Unse Dorp

 

  Meinerkusen

 

 

 

Dat Dorp Meinerkusen

 

un sinne Entwicklung aff d´m Johr 1940

 

ut d´r Sicht von Wilhelm Schäfer

 

 

 

 

 

 

 

September 2012

 

 

 

Alle Worte sind so geschrieben, wie sie in Meineringhäuser Mundart ausgesprochen werden.

 

Übliche Rechtschreibregeln können nicht als Maßstab angesetzt werden.

 

Als Beispiel wird angeführt, dass beim Meineringhäuser Platt kein sp oder st gesprochen wird. In beiden Fällen wird sch gesprochen. Entsprechend sind die Worte auch geschrieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mundartgruppe

 

 

 

Mie Meinerküser“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unse Dorp

 

Wie schdallte seck dat Dorp aff d´m Johre 1940 dar?

 

Dat sall in d´n folgenden Zeilen schriftlich fessdegehallen wären, sowiet dat im Johre 2012 möchlich is.

 

Et gaf noch kenne Schdrootennamen, Husnummer worden fortlaupend vergett.

 

Dat Dorp beschdund ut d´m Owwerdorp un d´m Ungerdorp. Auch an d`r Hauptschdroote (jetzt Sachsenhäuser Straße) un in d´r Bahnhofschdroote (Walmestraße) schdunden schonn einige Hüsser. Im Bereich Öwwer-un Ungerdorp häd seck wennich verändert, weil hie de Hüsser doch sehr dichde schdunden. Velle Hüsser wurden im Laufe d`r Johre modernisiert, einige wurden wegen Baufälligkeit affgeretten. Nigge Hüsser gawed in düssem Bereich nur ganz wennige.

 

De dörch dat Dorp führende Bundesschdroote wurde als Hauptschdroote bezeichnet.

 

Düsse Schdroote wor von d´r Walmebrügge bei Schohmaker Müller (Schosters) bis tem Hus von Georg Vagiener geplöstert. Im Winter wor dat Ploster sehr glaad. Aff d´m Hus von Christian Graß un Georg Vagiener up d´r anderen Siede woren in Richtung Körrbach up beiden Sieden uppene Gräwen näwen d´r Schdroote.

 

De Walme floot uppen dürch dat Dorp, de Anwonner d´r Walme woren oft vom Hauchwater bedropen. De Walmebrügge bie Seifahrts konnte bie d`r Schneeschmelze un bie Wolkenbrüchen dat Water nid packen.

 

Alle Dorpschdrooten woren nid asphaltiert, bie Räggen schdunden graute Pütschen up d´n Wegen. De Feldwege woren tem grauten Deil Graswege, nur de Hauptwege woren geschottert. Dat wor in düsser Tied so in Ordnung, denn bie d´r Feldarwed wurden fast nur Güüle un Köjje ingesatt.

 

An d`r Hauptschdroote ut Richtung Sässenhusen wor up beiden Sieden d`r Schdroote de Gutshof, de in düsser Tied von d`n Gebäuden her noch godd in Schuss wor. Links in Richtung Körrbach schdund dat tem Gutshof gehörende Polenhus, dann enne graute Schüüre, dat Guts-Wonnhus un de Koh-un Güüleschdälle.

 

Widder schdunden links de Gebäude von Fritz Schäfer (Schmied), Karl Rüsel, Schohmaker Chr. Müller, Schneider Heinrich Scherf, Julius Knoche, Heinrich Rohde (Engelmanns), Heinrich Degenhof, Walter Wilhelm, Georg Vagiener, Wilhelm Schäfer, Fritz Schären, Friedrich Bangert (Schnautzes), Scheune von Karl Rohde (Krummeln) und Karl Hamel. Twischen d`n Hüssern von Georg Vagiener un Wilhelm Schäfer wurde geggen Enge det twedden Weltkriegs enn Behelfsheim errichtet. De Gemeinden woren upgefordert, med d´n wennigen verfügbaren Middeln solche Hüsser te buggen, ümme Flüchtlingen enne Ungerkunft te beeden. De Wände düsser Hüsser beschdunden beidsiedich ut Heraklith, dotwischen wurde Glaswulle ingebracht. In Meinerkusen wurde auch so enn Hus in Angrepp genummen, als dann de lessde noch verfügbare Mürer im Dorpe, August Hochbein, tem Militärdeenst mossde, wurde de Bau ingeschdallt. Erst no Kriegsenge worde dat Hus ferrich gebugged, Architekt Bangert öwwernahm dat Hus und verkoffte et schbäder an Fritz Kesting. Als de Möbelkreis an düsser Schdelle enn Möbelhus errichtet häd, wurde dat Behelfsheim affgeretten.

