ümme d´n Polterplatz wedder sauber te kriegen. Entsorgen konnte me düssen Müll recht einfach, denn im Möllenwäge gawed ne Müllkippe.

 

Et kam auch vörr, dat de Brutlüde de Polterer dörch Öwwergawe ennes Geldbetrages öwwerreden konnten, d´n Müll wedder meddetenämmen. Am anderen Morgen schdaunten se nid schlecht, dat de Poltermüll trotzdem vörr d´r Döre lach.

 

In schpäderen Johren häd me seck wedder an d´n eigentlichen Sinn det Polterns erinnert. Me polterte med Glas un Porzellan, denn bekanntlich sönn Scherwen Glücke brengen.

 

 

 

Hadde enn Mäken ut Meinerkusen enn Freund ut ennem anderen Orte, mossde de junge Bursche enn Jachtschien erwerben. Von d´n Meinerküser Jugendlichen wurde emm so lange taugesatt, jo auch unger Androhung von enner Tracht Prügel, bis hei bereit wor, enn „Bockeliter“ te betahlen. Dono krechde hei d´n Jachtschien utgehändicht, de in launigen un deftigen Worten sinne Rechte un Pflichten in d`r Meinerküser Gemarkung fesdelächte.

 

De Kermes in Meinerkusen wurde im Saale d´r Gastwirtschaft Kalhöfer gefiert. Meistes worend 6 bis 8 Kermesburschen, de de Kermes vörrbereitet un utgerichtet hann. Innahmen hadden de Kermesburschen nur dörch d´n erhobenen Intritt, domols woren dat 2,- DM. Dovon mossde de Musik betahlt wären. De Getränke förr de Musikanten un de Kermesburschen wurden von Gastwirt Kalhöfer notiert un dann in Räcknung geschdallt. Am Enge bleff kenn grötterer Betrach öwwerich. De Kermes wurde domols, wie auch hödde noch, am 3. Wäkenenge im Oktober gefiert. Allerdings nur an twei Daagen, Sunndaach un Mondaach. Einige Johre schpäder, als de Kermes von d´r Füerwehr utgerichtet wurde, ging me dotau öwwer, de Kermes am Sunnowend, Sunndaach un Mondaach te fieren.

 

 

 

 

 

 

 

Förr de Kermesburschen selwer wor de Kermes med allen Vörrbereitungen eine anschdrengende, awwer auch schöne Tied. Schonn velle Wäken vörrher wurde de Kermes „ingelutt“. Tau schpäder Schdunde togen de Kermesburschen lautschdark dörjed Dorp. Dann wusste jeder, dat balle Kermes gefiert wird. In zahlreiche Kermessitzungen wurden alle Vörrbereitungen bie so manchem Glase Beer beschwadzed. Me mossde allerdings ganz schön drinkfesde sinn un dat woren de meisten auch. De Kermes feng am Sunndaachmorgen an med d´m Verkäupen d´r Kermeslose. De Kermesburschen gingen von Hus tau Hus un versochten, möchlichst velle Lose laustewären, d´n Erlös konten se vörr seck behallen. De Lose durften nur am Sunndaachmorgen verkofft wären, alles andere wurde beschdroft.

 

 

 

 

 

Am Sunndaach ümme 14 Uhr schdartete de Festzuch dörjed Dorp. De Festzuch beschdund nur ut d´n Kermesburschen un d´r Kapelle. Motivwagen un Fautgruppen wie hödde, gawed domols noch nid. Nomiddaachs un owends wurde im Saale kräftich gefiert. De Kermesmondaach feng an med d´n Schdändekes schpellen. Vörr jedem Hus wurde geschpellt, de Burschen sammelten Geld un Ejjer in, dat Geld wurde med d´r Kapelle gedeilt. Nomiddaachs wor Kingerkermes un Verlosung. Enn besonderes Ereignis wor ümmer, wenn de Kermesburschen d`n gläsernen Pisspott hollten. Hei wor med Beer un waarmen Wörsterkes gefüllt. Jeder Kermesbursche mossde dorut äten un drinken. Owends wor wedder Danz un godde Lune angesächt.

 

Am Diensdaach, wenn alles verrbie wor, kamen de Kermesburschen noch mol zwanglaus tesammen, et wurden Ejjer gebacken un me fierte, ohne Verpflichtungen im Nacken nochmol kräftich.

 

Veer Wäken schpäder wurde de Kermes „begrawen“. Unger grauten Wehgeschrei wurde no enner launigen Rede enn Hering verbuddelt un med ennem Danzowend im Saal Kalhöfers wor de Kermes dann endgültich beenged.

 

De ärztliche Versorgung d´r Bevölkerung kamme med hödde nid verglieken. Natürlich gawed in Körrbach schonn enn Krankenhus. Auch einige Ärzte woren in Körrbach ansässig, se schdallten de ärztliche Versorgung in Körrbach un d´n Dörpern secker. Te erwähnen is do de alle Hannes, de Dr. Führer. Bie Bedarf machte hei auch Husbesuche, dann wor hei meddem Motorrad ungerwägens. Hei wor bekannt förr sinnen rauhen Ümmegangston.

 

Enn flächendeckendes Netz von Notärzten un Krankenwagen gawed noch nid.

 

Dotau enn Beischpell: Eck, de Schriewer düsser Zeilen, hadde im Aller von fief Johren enn Finger twischen enner Döre ingeklemmed un schwor verletzed. De örtliche Krankenschwester Frau Degenhof häd d´n Finger notdürftich verbungen un dann mossden mie no Körrbach non Dockter, awwer dat wor garnid so einfach. Krankenwagen odder Autos gawed nid. Von Landwirt Heinrich Becker worde enn Kutschwagen geborged, von unsen Gülen wurde enner ingeschpannt un so fohren mie non Dockter Röder in Körrbach. De kuchde seck d´n Finger an un erklärte minner Motter, dat de Finger amputiert wären mössde un dat ging nur im Krankenhus. Med d´r Kutsche fohren mie dann int Krankenhus. De Ärzte gawen Entwarnung, de Fingerkuppe wurde wedder angenäjjed.

 

Nu watt doröwwer, wie seck dat Läwen in d´r Familie un up unsen Burenhowe ut minner domoligen Sicht affschpellte.

 

Minn Vatter wor im Kriech, doröwwer hawwe eck schonn berichtet. Im Hushalt woren minn Oppa, minne Omma, minne Motter, minne 1940 geborene Schwester un eck. Minne Omma wor gesundheitlich sehr angeschlagen, se ging ganz krumm, bedingt dörch enne Magensenkung. Se wor eigentlich nur im Hushalt tätich. Feld-un Schdallarwedden worden von minnem Oppa un minner Motter erledicht.

 

Minn Oppa häd mie schonn domols d´n folgenden Root gegegett: „Junge wenn du mol friggesd, dann kuck d´m Mäken int Muul un kontrolleer de Tähne.“

 

Hei hadde woll no sinner Hochtied schonn balle ne hauge Tahnarzträcknunge förr sinne Frugge betahlen mödden.

 

 

 

 

 

Dree Generationen d´r Familie Schäfer med Hund un Katze

 

Et gaf enn Wonnzimmer med Kachelowen, awwer de wurde fast nie genudzed. In d´r Köcke schdund de graute Köckenherd med Scheppken förr de Warmwatertaubereitung. Donäwen schdund ne gröttere Kiste ut Holt, dodrinne wurde dat Brennholt gelagert, uterdem wurde se als Sitzgelegenheit genudzed. Von d´r Köcke ginged öwwer ne Trappe in de deeper gelegene Waschköcke. Do schdunden auch de Katuffeldämper un de Waschkättel. Widder wor do enn ut Schdeinen gemürter Behälter. Dodrinne wurden de Köckenafffälle un dat Affwaschwater ut d´r Köcke gesammelt un dann an de Sugge verfaudert. Von d´r Waschköcke ging enne Döre tem Hof, de andere Döre ging innen Suggeschdall un von do ut gelangte me innen Keller un innen Kohschdall. Im Suggeschdall schdund ne graute Kiste, in d´r dat Schrod getrennt förr Sugge un Köjje lagerte. Im Katuffeldämper wurden de Katuffeln förr de Sugge gekoked. De Sugge worden öwwerwiegend med Katuffeln un med geringen Mengen Getreideschrod gemästet.

 

De Waschköcke wor im wohrsten Sinne des Wortes enn Allzweckraum. In d´r Waschköcke wurde auch gebadet, enne extra Badeschdowe wor in d´n meisten Hüssern nid vörrhanden. Me schdallte ne Zinkwanne up, im Waschkättel worde Water waarme gemacht un tem Baden in de Wanne gefüllt.

 

Im Winter wurden in d´r Waschköcke Rieserbässmen und Wiedenkörbe hergeschdallt.

 

Rieserbässmen bruchde me tem Kehren uppen Howe un im Schdalle. Ümmer hadde me enne graute Anzahl düsser Bässmen up Lager.

 

Wiedenkörbe bruchde me täglich biem Faudern d´r Hustiere un natürlich bie d´r Katuffelernte. Dat Material tem Herschdellen von Bässmen und Körben wor kostenlos in d´r Natur vörrhanden, so wurde ne Menge Geld geschpart.

 

Als Toilette deente enn Holthüsken, welked seck druten uppen Jaucheloch befungen häd. Im Winter, bie grauter Külle wor dat sehr unangenehm. Handlich terechdegeschneddenes Tiedungspapeer wurde als Klopapeer benutzt.

 

Eck kann meck godd dran errinnern, dat minne Motter Linnen (Leinen) gewewed häd. Dotau mossde me Flass (Flachs) anbuggen. Wor de Flass riepe, häd men gerupped un uppen Felde gedrüjed un dann in d´r Schüre gelagert. Dono worde de Flass med verschiedenen Gerätschaften gebroken, gehechelt un med d`m Schpinnrad tau Goren geschpunnen un up Schpulen am Schpinnrad upgeschpult. Von d´r Schpule kam dat Goren uppen Haspel. Im ennem Raum wurde de Webschdaul upgebugged un minne Motter häd Linnen gewewed. Dat Linnen hadde erst ne etwas dunkele Farwe, dörch Waschen un Bleiken krechde dat Linnen dann de endgültige helle Farwe.

 

Tweimol im Johre wurde ne Sugge geschlachtet, meistens in d´r kallen Johrestied. Dat wor bie d`n Buren so, awwer auch alle anderen Hushalte kofften seck ne Sugge tem Schlachten, ümme genoch Vorräte te hann. De tem Schlachten beschdimmeden Suggen wurden etwas länger gemästet, dat se mehr Gewicht hadden. Im Dorpe gawed einige Husmetzger un zwar Hamels Karl, Timmermanns (Müller) Karl, Meyers Wilhelm un Dorfelds Wilhelm. So enn Schlachtedaach brachte vell Arwed med seck. Wenn de Husmetzger morgens kam, mossde dat Water imWaschkättel schonn koken. De Sugge wurde meddem Ackesdschlach vörrn Kopp bedäuwed un dann affgeschdoken. Dat Bedäupen med d`r Ackesd wor schbäder nid mehr erlauwed, de Metzger mossde enn Bolzenschussgerät verwengen. Dat Blaud wurde upgefangen, weil mant förr de Blaudworst bruchde. Dann kam de Sugge innen Brühtroch un wurde med kokenden Water öwwerschutt, domedde me med sogenannten Schellen de Borsten affschrappen konnte. Anschleetend wurde de Sugge an d´r Schlachteledder upgehangen, upgebroken un de Innereien rutgenummen. De an d´r Ledder hangenden Suggehälften mossden jedz utkühlen. Tem Reinigen d´r Därme leet me mehrmols Water durchlaupen. Dann mossde me entscheiden, welke Deilschdücke te Fleisch (Broden, Kotelett), Worst, meist Mettworst, Läwwerworst, Blaudworst un Räukerware (Schinken, Speck) verarwedded wären sall. Mettworst, Schinken un Schpeck wurden in d´r Räukerkammer geräukert un dann in ennem keuhlen Raum upgehangen. De anderen Worstsorten häd me dörch Koken im Waschkättel haltbar gemacht, dobie entschdund dann auch de Worstesoppe. Förr de Kinger häd de Husmetzger kleine Wörsterkes von allen Sorten terechdegemacht. Tem Middaachäten gawed dann ümmer frischen Kättelschpeck, Meerrettich un Suuremaus un natürlich einige Schnäpse dotau. Enne schöne Tradition wor, dat me d´n Nowerslüden Worstesoppe un von jeder Worstsorte watt brachte.

 

Geheizt wurde im Hushalt öwwerwiegend med Holt, awwer auch med Kohlen, dat wor auch biem Katufferdämper un biem Waschkeättel so. Zentralheizung kannte nur uter Schaule, de wurde med Koks geheized. Gekoked wurde uppen Köckenherd, Elektroherde woren ne Seltenheit. Me mossde also vörrsorgen un dat Heizmaterial förrt ganze Johr rechttiedich beschaffen. Dat Beschaffen von Kohlen wor recht einfach, me konnte se biem Kaufmann Isenberg beschdellen. Wenn dann enn Waggon med Kohlen am Bahnhof ankam, hollte me de beschdallte Menge aff.

 

Dat Beschaffen von Brennholt wor med mehr Arwed verbungen. De Gemeinde Meinerkusen besaat wennig Berch, hie konnte me schonn mol enn Buschhaupen kriegen, dat is dünned, buschiged Afffallholt, et wor eigentlich nur förr d´n Fauderdämper te bruken. Dat meiste Brennholt mossde me in Friggenhagen hollen. Hadde me d´n Holtzeddel, fohr me erst mol no Friggenhagen innen Berch un häd gekucht, wo dat Holt schdund. De Holthaupen schdunden nid, wie dat hödde üblich is, an utgebuggeden Wägen. De Haupen schdunden twischen d´n Bäumen, manchmol wort schwierich medden Gülewagen drantekummen.

 

Tem Holtfahren fohr me in Kolonnen, me häd seck affgeschwadzed, meistens woren veer bis fief Geschpanne ungerwägens. Morgens, wenn dat Veih versorged wor, macht me seck uppen Wäch. Me bruchde bis innen Berch, de hinger Friggenhagen Richtung Bühle lach, 2 ½ Schdunden.