 

In Richtung Körrbach engede de Bebauung med d´n Höwen von Karl Hamel links un Wilhelm Meyer rechts. Düsse Hüsser schdunden schonn wiet entfernt vom Dorpkern.

 

Up d´r linken Siede in Richtung Körrbach wor twischen d´n Hüssern von Friedrich Bangert (Schnautzes) un Karl Hamel enne graute Lücke, de dann med d´n Utsiedlerhöwen von Karl Rohde un Wilhelm Freund utgefüllt wurde. Schbäder kam de Werkschdatt von Steinmetz Winter, jetzt Autohus Wehofski dotau.

 

Rechte Siede d´r Hauptschdroote ut Richtung Sässenhusen:

 

Suggeschdall det Gutshowes med d`r Wonnung det Schweinemeisters, Garagen und de hofeigene Schmitte. Widder Kaufmann Jäger, Heinrich Eisenberg (Runten), Landwirt Friedrich Vallbracht (Käkannes), Karl Schäfer (Schmeddes), Schaule, Gasthaus Kalhöfer, Heinrich Vallbracht (Beckerschmedds), Chr. Graß, Walter Schwalenstöcker, Karl Becker, Heinrich Österling, Fritz Höhne (Schreiner) früher Graß, Heinrich Bracht III (Schüremmes), Heinrich Graß, Karl Schäfer, Heinrich Becker, Wilhelm Meyer.

 

De rechts in Richtung Körrbach schdonnenden Hüsser von Fritz Elfeber, Friedrich Bangert (Brocken) un Heinrich Bracht worden erst vell schbäder gebugged. Noch schbäder kam de Tankschdelle Mörchen dotau.

 

In d´r höddigen Walmeschdroote, freuher Bahnhofschdroote genannt, schdunden von der Walmebrügge her, rechts folgende Hüsser:

 

Schdellmaker Hankel, Sagewerk Lückel, Ludwig Geldmacher, Karl Schwalenstöcker.

 

Linke Siede:

 

Karl Lückel, Willi Bracht, Gärtner Krummel, Wilhelm Müller (Strieker), Reinhard Wittmer, Wilhelm Jungermann,

 

Heinrich Jungermann, August Hochbein, Bahnhus, bewonnt von Georg Sauerland.

 

Höddige Hainschdroote, von d´r Bundesschdroote links, Willi Sölzer (Bracht), Friedrich Göbel, August Reis. Rechts kenne Hüsser.

 

Höddige Jahnschdroote: von d´r Bahnhofschdroote links, Pastor Krummel, Daakdecker Kesting, Ludwig Schäfer, rechts kenne Hüsser.

 

Höddige Forstschdroote, von d´r Hauptschdroote her:

 

Forsthus, Christian Köhler, rechts kenne Hüsser.

 

De Ortsschdrooten Lärchenweg, Feldgarten, Fliederweg gawed noch nid.

 

Dat Gelände twischen Hauptschdroote un d´r höddigen Jahnschdroote wor von Chr. Köhler bis Wilhelm Müller öwwerwiegend Greunland un worde landwirtschaftlich genutzt.

 

Auch dat Gelände von d´n höddigen Schdrooten Am Reckerberg, Baumgarten, Im Stöcker, Brunnenweg, Zur Appelallee, Obernburger Weg wor noch nid bebugged un worde landwirtschaftlich genutzt.

 

Erwähnt wären mott noch de Leimenkuhle, de do wor, wo jetz de Gebäude vom Möbelkreis schdonn. Auch düsse Fläche wor Ackerland un in kleinen Parzellen verpachtet.

 

Tem Gebäude von Wilhelm Schäfer henn wor de Leimenkuhle, wo me seck bie Bedarf Leimen hollen konnte. Leimen wurde in freuheren Johren biem Husbau in Decken un Wänden verarwedded.

 

Up d`n Grundschdücken von Wilhelm Schäfer un Fritz Schären sall seck no mündlichen Öwwerläwwerungen freuher enne Ziegelei befungen hann. De Produktion worde awwer ingeschdallt, weil de hie vorhandene Leimen nid besonders godd förr de Tegelherschdellung (Backsteine) geeichnet wor.

 

Im Johre 1953 wurde up d`m Gelände twischen Wilhelm Schäfer un d´r Leimenkuhle vom Schützenverein enn Kleinkaliber-Scheetschdand errichtet, de awwer 1960 upgegett worde, weil de Sicherheitsbeschdimmungen to hauch un nid bezahlbar woren.

 

Von 1962 bis 1999 wor dann im Schützenhus enne Gemeinschaftsgefrieranlage ungergebracht.

 

 

 

Unse Dorp Meinerkusen wor von d`r Landwirtschaft geprägt. Deshalb jedz enne Tesammenfassung öwwer dat Läben in un med d´r Landwirtschaft. Et gaf einige wennige Betriebe med enner Nutzfläche von 20 Hektar odder mehr. In düsser Tied ging me dovon ut, dat 10 Hektar enne Ackernahrung wör. Dat hett, dörch d´n Ertrach von 10 Hektar konnte enne Landwirtsfamilie ärren Ungerhalt bestrieden med allem watt dotau gehörrt. De meisten Betriebe hadden vell wenniger als 10 Hektar Nutzfläche. Düsse Lüde woren up enn Näwenverdeenst angewessen. Möchlichkeiten gawed genoch, awwer wenniger in Meinerkusen. Velle Lüde hann in Körrbach Arwed gefungen, vörr allem bie d´r Conti, awwer auch bie anderen Firmen in Körrbach.

 

De in d´r Landwirtschaft erforderlichen Arwedden worden von d´n Näwenerwerbslandwirten no Fierowend un am Wäkenenge erledicht. Ter Arwedsschdelle fohr me d´m Fahrrad, ennem Kleinkraftrad odder med d´r Bahn. De Fahrtakte d´r Bahn woren so utgelächt, dat jeder ter rechten Tied no sinner Arwedsschdelle kam. Auch d´n Bedürfnissen d´r Schäuler, de in Körrbach widderführende Schaulen besochten, wurde de Bahn gerecht.

 

Im Ort selwer worden von d´r Gemeinde Arwedden im Schdundenlohn vergett, so wie Graben upmaken odder ähnliches. Von allen Husbesitzern mossden awwer auch Hand-un Schpanndeenste geleistet wären. No gesetzlichen Vörrgawen woren von Landwirten Schpanndeenste med Güüle- odder Kohgeschpannen un Wagen te leisten. Andere Lüde worden tau Handdeensten herangetogen. Insatzgebiet wor meistens de Inschdandhaltung von Feldwägen. Enne Betahlung gawed nid. In d´n 1960er Johren häd me de Hand-und Schpanndeenste affgeschaffed.

 

Hadde de domols selbständige Gemeinde Norichten te vekünden, dann ging de von d´r Gemeinde angeschdallte Ortsdiener med d´r Schelle dörjed Dorp. An beschdimmten Schdellen machte hei med d´r Schelle up seck upmerksam un gaf dann lautstark de wichtigen Norichten bekannt.

 

Ümme de Melk-un Botterversorgung seckerteschdellen, gawed in fast jedem Hus eine Koh odder mehrere Zeggen. Jede, auch de klennste Fläche worde landwirtschaftlich genutzt. Auch dat Gras an d´n Wächrändern wurde gemäjjed un verfaudert. Doch dat Gras durfte me nid einfach affmäjjen, de Graswäge worden von d´r Gemeinde öffentlich verpachtet.

 

Nu einige Bemerkungen tau d´r Arwedsaffläupen in d´n landwirtschaftlichen Betrieben.