 

Hadde me Glücke, konnte me d´n Wagen direkt beladen. Schdunden de Holthaupen ungünstig, mossde me mehrfach kleine Mengen Holt upladen un annen fesden Wäch brengen. Dat Holt wurde sorgfältich uppen Wagen upgeschichtet, dann kam vorne un hingen ne Käde drümme, de dann medden Freidel geschpannt un gesichert wurde. Dat Nummernschdücke mossde ümmer sichtbar sinn, süss gawed Ärger medden Förster. Wenn alle ferrich geladen hadden, ginged wedder in Richtung Meinerkusen. Intwischen wort Middaach, in d´r Gastwirtschaft un Metzgerei Rennert in Friggenhagen wurde Rast gemacht. Tem meddegenummenen Brot beschdallte me seck Gehacktes und drunk einige Beer dotau. De Güle krechden Heu, watt me meddegenummen hadde un wurden gedränked. Wedder te Heime angekummen, wurde dat Holt affgeladen un geschdapelt Dat Holt schpallern, sagen(sägen) un med d´r Akesd in owenferrige (ofenfertige) Schdücke hacken, woren de widderen Arwedsgänge, bevörr dat Holt innen Holtschoppen ungergebracht worde.

 

Nu einige Bemerkungen tau d´r Arwedsaffläupen in d´n landwirtschaftlichen Betrieben.

 

Me mossde freuh upschdonn, dat wor affhängich dovon, wann de Melkwagen kam. De Melk worde jeden Daach affgehollt. De Arwed feng morgens med d´m Melken an, natürlich wurde med d´r Hand gemulken. Melkmaschinen kamen erst velle Johre schbäder.

 

De Melkkannen wurden dann up de Kannenbank gebracht un vom Melkwagen affgehollt un ter Molkerigge Linde in Körrbach gebracht. Middaachs woren de Melkkannen wedder terügge, einige woren med Magermelk gefüllt, welke an Sugge un Kälwer verfaudert wurde. De Kannen wurden medden Gülefuhrwerk affgehollt, schpäder kam enn Trecker tem Insatz.

 

De Arwed im Kohschdall, Suggeschdall un Güleschdall ging widder med Faudern, Misten un nigge Inschdroggen. Anschleetend wurde de erste Mohltied det Daages ingenummen, de beschdund ut Brot un Marmelade, datau gewed Kaffee. Awwer dat wor kenn Baunenkaffee, dat wor Lindes Kaffee-Ersatz. Düssen Kaffee-Ersatz konnte me auch selwer herschdellen un zwar ut Roggen, de up d´m Köckenherde med ennem besonderen Gerät gebrannt wurde.

 

Et worden am Daach fief Mohltieden ingenummen. Ümme sewwen Uhre Kaffeedrinken, ümme neggen Uhre Freuhschdücken, ümme twälf Uhre Middaachäten, ümme half veere Nomiddaachskaffee un ümme sewwene Owendäten.(Abendessen)

 

Sunnowends wurde ümmer Bläckkauken gebacken, meistens med Krömmeln (Streusel), awwer je no Johrestied auch med Äppeln odder Quetschen. Biem Kaukenbacken wor eck als Kind ümmer in d´r Köcke un versochte heimlich von d´n Krömmeln watt te ergattern, oft schichten se dann nid mehr vörrn Kauken. Awwer auch de gebackene Kauken wor nid secker vörr mie. Eck kann meck doran errinnern, dat Graßes Werner un eck heimlich in de Schpeisekammer geschlecken woren un von ennem Kauken fast alle Krömmeln affgegäten hadden. Dat gaf natürlich Ärger.

 

Bie d´r Feldarwed worden Güle un Köjje ingesatt. Trecker gawed nur ganz wennige im Dorpe. De Gutshof hadde ennen Lanz, Friedrich Vallbracht (Käkannes) ennen Miag, Christian Lamm (Schosterjaustes) ennen Stock, Julius Knoche ennen Fahr und Friedrich Bracht (Schüremmes) ennen Deutz med 11 PS. Bie allen anderen Buren worden Güle-odder Kohgeschpanne bie d´r Feldarwed ingesatt.

 

Geackert worde med ennem Einschar-Beetplauch, enn Mann mossde d´n Plauch führen, hei mossde also ümmer hinger d´m Plauch herlaupen. Genau so wor dat auch biem Walzen odder Äjen. Dörch mehrfaches Walzen odder Äjen machte man dat Ackerland sootferrich (saatfertig). Tem Säjjen von Kooren (Roggen), Weiten, Hawer odder Gerste kam enne twei Meter breide Säjjemaschine tem Insatz. Biem Utsäjjen d´r Dickwortelkerne (Futterrüben) lächte me einige d´r Säjjeschare schdille, so dat ein Riegenaffschdand von 50 cm teschdande kam. De Anbau von Dickwortelen wor sehr arwedsupwändich. Wenn de Dickwortelen upgegonn woren, mossden se verhacked wären, dat hett, med enner Hacke worde enn Affschdand von 20 bis 25 cm hergeschdallt. Schbäder wurden de Planten dann vertogen (vereinzelt). Up d´n Kneen rutschede me dörch de Riegen un sorgete doförr, dat alle 25 cm enne kräftige Plante schdonn bleff. Mehrfach worden de Riegen schbäder med d´m Jädeplauch dörchtogen, ümme dat nowassende Unkruut te entfernen. De Jädeplauch worde von ennem Guul getogen. Kinger mossden d´n Guul führen, domedde kenne Planten zertrampelt worden.

 

Bevörr de Bläder d´r Dickworteln to graut worden, ging me noch mol med d´r Handhacke dörch de Riegen.

 

Bie d´r Ernte d´r Dickworteln worden düsse med d´r Hand utgerupped. Jeweils twei Riegen worden in enner Riege affgelächt un anschließend geköpped, de Bläder worden med ennem Hackmesser von d´n Dickwortelen getrennt.

 

Anschleetent wurden de Dickwortelen uppen Kastenwagen geladt un teheime dörjed Kellerfenster innen Keller befördert. Wor de Keller bis unger de Decke vull, lächte me im Felde enn Dickwortelhaupen an. No d´m Affdecken med Schdrauh wurde enne 50 cm dicke Schicht med Äre (Erde) upgebracht, ümme de Dickwortelen vörr Frost te schützen. Wenn de Dickwortelen im Keller upgebrucht woren, häd me ut der Feldmiete Nachschub gehollt.

 

Bie all d´n Arwedden woren de älleren Kinger medde ingebungen. Auch wenn de Kinger dovon nid begeistert woren, se hadden kenne andere Wahl.

 

Aff etwa 1970 ging de Anbau von Dickwortelen ümmer widder terügge, dovörr worde Faudermais angebugged, de wenniger Arwed erforderte. De Mai wird siliert un is enn godded Fauder förrt Rindveih.

 

 

 

Jeder Bure buggede auch Katuffeln an, de woren wichtig förr de eigene Ernährung, förr de Suggemast un tem Verkaup. Bie d´r Suggemast satte me graute Mengen Katuffeln in. Bis me ne Sugge schlachten konnte, woren 10 Zentner Katuffeln pro Sugge verfaudert, dotau kam natürlich noch Getreideschrot. In schbäderen Johren ging me ganz up Getreidemast öwwer.

 

Eck kann meck noch dran errinnern, dat de Katuffeln hingern Ackerplauch gesatt worden. In jeder twedden Foore häd me de Plantekatuffeln in möglichst glieken Affschdand in de Äre gedrucht un med d´r nächsten Foore affgedecked. Schbäder worden sogenannte Vielfachgeräte ingesatt. Dat Gerät worde von ennem Guul getogen, dörch angebrachte Lochschderne wurden tweiriegich Verdeepungen im Acker hergeschdallt, dorin worden de Plantekatuffeln affgelächt, me häd dann medden Faut up jede Katuffel geträtt, domedde se betteren Boddenkontakt hadde. Dat Vielfachgerät konnte me dann ümmebuggen un domedde häufeln un Unkruud jäden. Tem

 

Ernten von Katuffeln benutzede man lange Tied d`n Katuffelplauch, dat wor enn Plauch med ennem Schdreichbläck ut Isenschdäben. Dat Uplesen d`r Katuffeln wor sehr mühsam, me mossde sehr in d´r Äre wöhlen, ümme alle Katuffeln upläsen te können.

 

Im Laufe d´r 1940er Johre worden ümmer mehr Katuffelrodder ingesatt, de Katuffeln un Äre schonn better trennten.

 

Et worden mehrere Riegen geroddert, de Kinger mossden dat Kruut affschlagen, dann worden de Katuffeln getrennt no Grötte un beschädigten Katuffeln in Körbe verläsen. De Körbe worden in Jutesäcke geschutt. Gegger Owend wurden de Säcke taugebungen un uppen Wagen geladt un no Heime gefahren. Bie d´n Säcken med kleinen un beschädigten Katuffeln häd me enn betzken Katuffelkruut medde ingebungen, domedde dat düsse biem Affladen als Fauderkatuffeln erkannt wurden.

 

Während d´r Katuffelernte bleff me d´n ganzen Daach im Felde, de Mohltieden wurden druten ingenummen.

 

Nodemm de Felder affgeerntet woren, wurde med d´r Äje dat Katuffelkruut tesammengetogen un anschleetent verbrannt. Dörch dat Äjen kamen noch Katuffeln ant Daageslecht, de wurden als Äjekatuffeln gelesen. Auch bien Ackern ging enne Person hingern Plauge her un häd Ackerkatuffeln geläsen. Me häd schonn sehr dodrupp geachtet, dat kenne Katuffel verloren ging. Äje-un Ackerkatuffeln woren meistens beschädicht un förr d´n Verzehr nid geeichned, se worden gedämped un deenten als Suggefauder. In d`n 1960er Johren kofften ümmer mehr Buren in Gemeinschaft Vollernter, dat häd de Ernte sehr erlichtert. In d´r Folge wurden ümmer mehr Katuffeln angebugged, besonders Freuhkatuffeln tem Verkäupen.

 

Als Fauder förr de Güle, Köjje un Ringer bruchde me graute Mengen Heu. Tem Mäjjen von Gras wurden Grasmäjjer benutzed, de von twei Gülen getogen wurden. Wenger un Schwader hadden de meisten landwirtschaftlichen Betriebe auch schonn. Trotzdem wurde dat Heu ennmol von Hand gewandt. Wor dat Heu halfwäges drüje, worden owends Schwaden getogen un anschleetent von Hand Kegel upgeschichtet, de am anderen Morgen bie goddem Wädder utenander geschdrogged wurden.

 

Wor dat Heu drüje, wurded mit d´r Forke uppen Ledderwagen geladen un te Heime uppen Heubodden gebracht.

 

Aff etwa 1965 häd me dat Heu medden Ladewagen uppen Hof gehollt. Aff 1970 kamen förr Heu un Schdrauh Hauchdruckpressen tem Insatz.

 

Förr de Fauderversorgung von Köjjen un Gülen wurden auch graute Flächen Klei (Klee) un Luzerne angebugged. Luzerne wor enne mehrjöhrige Plante, se woss einige Johre up d´m selben Acker. Klei wor enne ennjöhrige Plante. Up d´n Ackerflächen, wo Klei gewossen häd, mossde me rechttiedich Schdeine läsen, domedde de Mäjjemesser nid beschädicht wurden. D´n Klei leet me no d´n Mäjjen etwas andrüjen, dann häd me d´n Klei up sogenannte Kleiböcke upgeschichted. Wenn de Klei no einigen Wäken dörchgedrüjed wor, häd men von d´n Kleiböcken uppen Erntewagen geladen un heimgebracht. Med Luzerne worde dat genau so gemacht.

 

Hödde schbellen Klei un Luzerne in d`r Fauderversorgung kenne Rolle mehr.

 

An Getreide buggeden mie Kooren (Roggen), Weiten, Hawer un Gerste an. Tem Mäjjen det Getreides besaaten mie tesammen med Christian Köhler ennen linksschniedenden „Deering“ Selbstbinder, de wurde von 3 Gülen getogen. De Antrieb erfolchte über enn grauted Isenrad. Up d`m Binder saat enne Person tem Inschdellen det Binders und tem Lenken d´r Güle, enn Kind schdund vorne up d´r Dießel, ümme de Güle med d´r Schwöppe antedriewen. Dat Antriebsrad wurde schbäder dörch enn Gummirad ersatt un enn Sachs Benzinmotore wurde tem Antrieb angebugged. Dodörch konnte de Binder jedz von nur twei Gülen getogen wären.

 

Selbstbinder bedütt, dat dat Gerät dat Getreide affmäjjed und handliche, med Bindegoren tesammengebungene Bunde rutschmitt. De Bunde schdallte me dann tem Drüjen tau Haupen up.

 

Dobie kam de ganze Familie tem Insatz, auch de Kinger, wennse ein gewisses Aller erreiked hadden. Biem Upschdellen mossde enn Kind dat ersde upgeschdallte Bund fesdehallen, dann wurden noch 5 bis 6 Bunde drangeschdallt. Wenn de Bunde vollkommen drüje woren, watt natürlich vom Wädder affheng, wurden de Bunde uppen Ledderwagen geladen. Enne Person häd de Bunde med d´r Forke uppen Wagen befördert, enne widdere Person up d`m Wagen mossde de Bunde in gliekmäßigen Lagen uppen Wagen upschichten. De Wagen worde so hauch geladen, datte noch grade so dörjed Schürendoor pees. Wenn die Lagen uppen Wagen nid fessde genoch geladen woren odder me mossde uppen Heimwäch ne schlechte Wächschdrecke fahren, dann kamt schonn mol vörr, dat enn Deil von d´r Ladung vom Wagen rutschede. Auch ganze Wagenladungen feelen schonn mol ümme. Dat wor dann sehr ärgerlich, weil me wedder nijje upladen mossde. In d´r Schüre worden de Bunde wedder affgeladen un im Bansen upgeschichtet.

 

Im Herwesd, wenn de Utsoot vom Wintergetreide affgeschlooten wor, feng dat „Maschinen“ an. Dat hett, de im Bansen ingelagerten Getreidebunde wurden gedroschen. Im Ort gawed dree Dreschgemeinschaften.

 

Rechttiedich wurde enn Termin vereinbart. Wennt dann sowiet wor, hollte me med Gülen de Dreschmaschine, de Presse unnen Motorwagen. De Maschinist kam rechttiedich ümme de Dreschmaschine „te setten“, se mossde genau in Wooge schdonn. Auch Presse un Motorwagen mossden genau in Position schdonn. Im Motorwagen wor enn schdarker Elektromotor, öwwer ennen langen Flachreemen dreff hei de Dreschmaschine an. An d´r Husgewwel wor enne riesige Kraftschdrom-Schdeckdose förr d´n Motorwagen, düsse konnte me nur öwwer ne lange Leder erreiken.