 

Me mossde freuh upschdonn, dat wor affhängich dovon, wann de Melkwagen kam. De Melk worde jeden Daach affgehollt. De Arwed feng morgens med d´m Melken an, natürlich wurde med d´r Hand gemulken. Melkmaschinen kamen erst velle Johre schbäder. De Arwed im Kohschdall, Suggeschdall un Güüleschdall ging widder med Faudern, Misten un nigge Inschdroggen. Anschleetend wurde de erste Mohltied det Daages ingenummen, de beschdund ut Brot un Marmelade, datau gewed Kaffee. Awwer dat wor kenn Baunenkaffee, dat wor Lindes Kaffee-Ersatz. Düssen Kaffee-Ersatz konnte me auch selwer herschdellen un zwar ut Roggen, de up d´m Köckenherde med ennem besonderen Gerät gebrannt wurde.

 

Et worden am Daach fief Mohltieden ingenummen. Ümme sewwen Uhre Kaffeedrinken, ümme neggen Uhre Freuhschdücken, ümme twälf Uhre Middaachäten, ümme half veere Nomiddaachskaffee un ümme sewwene Owendäten.

 

Sunnowends wurde ümmer Bläckkauken gebacken, meistens med Krömmeln (Streusel), awwer je no Johrestied auch med Äppeln odder Quetschen. Biem Kaukenbacken wor eck als Kind ümmer in d´r Köcke un versochte heimlich von d´n Krömmeln watt te ergattern, oft schichten se dann nid mehr vörrn Kauken. Awwer auch de gebackene Kauken wor nid secker vörr mie. Eck kann meck doran errinnern, dat Graßes Werner un eck heimlich in de Schpeisekammer geschlecken woren un von ennem Kauken fast alle Krömmeln affgegäten hadden. Dat gaf natürlich Ärger.

 

 

 

Bie d´r Feldarwed worden Güle un Köjje ingesatt. Trecker gawed nur ganz wennige im Dorpe. De Gutshof hadde ennen Lanz, Friedrich Vallbracht (Käkannes) ennen Miag, Christian Lamm (Schosterjaustes) ennen Stock, Julius Knoche ennen Fahr und Friedrich Bracht (Schüremmes) ennen Deutz med 11 PS. Bie allen anderen Buren worden Güle-odder Kohgeschpanne bie d´r Feldarwed ingesatt.

 

Geackert worde med ennem Einschar-Beetplauch, enn Mann mossde d´n Plauch führen, hei mossde also ümmer hinger d´m Plauch herlaupen. Genau so wor dat auch biem Walzen odder Äjen. Dörch mehrfaches Walzen odder Äjen machte man dat Ackerland sootferrich (saatfertig). Tem Säjjen von Kooren (Roggen), Weiten, Hawer odder Gerste kam enne twei Meter breide Säjjemaschine tem Insatz. Biem Utsäjjen d´r Dickwortelkerne (Futterrüben) lächte me einige d´r Säjjeschare schdille, so dat ein Riegenaffschdand von 50 cm teschdande kam. De Anbau von Dickwortelen wor sehr arwedsupwändich. Wenn de Dickwortelen upgegonn woren, mossden se verhacked wären, dat hett, med enner Hacke worde enn Affschdand von 20 bis 25 cm hergeschdallt. Schbäder wurden de Planten dann vertogen (vereinzelt). Up d´n Kneen rutschede me dörch de Riegen un sorgete doförr, dat alle 25 cm enne kräftige Plante schdonn bleff. Mehrfach worden de Riegen schbäder med d´m Jädeplauch dörchtogen, ümme dat nowassende Unkruut te entfernen. De Jädeplauch worde von ennem Guul getogen. Kinger mossden d´n Guul führen, domedde kenne Planten zertrampelt worden.

 

Bevörr de Bläder d´r Dickworteln to graut worden, ging me noch mol med d´r Handhacke dörch de Riegen.

 

Bie d´r Ernte d´r Dickworteln worden düsse med d´r Hand utgerupped. Jeweils twei Riegen worden in enner Riege affgelächt un anschließend geköpped, de Bläder worden med ennem Hackmesser von d´n Dickwortelen getrennt.

 

Anschleetent wurden de Dickwortelen uppen Kastenwagen geladt un deheime dörjed Kellerfenster innen Keller befördert. Wor de Keller bis unger de Decke vull, lächte me im Felde enn Dickwortelhaupen an. No d´m Affdecken med Schdrauh wurde enne 50 cm dicke Schicht med Äre (Erde) upgebracht, ümme de Dickwortelen vörr Frost te schützen. Wenn de Dickwortelen im Keller upgebrucht woren, häd me ut der Feldmiete Nachschub gehollt.

 

Bie all d´n Arwedden woren de älleren Kinger medde ingebungen. Auch wenn de Kinger dovon nid begeistert woren, se hadden kenne andere Wahl.

 

Aff etwa 1970 ging de Anbau von Dickwortelen ümmer widder terügge, dovörr worde Faudermais angebugged, de wenniger Arwed erforderte. De Mai wird siliert un is enn godded Fauder förrt Rindveih.

 

Jeder Bure buggede auch Katuffeln an, de woren wichtig förr de eigene Ernährung, förr de Suggemast un tem Verkaup. Bie d´r Suggemast satte me graute Mengen Katuffeln in. Bis me ne Sugge schlachten konnte, woren 10 Zentner Katuffeln pro Sugge verfaudert, dotau kam natürlich noch Getreideschrot. In schbäderen Johren ging me ganz up Getreidemast öwwer.

 

Eck kann meck noch dran errinnern, dat de Katuffeln hingern Ackerplauch gesatt worden. In jeder twedden Foore häd me de Plantekatuffeln in möglichst glieken Affschdand in de Äre gedrucht un med d´r nächsten Foore affgedecked. Schbäder worden sogenannte Vielfachgeräte ingesatt. Dat Gerät worde von ennem Guul getogen, dörch angebrachte Lochschderne wurden tweiriegich Verdeepungen im Acker hergeschdallt, dorin worden de Plantekatuffeln affgelächt, me häd dann medden Faut up jede Katuffel geträtt, domedde se betteren Boddenkontakt hadde. Dat Vielfachgerät konnte me dann ümmebuggen un domedde häufeln un Unkruud jäden. Tem

 

Ernten von Katuffeln benutzede man lange Tied d`n Katuffelplauch, dat wor enn Plauch med ennem Schdreichbläck ut Isenschdäben. Dat Uplesen d`r Katuffeln wor sehr mühsam, me mossde sehr in d´r Äre wöhlen, ümme alle Katuffeln upläsen te können.

 

Im Laufe d´r 1940er Johre worden ümmer mehr Katuffelrodder ingesatt, de Katuffeln un Äre schonn better trennten.

 

Et worden mehrere Riegen geroddert, de Kinger mossden dat Kruut affschlagen, dann worden de Katuffeln getrennt no Grötte un beschädigten Katuffeln in Körbe verlesen. De Körbe worden in Jutesäcke geschutt. Gegger Owend wurden de Säcke taugebungen un uppen Wagen geladt un no Heime gefahren. Bie d´n Säcken med kleinen un beschädigten Katuffeln häd me enn betzken Katuffekkruut medde ingebungen, domedde dat düsse biem Affladen als Fauderkatuffeln erkannt wurden.

 

Während d´r Katuffelernte bleff me d´n ganzen Daach im Felde, de Mohltieden wurden druten ingenummen.

 

Nodemm de Felder affgeerntet woren, wurde med d´r Äje dat Katuffelkruut tesammengetogen un anschleetent verbrannt. Dörch dat Äjen kamen noch Katuffeln ant Daageslecht, de wurden als Äjekatuffeln gelesen. Auch bien Ackern ging enne Person hingern Plauge her un häd Ackerkatuffeln geläsen. Me häd schonn sehr dodrupp geachtet, dat kenne Katuffel verloren ging. Äje-un Ackerkatuffeln woren meistens beschädicht un förr d´n Verzehr nid geeichned, se worden gedämped un deenten als Suggefauder. In d`n 1960er Johren kofften ümmer mehr Buren in Gemeinschaft Vollernter, dat häd de Ernte sehr erlichtert. In d´r Folge wurden ümmer mehr Katuffeln angebugged, besonders Freuhkatuffeln tem Verkäupen.