 

Tem Dreschen woren 6 bis 8 Personen erforderlich. Dat wor kenn Problem, innerhalf d´r Dreschgemeinschaft hulp me seck geggensiedich. Im Bansen woren twei Personen neudich, welke de Bunde up de Dreschmaschine beförderten. Do wurden die Bunde von enner Person öwwernummen un annen Inläger gereiked, de entfernte de Hanfseiler un lächte die Bunde gliekmäßig in. De Inläger wor ümmer enn erfahrener Mann, denn wenn hei to schnell odder tevell inlächte, gawed ennen Trommelwickler un Schdillschdand.

 

Schbäder wurde de Dreschmaschine med nem Selbstinläger nogerüstet un me bruchde up d´r Maschine ennen Mann wenniger. De Bunde wurden uppen Selbstinläger gelächt, de Maschine dörchtennte d´n Bindfaden un toch de Bunde gliekmäßich in.

 

De Presse d´r Dreschmaschine wor in d´r Lage, dat utgedroschene Schdrauh, welked tweimol med Hanfgoren gebungen wor, bis in d´n öwweren Deil d´r Schüre te befördern un do woren wedder twei Personen erforderlich, ümme dat Schdrauh fachgerecht te bänsen.

 

Wie me so sächte, „bie d´n Säcken“ woren twei kräftige Männer am Werke. De utgedroschenen Körner gelangten direkt von d´r Dreschmaschine in angehangene Jute-odder Linnensäcke.

 

Dat tem Verkaup beschdimmte Getreide wurde gliek up bereitschdonnde Wagen geladen. De grösste Deil det Getreides wurde selwer verwertet un mossde uppen Getreidebodden geschlepped wären, de bie d´n meisten Landwirten im öwweren Deil det Wonnhusses wor. De vullen Säcke wurden te twett up de Schuller gewuchtet un uppen Bodden geschlepped. De Sackdräger hadden ne schwore Arwed te leisten. De Arwed d´r Sackdräger wurde schbäder lichter dörch ennen von d´r Dreschmaschine angedrewwenen Sackheber. De Säcke wurden angehowen bis up Schullerhöchede un konnten bequem öwwernummen wären. Dat änderte awwer nix an d´n langen Wägen. Im Laupe d´r näksten Johre wurde de schonn rechte alle Lanz-Dreschmaschine med ennem Körnergebläse utgerüstet, so dat de schwore Arwed d´r Säckedräger nid mehr erforderlich wor.

 

Alle bien Dreschen erforderlichen Personen wurden natürlich verköstigt, middaachs gawed meisten Dörjenander (Eintopf), nomiddaachs Quetschen-odder Appelkauken. Dat enne odder andere Pinneken Schnaps durfte natürlich nid fehlen.

 

In d´n 50er un 60er Johren mossde de Dreschmaschine middaachs affgeschdallt wären, weil de elekrische Schdrom in d´r Middaachstied te schwach wor. Grade in d´r Middaachstied wurde in vellen Hushalten med Elektroherden gekoked un so kamt tau Engpässen.

 

Wenn bien Maschinen de Bansen langsam läddich wurde, kommte me dovon utgonn, dat in d´n ungeren Schichten velle Müse un Ratten woren. De Hunde ut d´r Nachbarschaft wurden ter Lösung düssen Problems herbiegehollt, watt in d`n meisten Fällen auch klappede.

 

Verglieked me de domolige Tied med d´r höddigen Tied, schdellt me fesde, dat de Menschen freuher länger un härter gearwedded hann. Dat wor in d´r Landwirtschaft so un auch in allen anderen Berufen. Awwer et ging beschaulicher tau, so ne Hetze wie hödde kannte me domols nid. In d´r Landwirtschaft worde dat Arwedstempo von d´n Geschpannen beschdimmed, als von Gülen un Köjjen. Trecker gawed nur ganz wennige.

 

Wemme in Körrbach watt te erlegigen hadde, wor me upped Fahrrad odder de Isenbahn angewessen. Odder me leet seck vom Melkwagen meddenämmen. Personenwagen gawed im Dorpe so godd wie garnid. Wenn mie Kinger mol no Körrbach int Kino wollten oder no Vöhle int Schwimmbad, mossden mie medden Fahrrad fahren.

 

Erinnerungen an de Kriechsjohre 1939 bis 1945

 

In d´n Kriechsjohren woren velle Waren knapp. De Schdaat mossde d´n Mangel verwalten. Knapp wor unger anderem auch Zucker, me hulp seck dodörch, dat me als Ersatz Zuckerreuwenhonnich nahm, welken me selwer hergeschdallt hadde.

 

Ter Honnichgewinnung wurden ümmer enn paar Riejen Zuckerreuwen angebugged. Weil de Zuckerreuwen sehr deep in d`r Äre schdichten, mossden se med ner speziellen Gawwel utgehowen wären. De Reuwen wurden innem Troch med Water öwwergoten un med ennem affgenutzeden Rieserbässmen „geschdumped“, so versochte me de gröwwesde Äre te entfernen. Dann wurde jede einzelne Reuwe medden Messer geschrapped, bis dat lessde Krümelken Äre entfernt wor. Düsse Arwed wor sehr upwändich, meisten hulpen de Nowerslüde dobie. Me saat in gemütlicher Runde in d´r Köcke un schrappede de Zuckerreuwen. Dono wurden de Reuwen medden Hackemesser odder med d´r Dickwortelmölle terkleinert un im Waschkättel gar gekoked. Dann machte me de heißen Reuwen innen Sack un med enner speziellen Presse wurde de Saft utgepressed. De Saft kam dann innen Waschkättel un wurde so lange gekoked bis de Flüssichkeit so schdief wor, dat se seck schmeeren leet. Dat wor dann de köstliche Honnich, de als Brotupschdreck un tem Süßen verwandt wurde. Biem Honnichkoken machte me seck oft d´n Schpass un schichde de Kinger no Gärtners (Gärtnerei Krummel), ümme de gläserne Ledder te hollen, med d´r me innen Kättel schdiegen wollte, ümme d´n Honnich afftefüllen.

 

Weil Zucker Mangelware wor, häd me auch d´n Kauken med Honnich gesüßt, de Kauken hadde dann enne etwas brune Farwe

 

Süßigkeiten förr de Kinger krechde me nur selten un auch nur förr ne Zuckermarke ut d´r Läwensmiddelkoorte. Awwer irgendwanne hadde eck entdecked, wo de kleinen Mengen Zucker, de me up de Läwensmiddelkoorten krechde, in unsem Husse verschdickelt woren. Ümmer, wenn eck meck unbeobachtet feulte, naschte eck dovon. Am Enge fehlten 100 Gramm Zucker. Dat Schengen minner Omma klinged mie noch innen Ohren.

 

Auch Seipe wor in d´n Kriechsjohren knapp. Me versochde ut Beesdmelk, Fettresten un Seipenschdein selwer Seipe herteschdellen. Dotau wurden de genannten Zutaten tem Koken gebracht. Dörch de ätzende Wirkung vom Seipenschdein wurden alle fesden Beschdanddeile vullkummen upgelosst. Düsse flüssige Masse gaf me inne Form un leet se affkeulen. Dat wor de etwas seltsam rukende Kernseipe.

 

Offwoll in Meinerkusen 2 Kaufmannsläden vörrhanden woren, konnte me längesd nid alles käupen. Jeder Hushalt hadden Gooren förr de Eigenversorgung von Katuffeln, Owesd un Gemäuse.

 

No d´m Kriechsenge 1945, als velle ut d´n Ostgebieten verdrewwene Menschen in unsem Dorpe angesiedelt wurden, häd de Gemeinde dat Landschdücke, up d´m jedz de Firma Landmaschinen-Kalhöfer dat Betriebsgelände häd, als Goorenland utgewessen un in Einzelparzellen verpachtet. De geernteten Früchte mossden natürlich tem Deil haltbar gemacht wären, domedde me dat ganze Johr drupp terüggegriepen konnte. Ut Schdachelbeeren, Hannschdruwwelen, Ärpelen un Kespern schdallte me selwer Marmelade her. Ut Appelen machte me Appelschilee, Plumen (Pflaumen) häd me tau Plumenmaus verarwedded. Enne widdere Möglichkeit Früchte haltbar te maken, wor dat Dörren. De riepen Früchte wurden in Schiewen geschnedden un gedrüjed. Dat machte me uppen Husbodden up ganz natürliche Wiese (Weise).

 

Wittkruud wurde tau Suurmaus verarwedded. Im Dorpe gawed enn grauten Kruudhöwwel, no Vörrbeschdellung konnte me d´n benutzen. D´m gehöwwelten Kruud wurde reichlich Salt taugesatt, dat Ganze wurde in ennen grauten Holt-odder Doonfaat fesdegeschdammped un medden Deckel luftdichde affgeschlooten. Dat Faat bleff 14 Daage innem waarmen Raume schdonn, dann kamt innen Keller. No 14 Daagen konnte me dat Suurmaus probeeren, obbed schonn suur genoch wor.

 

Velle Goorenerzeugnisse häd me ingekoked. Inkokegläser wurden gefüllt, med Gummiring un Deckel taugemacht un dann kamen de Gläser in d´n grauten Inkokepott un de wurde uppen Köckenherd erhitzed. In Deckel vom Inkokepott wor enn Loch förr dat graute Thermometer, dodrupp konnte me affläsen, welke Temperatur förr de verschiedenen Früchte neudich wor. Dörch dat Koken woren de Gläser fesde verschlooten. Alle düsse beschrewwenen selwer hergeschdallten Läwensmiddel konnte me im Dorpladen nid käupen, vellichde einiges im Feinkostgeschäft in Körrbach. Im Dorpe wor me drupp angewessen, dat me de im Gooren erzeugeten Früchte haltbar machte un ennen Vörrroot förrt ganze Johr hadde. Me mott bedenken, dat Infreeren von Läwensmiddeln wor noch nid möchlich, auch Keulschränke gawed noch nid. Alles, watt me hödde im Keulschrank upbewahrt, schdallte me innen Keller.

 

De ersde Gefrieranlage wurde 1955 gebugged, et wor enne Karusellanlage von d`r Firma Linde. De Schdandort wor an d´r Walme twischen d´n Gebäuden von Georg Paar und Seifahrt (jetzt Steinberg). Dörch düsse Anlagen wort möchlich, gröttere Mengen Fleisch un Gemäuse förr längere Tied haltbar te maken. Weil noch widderer Bedarf vorhanden wor, wurde 1962 im ehemaligen Schützenhus an d´r Sässenhüser Schdroote noch ne Gefrieranlage ingerichtet. Im Gebäude woren 42 Gefrierfächer, 4 Vorfroster un enn Kühlraum ungergebracht. De Anlage von d´r Firma Linde leep 35 Johre ter vullsten Tefrädenheit aller Mitglieder. Aff etwa 1990 hadden ümmer mehr Lüde ne eigene Gefriertruhe im Husse un de Betrieb d´r Anlage launte seck nid mehr. Dat Gebäude, welked up d´m intwischen von Wilhelm Schäfer gekofften Grundschdücke schdund, wurde im Johre 2000 abgeretten.

 

In d`n Johren aff 1943 gawed ümmer öffters Fliegeralarm. In Körrbach woren einije Sirenen, de me in Meinerkusen hören konnte. Bie Alarm ging de ganze Familie innen Keller, enn Koffer, in d`m wichtige Papeere un andere wichtige Sachen woren, nahm me medde innen Keller.

 

Auch de Schaulkinger mossden bie Fliegeralarm innen Schaulkeller bis de Sirenen Entwarnung gawen. Mehrfach worden up d`r Bahnschdrecke de Züge von feindlichen Fluchzeugen beschooten.

 

Zwischen d´n Buurenhöwen Hamel un Meyer wurde enn Lastwagen d`r Firma Neuhaus, Läwensmiddelgrauthandel, ut Körrbach von Fluchzeugen angegreppen un beschädicht. Minn Oppa wor 100 Meter entfernt im „Siegen“ med Gülen an Ackern. Hei leet seck nid ut d`r Rugge brengen und häd widdergeackert. Sinn Kommentar: De Deuwel will meck noch nid. Minn Oppa wor, wie hei sächte, enn „Anti-Nazi“. Hei schannte oft öwwern Hitler, dat hedde emm Kopp un Kragen kosten können. De Name Hitler kam nid öwwer sinne Lippen, hei sächte ümmer: „De Östreicher“.

 

Im Laupe det Kriejes worden Benzin un Diesel knapp, un so worden velle Fahrzeuge med ennem Holtvergaser utgeschdattet. Auch de Trecker von Wilhelm un Heinrich Schlömer ut Körbach, de in Meinerkusen de Melk fohren, wor als Holtvergaser ümmegebujjed. Vorne vörr d`r Hauwe wor enn grauter, runder Kättel angebracht, de med ganz kleine gehackeden Holt beheized worde. De Kättel mossde rechttiedich angeheized wären un dann konnte me med Holtgas fahren. So`ne Kraft, wie med Diesel hadden düsse Fahrzeuge nid, am Melme gawed schonn manchmol Schwierichkeiten, dann mossden se anhallen un noheizen.

 

Weil de deutsche Wehrmacht ümmer mehr Güle bruchde, mossden velle Buuren ärre Güle affgewwen, so auch mie, Wilhelm Schäfer-Kutschers, als Ersatz krechden mie twei Ossen als Zuchtiere förr de Landwirtschaft. Wenn de Ossen mol richdich arwedden un tehn mossden, lächten se seck einfach henn. Wat häd minn Oppa geschannt.

 

In d´n Schaulferien wor eck oft in Buhlen bie unsen Verwandten, do wor enn so genannter Fesselballon te sehn. Solche Ballons woren rund ümme de Edertalschperre med Wachpersonal schdationeert. Bie Fliegeralarn wurden de Ballons med Gas gefüllt un hauch gelooten, se sollten de feindlichen Fluchzeuge biem Anfluch ter Schperrmüre behingen. Gehulpen häd dat wennich, denn in d´r Nacht vom

 

16. up 17. April 1943 worde de Edertalschperre von englischen Fluchzeugen angegreppen un schwor beschädicht. Weil de Waterstand im Edersee sehr hauch wor, hadden de gewaltigen Watermassen grauten Schaden angerichtet. Velle Menschen, de vom Water öwwerrasched worden, kamen ümmed Läwen. Eck kann meck dran erinnern, dat dagelang daudet Veih med Lastwagen no d`r Affdeckerrijje in Körrbach gefahren worde. Einije Tied schbäder wor eck med minner Motter in Affoldern un hawwe de schlemmen Verwüstungen gesehn.