 

Als Fauder förr de Güle, Köjje un Ringer bruchde me graute Mengen Heu. Tem Mäjjen von Gras wurden Grasmäjjer benutzed, de von twei Gülen getogen wurden. Wenger un Schwader hadden de meisten landwirtschaftlichen Betriebe auch schonn. Trotzdem wurde dat Heu ennmol von Hand gewandt. Wor dat Heu halfwäges drüje, worden owends Schwaden getogen un anschleetent von Hand Kegel upgeschichtet, de am anderen Morgen bie goddem Wädder utenander geschdrogged wurden.

 

Wor dat Heu drüje, wurded mit d´r Forke uppen Ledderwagen geladen un te Heime uppen Heubodden gebracht.

 

Aff etwa 1965 häd me dat Heu medden Ladewagen uppen Hof gehollt. Aff 1970 kamen förr Heu un Schdrauh Hauchdruckpressen tem Insatz.

 

Förr de Fauderversorgung von Köjjen un Gülen wurden auch graute Flächen Klei (Klee) un Luzerne angebugged. Luzerne wor enne mehrjöhrige Plante, se woss einige Johre up d´m selben Acker. Klei wor enne ennjöhrige Plante. Up d´n Ackerflächen, wo Klei gewossen häd, mossde me rechttiedich Schdeine läsen, domedde de Mäjjemesser nid beschädicht wurden. D´n Klei leet me no d´n Mäjjen etwas andrüjen, dann häd me d´n Klei up sogenannte Kleiböcke upgeschichted. Wenn de Klei no einigen Wäken dörchgedrüjed wor, häd men von d´n Kleiböcken uppen Erntewagen geladen un heimgebracht. Med Luzerne worde dat genau so gemacht.

 

Hödde schbellen Klei un Luzerne in d`r Fauderversorgung kenne Rolle mehr.

 

An Getreide buggeden de Buren Kooren (Roggen), Weiten, Hawer un Gerste an. Bie d´r Getreideernte kamen Selbsbinder tem Insatz, de wurde von 3 Gülen getogen. De Antrieb erfolchte über enn grauted Isenrad. Up d`m Binder satt enne Person tem Inschdellen det Binders und tem Lenken d´r Güle, enn Kind schdund vorne up d´r Dießel, ümme de Güle med d´r Schwöppe antedriewen. Dat Antriebsrad wurde schbäder dörch enn Gummirad ersatt un deilwiese wurden Sachs Benzinmotore tem Antrieb angebugged. Dodürch wurde de Binder leichtgängiger un konnte jedz von twei Gülen getogen wären.

 

Selbstbinder bedütt, dat dat Gerät dat Getreide affmäjjed und handliche, med Bindegoren tesammengebungene Bunde rutschmitt. De Bunde schdallte me dann tem Drüjen tau Haupen up.

 

Dobie kam de ganze Familie tem Insatz, auch de Kinger, wennse ein gewisses Aller erreiked hadden. Biem Upschdellen mossde enn Kind dat ersde upgeschdallte Bund fesdehallen, dann wurden noch 5 bis 6 Bunde drangeschdallt.

 

Wenn de Bunde vollkommen drüje woren, watt natürlich vom Wädder affheng, wurden de Bunde uppen Ledderwagen geladen. Enne Person häd de Bunde med d´r Forke uppen Wagen befördert, enne widdere Person up d`m Wagen mossde de Bunde in gliekmäßigen Lagen uppen Wagen upschichten. De Wagen worde so hauch geladen, datte noch grade so dörjed Schürendor pees. Wenn die Lagen uppen Wagen nid fessde genoch geladen woren odder me mossde uppen Heimwäch ne schlechte Wächschdrecke fahren, dann kamt schonn mol vörr, dat enn Deil von d´r Ladung vom Wagen rutschede. Auch ganze Wagenladungen feelen schonn mol ümme. Dat wor dann sehr ärgerlich, weil me wedder nijje upladen mossde. In d´r Schüre worden de Bunde wedder affgeladen un im Bansen upgeschichtet.

 

Im Herwesd, wenn de Utsoot vom Wintergetreide affgeschlooten wor, feng dat „Maschinen“ an. Dat hett, de im Bansen ingelagerten Getreidebunde wurden gedroschen. Im Ort gawed dree Dreschgemeinschaften.