 

In Erinnerung geblewwen is mie auch de Luftangrepp up Kassel am 21. Oktober 1943. De Hemmel öwwer Kassel wor von d`n grauten Bränden so helle erlüchtet, dat me dat bis no Meinerkusen sehen konnte. In wennigen Schdunden wor Kassel enn riesiger Trümmerhaupen. Als Folge dovon kamen ümmer mehr Utgebombete ut Kassel no Meinerkusen. De Zahl d´r Schaulkinger wurde ümmer grötter in Meinerkusen.

 

Am 22. April 1944 schbellte seck öwwer Meinerkusen enn Luftkampf aff. Sess Fluchzeuje worden affgeschooten, fief deutsche un enn englisched Fluchzeuch. Se gingen alle uterhalf det Dorpes nedder, so dadded kenne Schäden gaf. Einige Fluchzeuge woren nur beschädicht un nautgelandet, dat wor förr uns Kinger enn besonderes Ereichnis. Minn Vatter wor grade up Orlaup un wor an düddem Daach med d`n Gülen up d`r Stejjeräupe. Eck seht noch vörr mie, wie hei med d`n Gülen un Wagen in vullem Galopp d`r Schdroote rupp kam un in de uppenschdonnde Schüre fohr.

 

Auch Hamels Reinhard kam meddem grauten Schrecken dovon, hei wor up d`m Papendal medden Gülen an ackern. Als hei merkede, dat öwwer Meinerkusen enn Luftkampf im Gange wor, schbannte hei de Güle vörren Wagen un fohr im Galopp no Heime. Korrt vörr d`m Dorpe, etwa an d`r Linge, worde sinn Wagen von enner Koggel gedroopen. Reinhard Hamel bleff unverletzed, hei schprung vom Wagen un nahm im Grawen vulle Deckung. De Güle fungen d`n Wäch no Heime alleine, un de Reinhard ging, als et wedder ruhich am Hemmel wor, te Faute no Heime.

 

Am 5. Oktober 1944 worden öwwer Körbach Bomben affgeschmetten, 45 Familien worden obdachlos. Ziel det Angrepps woren de Conti-Werke, gedroopen wurde awwer öwwerwiegend dat Gebäude vom VEW.

 

De Rejjerbachbrüjje bie Selbach worde am 18. März 1945 am hellen Daage bombardiert. Von Meinerkusen ut konnte eck sehn, wie de feindlichen Fluchzeuge de Brüjje ümmer wedder anflogen, se worde dann auch schwor gedroopen, sodat kenn dörchgonnder Isenbahnverkehr mehr möchlich wor. Up d`m Rückflug hann de Bomber dann öwwerich geblewwene Bomben öwwer d`m Kettelbusch affgeschmetten. De Bombentrichter sinn hödde noch te sehn. Med Hauchdruck worde sofort angefangen, de Brüjje wedder uptebuggen. Nachts mossden Männer un Kriechsgefangene ut Meinerkusen, auch med Gülegeschbannen, in de Rejjerbach, ümme kriechswichtige Gödder ümmeteladen. Noch im Juli 1945 worde angefangen, de Brüjje wedder te reparieren, aff 22. Juli 1946 konnten de Züje wedder fahren.

 

Gegger Enge det Krieges gawed in Meinerkusen un auch in d`n anderen Dörpern plötzlich enne graute Katuffelkäferplage. De Käfer un auch de Katuffelkäferlarven fraten in korrter Tied ganze Katuffelschläge kahl. Weil me freuher de Katuffelkäfer in unser Geggend gar nid kannten, worde angenummen, dat de Amis odder de Engländer de Käfer ut d`m Fluchzeuch affgeschmetten hädden. De Käfer verbreideten seck schlachartich öwwert ganze Land. Schpritzmiddel un Schpritzgeräte tem bekämpfen d`r Käfer gawed öwwerhaupt nid. So bleff nix anderes öwwerich, als de Käfer un Larven intesammelen. De Termin dotau worde in gewissen Affschdänden vom Bürgermeister bekannt gegett. Ut jeder Familie mossde seck enne Person beteiligen. Auch de älleren Schäuler mossden seck med d`r ganzen Klasse dodranne beteiligen.

 

In d´n lessden Kriegsjohren gawed no Gerüchten Pläne, im Bereich det Koppelberges ennen ungerirdischen Fluchplatz te buggen, dotau issed nid mehr gekummen. Wör düsse Plan ter Utführung gekummen, dann wör Meinerkusen enn wichtiges Ziel förr de feindlichen Bomber gewässt. Obbed düsse Pläne wirklich gaf, weit me nid genau.

 

De Schaule un de Kingergooren mossden im Dezember 1944 geschlooten wären, weil de Wehrmacht düsse Räume belächde.

 

Fast jeden Daach konnte gewaltige feindliche Bomberverbände am Hemmel beobachten, welke in Richtung Süddeutschland flogen, ümme öwwer d´n Industrieschdädten de verheerende Bombenfracht affteladen. Fast ungehingert konnte se unse Gebiet öwwerfleegen, de deutsche Luftwaffe hadde d´m nix entgeggentesetten. De Lufthoheit wor schonn lange verloren gegonn.

 

Im Johre 1945 kam de Kriechsfront ümmer nöher. Am Austersunnowend horrten mie, wie de amerikanischen Panzer up d`r Itterschdroote no Körrbach rollten. De Körrbacher Bürjermeister Zimmermann fohr d`n Panzern med enner witten Fahne entgeggen un häd domedde de Schdadt vörr grautem Schaden bewahrt.

 

De Menschen im Dorpe woren alle in grösster Angesd, weil se nid wussden, watt kummen wörde. Offwoll eck domols erst nejjen Johre alt wor, hawwe eck ut d`r Hakenkrüzfahne dat Hakenkrüz rutgeschnedden un im Köckenherd verbrannt. Ut d`m Rest von d`m rauden Schdoff häd minne Motter mie schbäder ne Turnhose genäjjed.

 

Als mie am Austersunndachmorjen ut d`m Fenster kuchten, woren de Amis auch in Meinerkusen. Unse Nowerslüde Graß un Höhne un noch andere an d`r Hauptschdroote mossden ärre Wonnungen verlooten, se worden von d`n Amis besatt. Panzer woren im ganzen Dorpe verdeilt, Geschütze un MG-Schdellungen worden ingegrawen. An d`r Hauptschdroote wor ne MG-Schdellung in d`r Kiesgruwe näwen Schären un up d`r anderen Schdrootensiede vörr Elfebers Schüre. Bie Christian Köhler up d`r Wesse näwen d`m Husse woren Geschütze Richtung Melm in Schdellung gebracht.

 

Mie hann uns erst gar nid uten Husse getrugged, awwer irjendwanne mossden mie dann doch rut unnt Veih versorjen.Velle Hüsser worden von d`n Amis dörchsocht, auch unse Hus. Dobie hann se unsen selwergemachten Wien gefungen. Minn Oppa mossde erst enn Glas dovon drinken, domedde se secker woren, dat de Wien nid vergiftet wor. Dann hannse auch dovon gedrunken. Unsen russischen Kriechsgefangenen Peter hannse so besoopen gemacht, dat hei dree Daje in d`r Ecke lach. Enn anderer Russe, de bie Köhlers wor un Boris heet, dachte, minn Oppa hädde d`n Peter vergiftet un woll med d`m Messer an minn Oppa. Nur med Möjje konnten mie`n dovon affhallen. Enn Ami hadde im besoopenen Koppe unsen Geldbüdel medde genummen. Am anderen Daage, als hei wedder nüchtern wor, häd hei d`n Geldbüdel weddergebracht un häd seck entschuldicht. Mie Kinger hadden recht balle Kontakt med d`n Amis un krechden auch mol enn Schdücke Schokolade. Geggenöwwer d`n Menschen im Dorpe hann seck de Amis im Grauten un Ganzen korrekt verhallen.

 

De Inmarsch d´r Amis hädde fast tau enner Kataschdrofe förr unse Dorp wären können. Enn Luftwaffenoffizier, de bie enner no Meinerkusen evakuierten Familie up Orlaup wor, woll med terügge marschierenden Soldoten enne Ortsverteidigung organisieren. Hei hadde seck in Körrbach Panzerfäuste besorjed un erwartete de Ami-Panzer ut Richtung Vöhle odder Sässenhusen in d`r Ermeke. Enn paar ällere Männer ut Meinerkusen hadde de Luftwaffenoffizier Vogt getwungen, in d`r Ermeke Schützengräwen uttehäwen. Als de Amis dann awwer von Frankenberg öwwer Itter no Körrbach fohren, gaf hei up un wor dann verschwunden. Enn Glücke förr Meinerkusen.

 

Während de Amis Meinerkusen besatt hadden, worde noch enn einzelned deutsched Fluchzeuch affgeschooten. De Pilot landete med d`m Fallschirm in enner haugen Pappel bie Jungermanns. Dat Fluchzeuch schdörrtete do aff, wo freuher de Schportplatz wor. Dat is dat Gelände twischen Lärchenwäch un Feldgooren, wo domols noch Greunland wor. De Schportverein häd dat Fluchzeuch schbäder utgegrawen un als Schrott verkofft.

 

Am 8. Mai 1945 wor de Kriech te Enge. Deutschland hadde kapituliert.

 

Meinerkusen horrte tau d`r amerikanischen Besatzungszone.

 

De Schaule wurde von d´n Amerikanern belächt un erst im Härwesd 1945 wedder förr d´n Ungerricht friegegett

 

De politischen Leiter ut d´m Dorpe wurden verhaftet un in de Internierungslager in Darmstadt un Ludwigsburg gebracht. Auch unse Lehrer Schulze wurde interniert. Minn Oppa mossde tweimol no Darmstadt reisen, ümme förr de do auch internierten Meinerküser Bürger Heinrich Bracht III (unser Nower) un Heinrich Isenberg (Kaufmann un NSDAP Ortsgruppenleiter) vörr d´r Schpruchkammer als Zeuge d´r Verteidigung uttesägen.

 

De wirtschaftliche Lage wor sehr schlecht. Et fehlte an Läwensmiddeln, Kleidung, Brennschdoffen un allen Möglichen. Läwensmiddel gewad nur up Läwensmiddelkoorten. De Veihbeschdände d´r Landwirte woren wegen d´r Zwangsaffläwwerungen up ennem nedderigen Schdand, uterdemm fehlted an Kraftfauder förr dat Veih.

 

Polnische Zwangsarwedder, de in Körrbach in d´r Kolonie ungergebracht woren, machten de Geggend unsecker. Se öwwernahmen Raubzüge un Öwwerfälle. Et verging kaum enne Wäke, wo nid nachts irgendwo ingebroken wurde. Läwensmiddel, Kleidungsschdücke, Radios, Fahrräder usw worden geklaut. Ganze Räukerkammern wurden utgerümed. Sogar Sugge worden innen Schdällen affgeschlachtet un meddegenummen. Selten konnten de Diebe gepacked wären.

 

Im Dorpe wurden Nachtwachen upgeschdallt, ümme seck dogegger te schützen. Dat wor natürlich schwierich, me hadde doch kenne Waffen.

 

1945 gaf et de Dorpschdrotten Lärchenweg, Fliederweg, und Feldgarten noch nicht. Von Christian Köhler (jetzt Walter Köhler) bis an de höddige Hainstraße un up d´r anderen Siede bis no Wilhelm Müller (Striekers), jetzt Horst Graß, wor de ganze Fläche noch Greunland. Up düssen Wessen schdunden velle Ami-Fahrzeuge. Bie Graßes Wilhelm hadden de Amis enn Motorrad entdecked , domedde sinn se so lange öwwer enne Wippe gefahren, bis dat Motorrad kaputt wor. Bie ennem Jeep hadden de Amis dat Lenkrad so fesdegebungen, datte d´n ganzen Daach ohne Fahrer im Kreise fohr. Förr uns Kinger gawed ümmer watt te sehn.

 

De russischen Kriechsgefangenen, de im Dorpe bie d´n Buren arweddeten, woren med d´m Inmarsch d´r Amerikaner frie. Se blewwen awwer noch in Meinerkusen. Up Hof Lutterbach, wo auch schonn domols enne Schnapsbrennerigge wor, hann de Russen geplündert. Med grauten Melkkannen hollten se d´n Schprit, de enn Alkoholgehalt von 96 % hadde. De Folge dovon wor, dat se daagelang besoopen woren. So wor dat auch bie d´m Russen, de bie Vagieners wor. Im besoopenen Koppe feng hei an te randalieren. Vagieners Martha hollte Schosterjaustes Heinrich un sinnen Vatter tau Hülpe. Schosterjaustes Oppa schloch d´m Russen medden Schwengel vörren Kopp. De Lage wurde sehr gefährlich, de Russen rotteten seck tesammen un woren gewaltbereit. Se heelen auch ennen amerikanischen Militärlastwagen an, de med twei Negern besatt wor. De Russen versochten, d´n Amis up Russisch klartemaken, dat im Dorpe Banditen wören. Verschdonn hann de Amis nix, awwer se hann dat widdergemeldet. Im Dorpe wurde de Lage ümmer gefährlicher. De älleren Männer, de nid ingetogen woren, kamen tesammen, bewaffneten seck med Mistgawweln un Graweschüppen un machten Jacht up de Russen. Manche Russen hann seck verschdickelt, andere flüchteten bis no Körrbach, wo up d´m Conti-Gelände enn Upfanglager förr Russen wor. Schosterjaustes Heinrich un sinn Vatter mossden seck dono daagelang verschdickeln, weil de Russen beiden no d´m Läwen trachteten.

 

In d´r Nacht no düssem Vörrfall kamen de Amis wedder int Dorp un dörchsochten velle Hüsser. Se togen awwer balle wedder aff, weil se nix Verdächtiges gefungen hadden.

 

Enn Russe, de bie Bäckerchristes gearwedded hadde, kam nochmol terügge un häd seck bie Bäckerchristes enn schworrten Anzuch unnen Zylinder gehollt. Dann nahm hei vom Gutshof d´n Rietgul un jachte im Galopp dörch dat Dorp. Schpäder wurde vertallt, dat im Körbacher Russenlager de eigenen Lüde emm uppen Holtklutz d´n Kopp affgeschlagen hann.

 

De Sicherheitslage wor in düsser Tied sehr schlecht, weil seck velle zwielichtige Geschdalten in d´r Geggend upheelen. Dat mossden mie auch erfahren. Mie hackeden Dichwortelen up d´r Schdeggereupe un hadden twei Fahrräder in d´r Hecke am Feldrand affgeschdallt. Als mie owends wedder no Heime fahren wollten, woren unse Fahrräder geschdohlen. Einige Tied schpäder worden uns nochmol twei Fahrräder geschdohlen un zwar von ennem jungen Mann, de bie uns wonnte un verköstigt wurde un doförr uns in d´r Landwirtschaft gehulpen häd.

 

Up d´r Schdrote dörch Meinerkusen woren velle Menschen ungerwägens, de ut d´n deutschen Ostgebieten vörr d´r russischen Armee geflüchtet woren un schonn velle Wäken ungerwägens woren. Med Fahrrädern, te Faute, med Handwagen odder auch vereinzelt med Gülegeschpannen und Wagen versochten düsse Menschen, de nur dat Allerneudigste meddeführen konnten, irgend enn Ziel te erreiken.

 

In Käkannes Schüre schdund enn defekter Lastwagen d`r Wehrmacht, de med allerlei Utrüstungsgeggenschdänden förr de Soldoten, wie Gasmasken, Koppel, Pistolen-un Patronentaschen, Feldgeschirre usw. beladen wor. Dat wor förr uns Jungens von d`r Hauptschdroote enn Paradies. Ümmer wedder sinn mie heimleck in de Schüre gegonn un hann uns Sachen gehollt. Natürlich mossden mie höllisch uppassen, dat mie von Amis, de im Dorpe woren, nid erwisched worden. Mie hadden je wägen langen d`r Kriechsjohre kaum Schbellsachen.

 

De Schaule wurde von d´n Amis im Härwesd 1945 friegegett. De Schaulungerricht feng am 01.11. 1945 wedder an med d´m ut Schlesien schdammenden Oberstudienrat Dr. Behlen un sinner Dochder, Frau Göpel, de als Schaulhelperin ingeschdallt wurde. De Schäulerzahl wor up öwwer 100 angewossen.

 

Unse Lehrer Schulze wor intwischen entnazifiziert un als Meddeläuper ingeschdufed. Hei betahlte enne Geldbuße von 1400 RM un wurde am 01.11.1946 wedder als Lehrer ingeschdallt. De Schäulerzahl wor intwischen up 135 angeschdeggen.

 

Int Dorp kamen velle Heimatverdrewwene ut d´n deutschen Ostgebieten un wurden bie Meinerküser Familien ungergebracht. Bie uns wor Frau Heichel med ärren beiden Döchdern ungergebracht. Se nudzeden 2 Zimmer, ennen Wateranschluss gawed in d´n Räumen nid. Water mossden Heichels bie uns in d´r Köcke tappen un im Ömmer öwwer de Trappe hauchschleppen. Enne Schdoowe konnte med ennem kleinen Owen beheized wären un up d´m Owen wurde auch gekoked. Weilt bie uns nur enne Toilette gaf, mossden Heichels auch unse druten schdonndes Klohüsken benudzen.

 

An ennen besonderen Vörrfall kann eck meck errinnern. Als Heichels Leni (jedz Helene Schäfer) ennes morgens d´n Owen anheizen wollte, schutte Leni ut enner Flasche Benzin up dat Holt, dobie feng de Flasche Füer. Geistesgeggenwärtich nahm Leni de Flasche, rannte d´r Trappe raff un schmett se innen Gooren. Mie saaten in d´r Köcke un woren an freuhschdücken un horrten im Flur enn seltsames Ruschen, welked von d´r Flasche herrührte, de med grauter Geschwindichkeit d´r Trappe raff transportiert wurde. De Schrecken wor graut, awwer et hadde nochmol godd gegonn, bis uppen paar schworrte Placken an d´r Flurwand wor nix passeert.

 

1946 wor de wirtschaftliche Lage noch sehr schlecht. Et fehlte an Läwensmiddeln, Kleidunge, Brennschdoffen un allem Möglichen. De Bewonner ut d´n grauten Schdädten ungernahmen Hamsterfahrten up de Dörper, ümme Läwensmiddel intetuschen. De Versorgung d´r Schdadtbevölkerung med Läwensmiddeln wor lange Tied sehr schlecht. Deshalf kamen de Menschen massenwiese med d´r Isenbahn up de Dörper un versochten, allerlei Geggenschdände un Kleingeräte geggen Läwensmiddel intetuschen. Velle Schdadtbewonner erinnerten seck an ärre wietläufige Verwandtschaft uppen Lande, ümme etwas tem Öwwerläwen te bekummen. De Schworrthandel blöggede an allen Ecken, offwoll düsse Oort von Handel schdrenge verboden wor. Et gaf oft Kontrollen, we erwisched wurde, mossde med Schdroofe räcknen, de Tuschware wurde beschlagnahmt. Förr Geld, wovon genoch do wor, konnte me nix käupen. De gängige Währung wor Botter,Schpeck odder Ähnliches.

 

Als de polnischen Zwangsarwedder Körrbach verlooten hadden, wurded wedder ruhig un secker im Lande. Wirtschaftlich ginged langsam, awwer schdetich berchup.

 

Mie selwer un auch alle, de in d´n Dörpern läweden, hann nid hungern mödden, denn jeder hadde enn Nutzgooren, awwer nid med öwwerwiegend Rasen un Blaumen wie hödde. Im Gooren wurden Katuffelen, Gemäuse, Ärwetten, Baunen un velles andere angebugged un me häd natürlich auch ne Sugge geschlachtet. Mie selwer hadden vörren Wonnhus enn grauten Gooren. Uterdem wurde im Felde twischen d´n Dickwortelen eine Fläche förr Gemäuse, Möhren un Kollrawen friegehallen.

 

1945 kam minn Vatter ut d´r Kriechsgefangenschaft terügge. Nodemm de deutsche Wehrmacht in Russland uppen Rückmarsch wor, worde minn Vatter wedder als Frontsoldote ingesatt un erlett eine Verwundung. Bie Kriechsenge kam hei in Gefangenschaft un öwwerläwede de berüchtigten Gefangenenlager up d´n Rheinwessen. Lange Tied wussden mie nid, off hei noch läwede odder wo hei wor. Dann kam ennes Daages de erlösende Noricht, dat hei uppen Transport von Gießen no Körrbach wör un entlooten würde. Minne Motter, eck un minne Schwester Margret machten uns te Faute uppen Wäch no Körrbach. Als mie bie Greben Schüre angekummen woren, kam uns enn Gülefuhrwerk entgeggen, up d´m minn Vatter un Karl Walter, de Schweigersohn von Schdellmaker Hankel saaten. De Freude öwwer de Rückkehr unsen Vatters wor unbeschreiblich, so watt kamme kaum med Worten utdrücken. Minn Vatter wor in einigermaßen godder Verfassung, so dat mie d´n restlichen Wäch no Meinerkusen te Faute terüggelägen konnten. Eck hadde schonn lange vörrher einige Zigaretten gesammelt, de eck von amerikanischen Soldoten gekrechd hadde. Öwwer Wäken un Monate hadde eck de im Schloopzimmer unger d´r Wäsche verschdickelt. De woll eck minnem Vatter bie sinner Rückkehr, up de mie alle hoffeden, schenken. Dat hawwe eck dann auch gedonn, sofort no d´r Begrüßung bie Greben Schüre hawwe eck ämm de Zigaretten gegett.

 

De Transport von Gießen no Körrbach wurde med uppenen Lastwagen med haugen Bordwänden dörchgeführt. Wie uns minn Vatter vertallte, woren de Lastwagen ohne Sitzgelegenheit un wurden von Negern gefahren. De Soldoten schdunden dicht an dicht un hadden korrt vörr d´r Entlassung in ärre Heimatorte noch mol Daudesangesd, weil de Neger enn läwensgefährliches Tempo gefahren sinn un nur dodörch, dat seck alle up d´r Ladefläche ümmer medde in de Kurwen gelächt hann, is me heile in Körrbach angekummen.

 

No enner gewissen Erholungsphase führte minn Vatter d´n landwirtschaftlichen Betrieb widder.

 

Rückblickend up minne Jugend in d´n Kriechs-un Nokriechsjohren mott eck sägen, trotz aller Entbehrungen hann mie uns woll gefeult. Mie besaaten nid solche Berge von Schpellsachen, wie dat hödde üblich is. Mie woren kreativ, mie hann uns gemeinsam Schpellsachen gebugged un Schpelle utgedacht, mie woren nid dörch Fernsehn, Compjuter usw. affgelenked un vereinnahmt.

 

Enn Johr von besonderer Bedüdunge wor 1948, dat Johr d´r Währungsreform. De Reichsmark (RM) wurde am 18. Juni 1948 utem Verkehr getogen. De Deutsche Mark (DM) wurde ingeführt. Jede Person bekam ennen Betrach 40 DM utgezahlt un veer Wäken schbäder nochmol 20 DM. Jedz hadden me wedder enne schdabile Währung. In d´n Läden konnte me wedder fast alle Waren käupen, watt vörrher nid möchlich wor. Scheinbar hadden de Geschäftslüde velle Waren gehortet, ümme se jedz förr DM verkäupen te können. De Schparguthaben d´r Bevölkerung woren tem grössten Deil verloren, förr 100 RM krechde me grade mol 6,50 DM goddgeschrewwen. Schulden un andere Verbindlichkeiten wurden 10 zu 1 ümmegeschdallt. Wirtschaftlich gawed dörch de DM nijje Impulse, dat schpörte me auch in d´r Landwirtschaft.

 

Im Johre 1949 kofften mie unsen ersden Elektroherd, dodörch wurde in d´r Köcke wenniger Holt verbrucht. Enn nijjed Radio krechden mie auch, bisher hadden mie enn ganz einfachen Volksempfänger, d´n minn Vatter ut Russland medde gebracht hadde.

 

Von d´r Firma Wiegand leeten mie enn Heuaufzuch inbuggen, dodörch wurde dat Affladen von Heu un Schdrauh lichder.

 

Schonn im Johre 1951, als eck 15 Johre alt wor, schafften mie de Güle aff un kofften uns enn Trecker med 15 PS. Angeboden wurde uns enn 16 PS Hanomag von d´r Firma Brandt (Mercedes Brandt) un enn 15 PS Deutz vom Raiffeisen-Maschinenlager. Mie hann dann d´n 15 PS Deutz gekofft, unger anderem auch wegen d´r Luftkühlung. De Trecker häd domols 7081- DM gekostet.

 

Mie woren de ersde Betrieb in Meinerkusen, de de Güle dörjen Trecker ersatt häd. Tau d´r Tied nahm me an, dat enne Feldbearweddung ohne Zuchtiere nid möchlich wör. Also kofften mie twei Fahrköjje, enne ut Berndrup un enne von Kerken-Bangerts in Meinerkusen med Namen Schdoffel, se machte ärrem Namen auch alle Ehre.

 

Eck kann meck an enne turbulente Probefahrt medden isenbereiften Wagen erinnern, dono wurden de Köjje nie wedder angeschpannt. Nu wort neudich, alle Wagen un Geräte förr d´n Treckerzuch ümmeteschdellen. Vom Schmedd leeten mie Wagen, Grasmäjjer Wenger, Harken, Vielfachgerät, Selbstbinder, Katuffelrodder usw. so ümmerüsten, dat me d´n Trecker dovörr schpannen konnte.

 

Dat klappede recht godd, so dat ümmer mehr Buren, de uns bisher misstrauisch beobachtet hadden, seck auch enn Trecker kofften. Recht balle wurde uns klar, dat me d´n Trecker rechttiedich betanken mott. Minn Vatter un eck woren med unsem Deutz up unsen Felde up d´r Schdeggereupe un plötzlich bleff de Motor schdonn, mie woren natürlich hilflaus. Eck mossde te Faute no Heime un unsern Nower Heinz Bracht, de als Schlosser biem Raiffeisen- Maschinenlager beschäftigt wor, ümme Hülpe bitten. Schnell schdallte seck rut, dat de Dieseltank läddich wor. Dat wor Lehrgeld un is nie wedder vörrgekummen.

 

Als eck 16 Johre alt wor, konnte eck d´n Führerschien Klasse 4 maken. Dat wor recht einfach. No d´r Anmeldung wurde eck upgefordert, tem Bürgermeister Christian Kalhöfer te kummen, do wor de Dorppolizist ut Hörenkusen anwesend, eck mossde dree einfache Frogen beantworten un schonn wor eck im Besitz ennes Führerschiens förr Trecker un lichde Motorräder. Eck wor mächtich stolz, dat eck nu alleine unsen Trecker fahren konnte.

 

Mie merkeden balle, dat enn Trecker de Arwed in d´r Landwirtschaft doch ziemlich lichder maked, awwer me mott seck drupp inschdellen. Et zeigete seck, dat mie biem Ackern medden Beetplauch nu twei Personen bruchden un zwar d´n Treckerfahrer un enne Person hingern Plauch, ähnlich wor dat biem Grasmäjjen. Also wurde no langer Öwwerlägung enn Anbau-Wesselplauch gekofft, de auch d´n Vörrdeil hadde, dadded uppen Acker kenne Middelfoore mehr gaf. De Grasmäjjer wurde in Zahlung gegett un enn Anbau Mäjjewerk gekofft. Et zeigete seck also, dat de Kauf det Treckers noch andere Utgawen no seck toch. Von grautem Nodeil woren auch de üblichen isenbereiften Wagen, domedde konnte me de Fahrgeschwindichkeit det Treckers, de bie 20 Schdundenkilometer lach, nid utnutzen. Tem Glücke hadden mie schonn enn „Gummiwagen“, de med twei gebruchden LKW-Assen utgerüstet wor. Düssen Wagen konnten mie als Kastenwagen un als Erntewagen nutzen. Im Kfz.- Breef unsen Treckers wor de Höchstgeschwindichkeit med 23 km/h angegett. Laut Gesetz dorfte enn Trecker nur de Geschwindichkeit von 20 km/h erreiken. Dörch Reduzierung d´r Drehzahl wurde dat korrigiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1953 bekam eck enn Motorrad, dat wor förr meck watt ganz Besonderes. Et handelte seck ümme enn Dürkopp Motorrad med 200 ccm un 10,2 PS, versehen schonn med enner Teleskopfedderung, dat wor in düsser Tied watt ganz Nijjes. Dat Käupen ging folgendermaßen vonschdatten: Minn Vatter un eck gingen no d´m Schmedd Fritz Schäfer, de hadde d´n Motorradhändler Willi Franke no Meinerkusen beschdallt. Eigentlich wor enn klennerd Motorrad vörrgesehn, awwer Willi Franke häd minnen Vatter dovon überzeuged, dat enn Motorrad doch mindestens 200 ccm hann söllte. Als eck dat Motorrad no einigen Wäken affhollen konnte, wor eck mächtig stolz, gefahren bin eck domedde bis 1959.

 

 

 

 

Med düssem Motorrad hawwe eck minne ersde Urlaubsreise gemacht. Tesammen med Rudi Kannel bin eck no Wilhelshaven gefahren, do hann mie inner Jugendherberge öwwernachtet. Up d´m Wäch dohenn, et woren ümmerhenn 360 km förr enne Schdrecke, hadden mie enn Schaden am Motorrad. In Bersebrück sochten mie ne Werkschdatt up, dat erforderliche Ersatzdeil wurde beschdallt un ingebugged. Awwer mie mossden förr twei Daage enn Quartier in Bersebrück seuken. De Widderfahrt un auch de Rückfahrt leepen dann ohne Probleme. Mie hadden nen schönen Urlaub erläwed.

 

Am Berufswettkampf förr Junglandwirte nahm eck 1953 deil. Et gaf ennen schriftlichen Deil med vellen Froogen un ennen praktischen Deil, in d´m me bewiesen mossde, dat me de geschdallten Upgawen godd leusen konnte.

 

Eck wor sehr ergeizich un hadde meck godd vörrbereitet. Dat häd seck utgezahlt, no d´r Utwertung schdund eck als Kreissieger det Landkreises Waldeck fessde un deshalf konnte eck am Landesentscheid deilnämmen.

 

Tem Landesentscheid kamen Deilnämmer ut allen hessischen Landkreisen in Groß-Seelheim bie Marburg tesammen. De Berufswettkampf duurte twei Daage. De Deilnämmer mossden in Groß-Seelheim öwwernachten. Te bewältigen wor auch hie enn schriftlicher Deil sowie enn praktischer Deil. Biem praktischen Deil wor Herr Noell ut Holzhausen bei Homberg als Prüfer tätich, bie d´m eck schpäder minne Fremdlehre absolvierte. No Affschluss det Landesentscheids schdund eck als 3. Landessieger fessde. Bie enner schpäderen Veranschdaltung up Schlott Waldeck wurde mie ne Urkunde un enn Bauk öwwerreiked.

 

1954 feeng minne Fremdlehre up d´m Betrieb von Ernst Noell in Holzhausen bie Homberg an. De Betrieb bearweddete an Acker-un Greunland ca. 40 ha. Et woren etwa twintich Köjje un ne Anzahl von Jungveih vörrhanden, betreut von ennem Melker. Uterdem woren ca. twintich Sugge im Schdalle, de eck als Lehrling versorgen mossde.

 

1955/1956 besochte eck de Oberklasse d´r Landwirtschaftsschaule un lächde minne Landarwedsprüfung aff, de is vergliekbar med d´r Gesellenprüfung biem Handwerk. De Prüfung konnte eck med d´r Note „Sehr gut“ affschleeten.

 

Dat Johr 1956 wor vörr unsen landwirtschaflichen Betrieb un vörr allem förr meck enn richtungswiesendes Johr, denn mie koffden ennen Mähdrescher. Et wor de ersde Mähdrescher in Meinerkusen. Tesammen med Karl Hamel un Ludwig Fahrenbach hadden mie uns entschlooten gemeinsam ennen Selbstfahrer- Mähdrescher Massay-Harris med ingebuggeder Schdrauhpresse te käupen. De Mähdrescher hadde enne Schnettbreide von 1,60 Meter un wurde von ennem VW Industriemotor med 27 PS angedrewwen. De Mähdrescher hadde enn Affsackschdand, dat hett, dat utgedroschene Getreide wurde in Säcke affgefüllt un düsse lächte me uppen Felde aff. In Handarwed mossden de Säcke dann uppen Transportwagen gewuchtet wären. Unse erstet Mähdrescher-Johr 1956 wor „naated Johr“. Dat machte uns ganz graute Schwierichkeiten, denn mie mossden auch bie haugen Fuchtigkeitsgraden dreschen. Dat Kornhus in Körrbach wor up fuchted Getreide nid ingerichtet. Mie mossden also dat tem Verkaup beschdimmte Getreide te Heime lagern. Dörch dägliches Rümmeschüppen versochten mie de Fuchtichkeit so wiet te reduzieren, dat enn Verkaup möchlich wor. Schwierichkeiten gawed auch med d´m Schdrauh, welked von d´r Presse ingebungen wor. De Bunde drüjeten sehr schlecht, et duurte lange, bis me dat Schdrauh in d´r Schüre inlagern konnte. Von d´n anderen Landwirten wurden mie Mähdrescher- Besitzer bemitleidet, bie manchen wor auch enne gewisse Schadenfreude te erkennen. In d´n folgenden Johren wor dat Erntewedder meistens günstiger, et klappede better. Velle von d´n Kleinburen, de nur 2 bis 3 Morgen Getreide anbuggeden, leeten seck von uns ärred Getreide ernten.

 

 

 

 

 

 

 

Schonn balle zeigete de widdere Entwicklung in d´r Landwirtschaft, dat unse domolige Entscheidung, ennen Mähdrescher te käupen, richdich wor. Ümmer mehr Landwirte in Meinerkusen koffden seck, meistens in Gemeinschft, Mähdrescher. Tem Deil woren dat getogene, awwer öwwerwiegend Selbstfahrer. Unse Gemeinschaft häd dann med veer widderen Landwirten ennen grauten Claas SF Mähdrescher angeschaffed. Düsser wor auch noch med Affsackschdand un Presse utgerüstet. Einige Johre schpäder wurde de Presse affgebugged, dat Schdrauh wurde lause rutgeschmetten un konnte better drüjen un wurde dann med ner Hauchdruckpresse ingebungen. Auch med ennem Korntank wurde de Mähdrescher dann utgerüstet.

 

 

 

 

 

Im Johre 1956 wurde eck Mitglied d´r Friewilligen Füerwehr. Ortsbrandmeister Müller hadde de Jungens d´r Johrgänge 1935 / 1936 ter Füerwehr ingeladen un förr de Füerwehr begeistert. Eck wor natürlich geerne dobie, denn schonn als Kind hadden meck de Füerwehrübungen interessiert. No Kriechsbeginn im Johre 1939 mossde Ortsbrandmeister Heinrich Eisenberg tem Militär. Wilhelm Köhler wor nu Ortsbrandmeister. De Füerwehrmänner kamem in gewissen Affschdänden am Sunndaachmorgen tesammen un machten Ungerricht am Gerät. Eck wor ümmer dobie un kuchde tau. Schonn als Kind konnte eck genau erklären, wie me de TS 8 Magirus Goliath tem Laupen brenged. Düsse TS 8 is hödde, im Johre 2016, noch im Besitz d´r Füerwehr- Oldtimerfreunde un is noch betriebsbereit. Zwischendörch is noch te erwähnen, dat de Füerwehrmänner sofort no Enge det twedden Weltkriechs up Anordnung d´r Militärverwaltung an ärren Uniformen witte Armbingen med d´r Upschrift „Feuerwehr“ drägen mossden.

 

Bie unsen ersden Schredden in d´r Füerwehr wurden mie von Gruppenführer Karl Becker ingewessen. Hei brachte uns dat neudige Wetten un Können bie, so dat mie schonn balle bie d´n Wettkämpfen meddemaken konnten, eck wor Maschinist an d´r TS 8. Wilhelm Müller, de im Johre 1946 tem Ortsbrandmeister gewählt wurde, erkannte schonn balle minn grauted Interesse an d´r Füerwehr. Hei sorgete doförr, dat eck ter Füerwehrschaule no Kassel ging un do Grundlehrgang, Maschinistenlehrgang un Gruppenführerlehrgang dörchlaupen konnte. Schonn im Johre 1959 wurde eck tem schdellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Tau düsser Tied lach dat Füerwehrwesen in Meinerkusen am Bodden. De Gründe doförr sinn d´n älleren Meinerküsern bekannt. In d´r Tied als schdellvertretender Ortsbrandmeister issed mie gelungen, velle Jugendliche förr de Füerwehr te begeistern. Wo auch ümmer eck de jungen Lüde im Dorpe gedroopen hawwe, hawwe eck versocht, se te öwwerzeugen, dat se in d´r Füerwehr gebrucht würden. In korrten Tied woren mie ne schlachkräftige Truppe. Mie hann velle Übungen dörchgeführt, uns schdund natürlich nur enn TS 8 Anhänger ter Verfügung, welker von ennem Trecker getogen wurde. Ortsbrandmeister Müller, de im twedden Weltkriech bie d´r Wehrmacht in enner Füerlöschtruppe ingesatt wor, wor enn anerkannter Füerwehrfachmann un wor auch velle Johre Bezirksbrandmeister im Bezirk Sässenhusen. Müller leet meck med d´r jungen Truppe wohlwollend gewähren. Eck hawwen oft in sinner Wonnung besocht, ümme öwwer füerwehrtechnische Dinge te schwadzen. De junge Truppe woss erschdaunlich godd tesammen, et entwickelte seck enne sagenhafte Kameradschaft. Mie woren nid nur bie d´r Füerwehr tesammen, sondern auch in d´r Frietied, mie woren einfach Freunde. Wo ümmer et neudig wor, hann mie uns geggensiedich gehulpen. Als Rudolf Kalhöfer, Friedhelm Sauerland un Heinz Scherf ärre Hüsser buggeden, hann mie de Fundmente utgeschachtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als unse Hus (Wilhelm Schäfer) im Johre 1962 ümmegebugged wurde, hadden de Timmerlüde d´n gesamten Daakschdaul affgebugged, de Füerwehrkameraden kamen un hann alle Balken vom Husse wechgeschlepped un up d´r Wesse näwenan geschdapelt.

 

1963 konnten mie uns endlich wedder an Wettkämpfen bedeiligen un zwar in Dorfitter. Alle Geräte un Utrüstungsgeggenschdände, de mie bruchden, wurden uppen Fendt-Geräteträger von Kurt Bangert geladen un laus ginged no Dorfitter. Von 8 deilnämmenden Mannschaften konnten mie d´n 4. Platz belägen, vörren Anfang nid schlecht.

 

 

 

Im Johre 1963 wurde eck tem Ortsbrandmeister gewählt, Werner Vallbracht worde minn Schdellverträder. Wilhelm Müller hadde de Wehr 17 Johre geführt un wor ter Wahl nid mehr angeträden. Dat wor enn Generationenwessel, denn fast alle nijjen Vörrschdandsmitglieder woren junge Lüde, de schonn bie d´r Landjugend meddegewirked hadden.

 

Ewenfalls im Johre 1963 krechde de Füerwehr ne nijje TS 8 von Magirus. De alle Pumpe, Baujohr 1939, wollte bie enner Übung up d´m Gelände vom Gutshowe nid mehr anschpringen. Johrelang schdund se dann im Schpritzenhus un schpäder bie Walter Graß in d´r Schüre. Midde d´r 1990-er Johre hawwe eck dat Schätzchen in minne nijje ingerichtete Werkschdatt gehollt un konnte de Magirus Goliath wedder tem Laupen brengen. Dodrupp bin eck besonders schdolz. Intwischen isse nijje lakeert un läuped hödde, im Johre 2016, ümmer noch.

 

Enn ganz besonderes Johr förr de Füerwehr wor 1964, denn mie bekamen enn Füerwehrfahrzeug. Nodemm de Gemeinderoot d´r domols noch selbstschdändigen Gemeinde beschlooten hadde, enn Löschgruppenfahrzeug (LF 8) te käupen, wurden Fahrzeuge d´r Firmen Magirus, Metz, Meyer-Hagen un Ziegler vörrgeführt. Gemeinderoot un Füerwehr hann seck dann förr enn LF 8 von Magirus entschett. Im Juli woort dann sowiet, mie konnten unse LF 8 in Ulm affhollen. Kurt Bangert, Walter Graß, Werner Vallbracht un eck schdarteten med Herrn Scheyhing ut Kassel, d´m Verkäuper det Fahrzeugs, no Ulm. No enner Inwiesung un enner Werksbesichtigung ginged in Richtung Meinerkusen. Kaum hadden mie de Schdadt Ulm verlooten un woren up ner Landschdroote, häd Kurt Bangert erst mol Bloolecht un Horn geprüfed. No enner Öwwernachtung up halwer Schdrecke kamen mie wedder in Meinerkusen an un fohren med Bloolecht un Horn dörrjed Dorp. Watt woren mie schdolz, mie hadden Füerwehrauto.

 

De Gesamtkosten förr dat Fahrzeug med Utrüstung beleepen seck up 32 000,- DM.

 

Im selwen Johr krechden mie twei Luftschutzsirenen. Förr de Füerwehr wor dat enn grauter Fortschrett, denn dörch ärre Lautschdärke wurden se fast öwwerall im Dorpe gehorrt. Bisher mossde me bie Bränden odder Üwungen meddem Fahrrad dörjed Dorp fahren un meddem Tremolohorn blosen.

 

Als eck dann aff 1959 ennen VW-Käfer besaat, sinn mie dann domedde im Dorp rümmegefahren un dörch dat uppene Schuwedaak häd enn Füerwehrkamerad dat Horn geblosen.

 

In minner Erinnerung geblewwen is enne Füerwehrüwung, de vullkummen geheim wor. Eck hadde Heinz Bracht (wonnt hödde in Rhenegge) gebäden, de Sirene am Füerwehrhus uttelösen un d´n ankummenden Füerwehrkameraden te sägen, dat bie Wilhelm Dorfeld enn Zimmerbrand wör. Eck selwer schdund bie Dorfelds hingern Husse un woll de Tied schdoppen vom ersden Sirenenton bis tem Indräpen an d´r vermeintlichen Brandschdelle. Bereits no 4 Minuten un 33 Sekunden wor dat LF 8 im Hollengrawen bie Dorfelds. Minne Füerwehrkameraden schdürmeden ut d´m Fahrzeug un hädden fast de verschlootene Husdöre bie Dorfelds ingeschlonn, dat konnte eck in lessder Minute verhingern. Wilhelm Dorfeld wor ganz verdutzt un hadden grauten Schrecken gekrechd, hei wussde nix von minnem Plan.

 

In gewissen Affschdänden führten mie Nachtüwungen dörch. Am Sunndaachmorgen ümme ½ 5 Uhre leet eck de Sirenen utleusen, domedde wollen mie testen, off de Füerwehrkameraden auch nachts d´n Alarm hören. Schlömers Heini, de dat Gasthus Kesting führte, schloot dann de Kneipe entschprechend freuh up, sodat mie d´n Dorsd löschen konnten.

 

In d´n 1960-er Johren wor de junge Truppe d´r Füerwehrkameraden sehr aktiv. Mie issed ümmer wedder gelungen, minne Kameraden auch dörch nijje Ideen te begeistern un meddeterieten. Dat bedutte natürlich, dat eck ümmer vorne wech maschieren mossde. Eck hawwe vell Tied in de Füerwehr investiert, awwer et häd mie Schpass gemacht, nid alleine wegen d´r wunderbaren Kameradschaft.

 

Bie d´n Wettkämpfen woren mie recht erfolgreich, mie hadden d´n Ehrgeiz, medde in d´r Schpitzengruppe te sinn un dat is uns oft gelungen.

 

Mehrfach woren mie bie d´n TS 8 Wettkämpfen 1. Sieger im Kreisdeil det Eisenbergs. Up Kreisebene (Waldeck) hann mie d´n 4. Platz errungen un bie d´n Grautfahrzeugen woren mie 2. Sieger im Kreis Waldeck un an 5. Schdelle im Bezirk Kassel. Geüwed förr de Wettkämpfe hann mie grundsätzlich am Sunndaachmorgen aff 9 Uhre. We nid pünktlich wor, de worde affgehollt un wenn neudich, uten Bedde gehollt. No d´m Üwen gingen mie dann gemeinsam no Kalhöfers odder Kestings un löschten unsen Dorsd. Sehr oft woren mie dann tem Middaachäten nid te Heime un dat gaf Ärger in d´r Familie. Auch unse Pastore Arnold wor nid dovon erbaut, dat mie am Sunndaachmorgen während d´r Kerke üwedden. Mie sinn dann auch mol med d´r gesamten Wettkampfmannschaft in de Kerke gegonn.

 

 

 

 

 

 

De alle Tradition det Austerfüers worde von d´r Füerwehr wedder beläwed. Öwwerhalf vom Kettelbusch bie Geldmachers Schdeinbruch wurde Holt upgeschichtet. No Affschprache un Anwiesung det Försters konnten mie Holt uten Berge hollen. Hödde issed üblich, dat von d´r Bevölkerung massenwiese Afffallholt tem Austerfüerplatz gebracht wird, dat gawed freuher nid. Jeder hadde im eigenen Hus de Möchlichkeit, sinn Afffallholt te verbrennen un zwar in Köckenherd odder im Fauderdämper. De Austerfüerplatz wesselte dann tem Melm un is seit einigen Johren am Kampgooren. Eck frögge meck, dat öwwer 50 Johre no d´m ersden Austerfüer düsse Veranschdaltung ümmer noch jöhrlich schdattfinged un von d´r Füerwehr utgerichtet wird. Hödde häd dat Austerfüer fast Volksfestcharakter, et wären Getränke unWörsterkes angeboden, tem Wohle d´r Füerwehrkasse.

 

Twischendörch ne lustige Begebenheit. Von d´n Behörden wurden de Füerwehren upgefordert, förr de aktiven Kameraden Füerwehrutwiese med Lechtbeld utteschdellen. Ümme de neudigen Passbelder te maken, kam de Fotograf Nöll ut Körrbach. In der Schänke vom Gasthus Kalhöfer buggede Nöll sinne Technik up un feng an, de 41 anwesenden Füerwehrkameraden te fotografieren un dat duurte schonn ne gewisse Tied. Nölls Paul wor doförr bekannt, dat hei geerne mol enn paar Glas Beer gedrunken häd. Dat wor hie auch so, awwer et woren doch einige Beer tevell gewässd. Dat Ergebniss wor, dat hei ter Belustigung d´r Anwesenden medsamt sinner Beldertechnik ümmefeel. Trotzdem sinne alle Belder godd gelungen.

 

1965 veranschdaltete de Füerwehr ersdmols enn Wörsterkesbrooden an d´r Warte. Von d´n Meinerküser Inwonnern wurde dat godd angenummen. No einigen Johren an dr`r Warte wurde dat Wörsterkesbrooden an de nijje Grillhütte im Langen Grund verlächt.

 

Düsse Veranschdaltung hadde schonn enne gewisse Tradition un häd so manche Mark in de Füerwehrkasse gebracht.

 

Awwer Enge d´r 1970-er Johre woren einige Vörrschdandmitglieder nid mehr bereit, am Hemmelfahrtsdaach ärre Arwedskraft daförr intebrengen, weil se wandern wollen un so mossde düsse Veranschdaltung upgegett wären.

 

De legendäre, twischen d´n Johren schdattfingende, Teeowend d´r Füerwehr häd sinnen Urschprung Anfang d´r 1960-er Johre. Angefangen häd alles in d´r Schrienerwerkschdatt von Werner Vallbracht, de domols noch innerhalf det Wonnhusses wor. De aktiven jüngeren Mitglieder d´r Füerwehr hann seck do gedroopen, et wurde Worst im grauten Ring gebrodd, dotau häd me Tee gedrunken, natürlich verdünnt med Rum odder Conjak. Schpäder wor düsse Veranschdaltung in d´r nijjen Werkschatt von Werner Vallbracht, einige Mol im Füerwehrhus un dann in d´r Schrienerigge Saure. Düsse Tradition häd seck erhallen bis in de höddige Tied.

 

Während d´r Generalversammlung im Johre 1966 frochte uns Bürgermeister Lückel, off de Füerwehr bereit wör, dat baufällige Gemeindehus affterieten. Mie hann d´n Uptrach angenummen un balle domedde angefangen. Velle Kameraden hann seck dodranne bedeilicht. Von d`r Gemeinde krechden mien Schdundenlaun von 7,- DM. Dovon hann mie 3,-DM utgezahlt, 4,- DM kamen in de Füerwehrkasse. Tem ersden Mol in d´r Geschichde d´r Füerwehr kam enn so grauter Betrach in de Kasse. Von d´m Geld wurde enne 4-deilige Schdeckledder, CB Funkgeräte un enne Schuuminrichtung (Schaumeinrichtung) gekofft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An d´n jöhrlich schdattfingenden Veranschdaltungen det Kreisverbandes, wie Freuhjohrshauptversammlung un Kreisverbandsdaach hann mie ümmer med enner grauten Anzahl von Kameraden deilgenummen, auch biem anschleetenden Festzuch woren mie ümmer dobie. Grundsätzlich wor auch unse jeweilige Bürgermeister, schpäder Ortsvörrsteher, dobie. Dütt hann mie ümmer dankbar anerkannt un als Beschdätigung unser friewilligen Arwed förrt Dorp emfungen.

 

Bie ennem solchen Verbandsdaach im September 1967 vertallte uns Bürgermeister Lückel, dat seck bisher förrt laupende Johr kenne Kermesburschen gefungen hädden. Mie von d´r Füerwehr hann uns korrtentschlooten bereit erklärt, de Kermes dörchteführen. Mie mossden sofort handeln, de Tied drängete: Musik beschdellen, Verlosung vörrbereiden, Intrittskoorten un Blaumenschmuck besorgen un vörr allem, Kermesburschen te fingen. Dat alles mossde in korrter Tied erledicht wären. De Kermes wurde an twei Daagen, Sunndaach un Mondaach, im Saale d´r Gastwirtschaft Kalhöfer gefiert. Wie seit Johrtehnden beschdallten mie de Kapelle Mander ut Vöhle. De Füerwehr als Utrichter d´r Kermes wor förr de gesamte Organisation tauschdändich. Gastwirt Kalhöfer schdallte d´n Saal un sorgete förr Getränke. Schonn balle schdallte seck rut, dat förr de Füerwehr ganz wennich Geld öwwerich bleff. De Musik wurde von Johr tau Johr dürer, awwer de Intrittspreise blewwen gliek. D´r Füerwehr ginged nid dodrümme, an d´r Kermes vell Geld te verdeenen, mie wollten einfach nur dat traditionsreiche Fest d´r Kermes retten, awwer ut d´r Füerwehrkasse drupplägen wollten mie auch nid.

 

So wurden dann jöhrlich vörr d´r Kermes Verhandlungen med Gastwirt Kalhöfer geführt. Hei wor bereit enn Zuschuss förr de Dörchführung d´r Kermes te betahlen. Dat feng an med 150 DM un wurde dann von Johr te Johr etwas mehr. Intressant wor bie düssen Verhandlungen ümmer, wennt ümme de Danzglätte ging. Offwoll et nur ümmen Betrach von 10 DM handelte, schdallte seck Gastwirt Kalhöfer schdur un rägete seck fürchterlich up.

 

Nodemm de Walmehalle gebugged wor, worde de Kermes in d´r Halle gefiert. De Getränkeverkaup leep nu in eigener Regie, jedz bleff natürlich enn grötterer Betrach förr de Füerwehrkasse öwwerich. Dat bedutte awwer auch, förr de Kirmesdaage 100 bis 120 Helper te fingen un dat wurde ümmer schwieriger. Unger d´r Regie d´r Füerwehr wurde de Aplaup d´r Kermes verändert. Von urschprünglich twei Daagen wurde de Kermes nu Sunnowend, Sunndaach un Mondaach gefiert. Sunnowend schpellte jedz ne moderne Kapelle förr junge Lüde, Sunndaach un Mondaach wor Blosmusik angesächt.

 

Enge d´r 1950-er Johre wurden de ersden Jugendfüerwehren gegründet. Während d´r Generalversammlung im Johre 1958 machte eck d´n Vörrschlach, auch in Meinerkusen enne Jugenfüerwehr te gründen. Düsser Vörrschlach wurde von d´r Versammlung affgelehnt med d´r Begründung, dat me kenne Nachwuchssorgen hedde. Fast tehn Johre schpäder kam dann ut d´r Generalversammlung de Forderung, enne Jugendwehr te gründen, me hadde endlich wohrgenummen, dat seit öwwer sess Johren kenne nijjen Lüde in de Füerwehr gekummen woren. Eck hawwe dann alles in de Wäge geleitet, natürlich auch med Hülpe minner Vörrschdandskameraden. Ter Generalversammlung 1968 konnten mie ne schdattliche Truppe vörrschdellen, schonn ingekleidet med Bloomännern. Ewald Schulze wurde als Jugendwart gewählt, velle Johre schdund hei an d´r Schpitze d´r Jugendwehr un dat med grauter Begeisterung.

 

 

 

 

 

In d´n 1970-er Johren häd de Jugendwehr einige Zeltlager dörchgeführt, düsse worden von Ewald Schulze un mie geplant un organisiert, natürlich wor eck als Ortsbrandmeister ümmer medde dobie. So hann mie in Holzhausen bie Homberg un in Gemünden gezeltet. Unvergäten sinn natürlich unse Zeltlager am Königssee un in Mittenwald. De Jugendlichen un einige Betreuer fohren med d´r Bahn un eck bin med einigen Füerwehrkameraden med minnem Pkw vörrgefahren. Mie hadden uppen Zeltplatz schonn alles vörrbereitet un hann de Jugendlichen vom Bahnhof affgehollt. Bie ennem düsser Zeltlager hadden mie de erforderlichen Deile förr de Jugendfüerwehr-Üwung dobie, denn unse Jugendlichen woren Kreissieger un mossden seck uppen Landesentscheid in Reinheim vörrbereiten. Alle düsse Zeltlager hann uns begeistert un sinn unvergäten.

 

 

Enne godd geführte Jugendwehr is förr jede Füerwehr äußerst wichtich, denn nur so kamme d´n Fortbeschdand d´r aktiven Wehr up Duure sicherschdellen.

 

Bis tem Johre 1971 gehorrte de Füerwehr Meinerkusen tem Löschbezirk Sässenhusen. Med d´r Gebietsreform wurden alle Löschbezirke upgelosst, Meinerkusen kam ter Grautgemeinde Körrbach. De Ortsbrandmeister d´r Ortsdeile woren jedz Wehrführer. De ehemols selbstschdändige Gemeinde Meinerkusen hadde de Arwed d´r Füerwehr ümmer anerkannt un se med d´r erforderlichen Utrüstung versorged. Jedz sinn mie von d´r Schdadt Körrbach affhängich, awwer auch hie wird alles gedonn, ümme de Leistungsfähichkeit d´r Ortsdeilswehren te erhallen.

 

1974 koffde de Füerwehr med eigenen Middeln enn VW-Bulli. Eck wandte meck an d´n domoligen Landdaachsaffgeordneten Hans-Otto Weber med d´r Bidde, uns bie d´r Beschaffung ennes gebruchden Polizei-Fahrzeugs behilflich te sinn. Dat häd auch geklapped. In d´r Polizei-Kaserne in Mainz hawwe eck tesammen med d´m Füerwehrkameraden Karl-Heinz Hoffmann ennen VW-Bulli affgehollt. Dat Fahrzeuch wor med Bloolecht un Alarmanlage utgerüstet un häd 120,- DM gekostet. Et wurde in füerwehrraut lackeert un med ner Lautsprecheranlage versehn. Als dat Fahrzeuch förr unse Zwecke hergerichtet wor, woren Kosten von etwa 1500,-DM entschdonn. De Bulli wor velle Johre im Deenste d´r Füerwehr.

 

 

 

 

 

Ut d´r Jugendfüerwehr kam 1971 de Bidde, ennen Spielmannszug te gründen. Dat hadde me im Laupe d´r Johrtehnte schonn mehrfach versocht, awwer ümmer ohne Erfolch. Nodemm eck mie bie anderen Schpellmannszügen in d´r Ümmegeggend dat neudige Wetten (Wissen) förr ne nijje Gründung erfrocht hadde, hawwe eck kräftich de Werbetrommel gerührt un hadde balle ne graute Zahl Interessierter tesammen. Im Dorpe wurde med goddem Ergebnis ne Sammlung förr d´r Kaup von Instrumenten dörchgeführt. Biem Musikhus Urff in Körrbach kofften mie Piepen, Trommeln, Becken, Pauke un natürlich enn Tamborschdab. Enne Lyra kam schonn balle dotau. Friedhelm Sauerland wurde als Schdabführer gewählt. Wie seck schonn balle rutschdallte, wor dat ne godde Wahl. Ungerschdützung bekamen mie von Kreisschdabführer Hasecke, de uns de ersden godd klingenden Töne biebrachte. Auch de Kameraden von Schpellmanszug Höringhusen hann uns in hervörragender Wiese ungerschdützed. Sehr oft sinn mie auch no Orolsen gefahren, ümme an d´n Üwungsschdunden det Schpellmanns-un Fanfarenzuges Orolsen deiltenämmen.

 

 

Während d´r Generalversammlung d´r Füerwehr im Johre 1972 trat de Schpellmannszuch tem ersden mol up. Mie konnten nur 2 Märsche schpellen, d´n Turnermarsch un d´n Kaiser Wilhelm Marsch, et wor enn grauter Erfolch, de Deilnämmer d´r Generalversammlung woren begeistert.

 

Als Taugaben gefordert wurden, hann mie de beiden Märsche nochmol geschpellt. Schpontan wurden während d´r Versammlung 200 DM gesammelt un d´m Schpellmannszuch übergett med d´r Bidde, doförr Fanfaren te käupen. Umgehend is dann enne Affordnunge no Bad Gandersheim im Harz gefahren un häd do in ennem bekannten Musikhus 10 Fanfaren gekofft. Unse Fanfarenblöser woren tem Deil Mitglieder det Posaunenchors, se brachten dat neudige Können medde, so dat de Fanfarenblöser schon recht balle upträden konnten. Im Johre 1973 hadde de Schpellmanns-un Fanfarenzuch bereits 30 Uptrette, unger anderem in Bad Wildungen, bie d´r Solotkermes in Ziegenhain un in Padberg. De Uptrette woren meistens sunndaachs. Mie hann uns schonn middachs versammelt, ümme rechttiedich in d´n Uptrettsorten intedräpen. Friedhelm Sauerland kam regelmäßig no mie, ümme im Schdalle te helpen , domedde eck rechttiedich ferrich wor.

 

In d´n näksten Johren hadden mie zahlreiche Uptrette, oft auch tesammen med d´m Schpellmanns-un Fanfarenzuch Orolsen.

 

1976 richteten mie dat 1. Kreis- Wertungsschpellen ut. Zahlreiche Schpellmanns-un Musikzüge woren bie uns als Gäste. Düsse Veranschdaltung wor enn vuller Erfolch, me häd noch lange dovon geschwadzed.

 

In d´n 1990er Johren bekam de Schpellmanns-un Fanfarenzuch ümmer mehr Nachwuchssorgen, so dat de Schpellbetrieb leider ingeschdallt wären mossde.

 

In minne Deensttied als Ortsbrandmeister / Wehrführer feelen dat 40-jöhrige Jubiläum d´r Füerwehr 1973 un dat 50-jöhrige Jubiläum 1983, beides wurde im festlichen Rahmen gefiert.

 

No 22 Johren an d´r Schpitze d´r Füerwehr als Ortsbrandmeister / Wehrführer schdallte eck meck 1985 nid mehr ter Wahl. Bernd Göbel wurde minn Nofolger. Eck wor widder Mitglied d´r Insatzabteilung. Tau minnem 60. Geburtsdaach im Johre 1996 wurde eck no d´n gesetzlichen Vörrgawen ut d´r Insatzabteilung veraffschiedet un wor dann Mitglied d´r Alters-un Ehrenabteilung. Im Johre 2000 wurde eck förr 41 Johre Vörrschdandsarwed geehrt un tem Ehrenvörrsitzenden ernannt.

 

Dat 75-jöhrige Beschdonn d´r Friewilligen Füerwehr wurde tesammen med d´m 40-jöhrigen Beschdonn d´r Jugendfüerwehr im Johre 2008 gefiert. In düssen Tesammenhang veranschdaltete de Füerwehr auch enn Oldtimerdräpen förr Füerwehrfahrzeuge.

 

De Oldtimer-Freunde d´r Füerwehr hann seck ter Upgawe gemacht, d´n Opel-Blitz, de TS 8 Magirus Goliath un widdere Geräte te erhallen. De Opel-Blitz wurde vörr einigen Johren nijje lackeert. De sess Zylinder-Maschine is noch godd in Ordnung. Dat Fahrzeug is taugelooten un wird regelmäßig beim TÜV vörrgeführt. Jedes Johr beseuken mie einige Oldtimerdräpen in Hessen un auch in anderen Bundesländern.

 

Seit 25 Johren sinn de Opel-Blitz un de anderen Geräte bie mie im Maschinenschoppen ungergeschdallt. 2007 wurde von Walter Köhler förr d´n bisher uppenen Schoppen enn Door med 2 Flöggeln gebugged, so dat de Gerätschaften vörr Wind un Wädder geschützed sinn.

 

Bie Ebay erschdeigerten mie ennen uppenen TS 8 Anhänger förr unse Magirus Goliath von d´r Füerwehr Saulheim förr 118 €. Med d´m Opel-Blitz hann mie d´n Anhäger in Saulheim, südlich von Mainz, affgehollt. Up Inladung d´r örtlichen Füerwehr hann mie dann noch an ennem Wienfest deilgenummen un sinn am näksden Daage wedder terügge gefahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Johre 1957 hawwe eck tesammen med Walter Wilhelm enne Landjugendgruppe gegründet. Bie d´r Gründungsversammlung am 23. Mai 1957 im Schaulsaal woren de Schaulleiter Pachale, als Vertreter det Ortsbauernverbandes Wilhelm Schäfer un einige Vertreter der Landjugend-Kreisgruppe anwesend. 17 Jungen un Mäkes wurden sofort Mitglied d´r Ortsgruppe. Anschleetend wurden gewählt:

 

Ortsjugendwart                         Willi Schäfer

 

Stellvertreter                             Walter Wilhelm

 

Ortsjugendwartin                      Annemarie Müller

 

Stellvertreterin                          Margret Wilhelm

 

De Mitgliederzahl woss sehr schnell, schonn balle hadden mie 35 Mitglieder, auch ut Schdraute un Alraft.

 

Et wurden velle Volksdänze un Sketche ingeüwed un up Veranschdaltungen vörrgeführt. Mehrfach hann mie de Pantomime „Dat Denkmol“ in anderen Orten vörrgeführt un hadden ümmer grauten Erfolch. In Meinerkusen hann mie im Saale Kalhöfer godd besochte Dorpowende geschdaltet. Enne Busfahrt führte in de Rhön. Up d´r Rückfahrt gawed noch enn Dräpen med d´r Homberger Landjugend im Gasthus Lauterbach in Holzhausen. No etlichen Johren leet dat Interesse d´r Jugendlichen no un de Aktivitäten wurden ingeschdallt.

 

Im Winterhalfjohr 1957/58 hawwe eck bie d´r Baufirma Bödicker ut Eschwege innerhalf d´r Conti gearwedded. Minne Ellern woren in d´r Lage, de anfallenden Arwedden im landwirtschaftlichen Betrieb öwwer Winter alleine dörchteführen. De Arwed up d´r Bauschdelle wor sehr anschdrengend. Velles wurde noch in Handarwed utgeführt. An allen erforderlichen Arwedden d´r Baufirma uppen Coni-Gelände wor eck bedeilicht. Insgesamt veermol wor eck während d´r Wintermonate bie d´r Firma Bödicker beschäfticht. De Schdundenlaun wor 1,80 DM. Jede Wäke am Friedaach wurden 80,- DM als Affschlach in d´r Launtüte (Lohntüte) utgezahlt, d´n Rest gawed med d´r Monatsaffräcknung. Gearwedded worde dächlich 8 bis 10 Schdunden, sunnowends 5 Schdunden. Wenn de Polier mol bekannt gaf, dat de Schdundenzahl reduziert wären söllte, gawed Proteste bie d´n Beschäftigten, denn wenniger Schdunden bedutte auch wenniger Geld in d´r Launtüte. Von d´m verdeenten Geld koffde eck Geräte förr unse Landwirtschaft, unger anderem enne Gerätekombination von d´r Firma Rau. In d´r Tied als Bauhelper bie d´r Firma Bödicker hawwe eck vell gelärt, watt mie bie unsen schpäderen Baumaßnahmen te Godde kam. Lange Tied hawwe eck med d´m Mürer Karl Hochbein ut Meinerkusen tesammen gearwedded, do hawwe eck mie vell affgekucht. Müren, Verputzen, Betonarwedden, Estricharwedden, Fliesen lägen, dat alles hawwe eck mie angeeichned un teheime ümmer wedder utgeführt.

 

In d´n folgenden Johren hawwe dann nochmal in d´n Wintermonaten bie d´r Firma Mauser gearwedded un ennmol im Winter hawwe eck Breeftauschdellung bie d´r Post in Körrbach gemacht. Bie d´r Post hädde eck ne Festanschdellung kriegen können. Domols hawwe eck dat affgelehnt, ut schpäderer Sicht wor dat sicher falsch. Awwer domols konnte me de Entwicklung in d´r Landwirtschaft nid vörrutsehn.

 

Dat Johr 1959 wor förr meck enn ganz besonderes Johr, denn mie koffden enn Auto un zwar ennen twei Johre allen VW Export med 30 PS un Schuwedaak. Minne Freude wor riesengraut, eck wor grade mol 23 Johre un hadde enn Auto. Öwwer 10 Johre hawwe eck d´n VW Käfer gefahren. In düsser Tied hadden nur ganz wennige Jugendliche enn Auto un so fungen seck ümmer velle Freunde, de am Wäkenenge med mie up Tour gingen. Me droop seck in d´r Gastwirtschaft Kalhöfer, sochde seck enn Ziel ut un laus ginged. Enn beliebtes Ziel wor domols de Schi-Hütte von Sepp Weiler in Willingen, do sinn mie oft henngefahren. Awwer biem Sepp Weiler wor dat Beer domols schon recht düüre un deshalf sinn mie ungerwägens in Gastwirtschaften ingekehrt un hann einige Beer gedrunken, domedde mie schon etwas in Schdimmung woren, wenn mie in d´r Schi-Hütte ankamen. Et wor ümmer von Vörrdeil, wenn Werner Vallbracht (Beckerschmedds) med uns ungerwägens wor. De Werner brachted med Lichdichkeit ferrich, kennen Alkohol te drinken un so hätte uns med minnem Auto ümmer heile no Heime gebracht. Enn widderes beliebtes Ziel wor Öwwernborch. Do gawed 2 Gasthüsser, de mie oft besochden. No reiklichen Beergenuss konnten mie dann öwwer Feldwäge no Heime fahren. Dobie kamt schonn mol vörr, dat mie Heukegel odder Getreidehaupen meddem Auto platt machten. Ennmol hadden mie am Koppelberch, up d´m Felde von Kreugers (Heinemann) twei Kleiböcke med minnem VW-Käfer ümmegefahren. Dat wor am anderen Daach Dorpgeschpräch, awwer kenner wussde, we dat gewässd wor. In d´r näksten Nacht hann mie dann gemeinsam d´n Klei wedder upgebocked.

 

Awwer auch up vellen Urlaubsfahrten wor de VW Käfer enn tauverlässiger Begleiter. Jeweils med twei Freunden wor eck ungerwägens in Italien, Oesterreich un in d´r Schweiz. De VW wor dann vull utgelastet med Gepäck förr dree Personen, Zelt, Disch, Schdäulen un Gerätschaften tem Koken. Gezeltet hann mie unger anderen in Jesolo (Italien), Berchtesgaden un Mittenwald. Düsse Fahrten med d´m VW Käfer un Zeltutrüstung sinn unvergäten. Un de Käfer leep un leep, hei bewältichte mühelaus vullbeladen de Alpenpässe. Velle graute Pkws, vörr allem de riesigen amerikanischen Personenwagen schdunden am Schdrootenrand un qualmeten.

 

Kolibakterien im Langen Grund

 

Im Jannewar 1968 schdallte seck rut, dat de Born unser Waterversorgung im Langen Grund med Kolibakterien verseuched wor. De Upsichtsbehörde wor schnell bie d`r Hand un woll de Anlage schdillelägen. Me woll Meinerkusen an d`n Waterverband Hörenkusen – Woroldern anschleeten. Dat woll im Dorpe kenner insehn, weil de Waterversorgung erst vörr einijen Johren med grautem Kostenupwand gebugged worde. Uterdem worden twei Johre tevörr de Orte Öwernborch un Marienhagen angeschloten.

 

In enner Gemeinderotssitzung machte Ortsbrandmeister Willi Schäfer d`n Vörrschlach, d`n Born im Langen Grunde dörch de Füerwehr läddich pumpen te looten un einije Schdunden läddich te hallen, ümme so fessdeschdellen te können, off Öwwerflächenwater in d`n Born sickert. Düdden Vörrschlach nahm de Gemeinderot an.

 

Am Sunnowed, d`n twedden Fewwerwar 1968, nachts ümme half eine, fohren 8 Füerwehrmänner med d`m LF 8 in d`n Langen Grund.

 

1000 Liter Water, welked med enner ganz schdarken Schpezialfarwe vermisched wor, worden rund ümme de Quellenanlage utgeschutt, ümme fessdeteschdellen, off Öwwerflächenwater dörch de Äre in d`n Born sickert. Dann worde med d´r TS 8 unser Füerwehr un med enner von Körrbach geborgeten Kellerpumpe dat Water utgepumped. Nodemm me veer Schdunden med vuller Kraft gepumped hadde, wor de Waterschpegel bis uppen halwen Meter gefallen, sodat me nur noch d`n Taulaup affpumpen mossde. Jedz konnten me in d`n Schdollen schdiejen un kontrolleeren. Wenn de Pumpen nur förr korrte Tied utsatten, schdech dat Water so schnell, dat me d`n Schdollen sehr schnell verlooten mossde. Ungen im Schdollen worde dann fessdegeschdallt, dat nix von d`m gefärweten Water dörch de Äre in`t Quellwater sickerte. Me schdallte awwer auch fessde, dat dörch enn Öwwerlauprohr, welked in d`n Lutterbach führt, Dreckwater in d`n Schdollen leep, un dat is wahrscheinlich de Ursache förr de Verseuchung med Kolibakterien. De ganze Aktion d´r Füerwehr wor am Sunndach ümme elf Uhre beenged.

 

De Öwwerlaup worde med enner Blindkupplung taugemacht. Schpäder häd de Füerwehr d`n Schdollen nochmol läddichgepumped, de Schdollenwände worden gründlich affgewaschen un gechlort.

 

De Waterversorjung im Langen Grund is hödde, im Johre 2016 noch in Betrieb.