 

Rechttidich wurde enn Termin vereinbart. Wennt dann sowiet wor, hollte me med Gülen de Dreschmaschine, de Presse unnen Motorwagen. De Maschinist kam rechttiedich ümme de Dreschmaschine „te setten“, se mossde genau in Wooge schdonn. Auch Presse un Motorwagen mossden genau in Position schdonn. Im Motorwagen wor enn schdarker Elektromotor, öwwer ennen langen Flachreemen dreff hei de Dreschmaschine an. An d´r Husgewwel wor enne riesige Kraftschdrom-Schdeckdose förr d´n Motorwagen, düsse konnte me nur öwwer enne lange Leder erreiken.

 

Tem Dreschen woren 6 bis 8 Personen erforderlich. Dat wor kenn Problem, innerhalf d´r Dreschgemeinschaft hulp me seck geggensiedich. Im Bansen woren twei Personen neudich, welke de Bunde up de Dreschmaschine beförderten. Do wurden die Bunde von enner Person öwwernummen un annen Inläger gereiked, de entfernte de Hanfseiler un lächte die Bunde gliekmäßig in. De Inläger wor ümmer enn erfahrener Mann, denn wenn hei to schnell odder tevell inlächte, gawed ennen Trommelwickler un Schdillschdand.

 

Schbäder wurde de Dreschmaschine med nem Selbstinläger nogerüstet un me bruchde up d´r Maschine ennen Mann wenniger. De Bunde wurden uppen Selbstinläger gelächt, de Maschine dörchtennte d´n Bindfaden un toch de Bunde gliekmäßich in.

 

De Presse d´r Dreschmaschine wor in d´r Lage, dat utgedroschene Schdrauh, welked tweimol med Hanfgoren gebungen wor, bis in d´n öwweren Deil d´r Schüre te befördern un do woren wedder twei Personen erforderlich, ümme dat Schdrauh fachgerecht te bänsen.

 

Wie me so sächte, „bie d´n Säcken“ woren twei kräftige Männer am Werke. De utgedroschenen Körner gelangten direkt von d´r Dreschmaschine in angehangene Jute-odder Linnensäcke.

 

Dat tem Verkaup beschdimmte Getreide wurde gliek up bereitschdonnde Wagen geladen. De grösste Deil det Getreides wurde selwer verwertet un mossde uppen Getreidebodden geschlepped wären, de bie d´n meisten Landwirten im öwweren Deil det Wonnhusses wor. De vullen Säcke wurden te twett up de Schuller gewuchtet un uppen Bodden geschlepped. De Säckdräger hadden ne schwore Arwed te leisten.

 

De Arwed d´r Sackdräger wurde schbäder lichter dörch ennen von d´r Dreschmaschine angedrewwenen Sackheber. De Säcke wurden angehowen bis up Schullerhöchede un konnten bequem öwwernummen wären. Dat änderte awwer nix an d´n langen Wägen. Im Laupe d´r näksten Johre wurde de schonn rechte alle Lanz-Dreschmaschine med ennem Körnergebläse utgerüstet, so dat de schwore Arwed d´r Säckedräger nid mehr erforderlich wor.

 

Alle bien Dreschen erforderlichen Personen wurden natürlich verköstigt, middaachs gawed meisten Dörjenander (Eintopf), nomiddaachs Quetschen-odder Appelkauken. Dat enn odder andere Pinneken Schnaps durfte natürlich nid fehlen.

 

In d´n 50er un 60er Johren mossde de Dreschmaschine middaachs affgeschdallt wären, weil de elekrische Schdrom in d´r Middaachstied to schwach wor. Grade in d´r Middaachstied wurde in vellen Hushalten med Elektroherden gekoked un so kamt tau Engpässen.

 

Wenn bien Maschinen de Bansen langsam läddich wurde, kommte me dovon utgonn, dat in d´n ungeren Schichten velle Müse un Ratten woren. De Hunde ut d´r Nachbarschaft wurden ter Lösung düssen Problems herbiegehollt, watt in d`n meisten Fällen auch klappede.

 

 

 

De Arwed in d´r Landwirtschaft wor in d´n freuheren Johren sehr harte un anschdrengend. Maschinen un Geräte, de de Arwed lichder maken, kamen erst in schbäderen Johren tem Insatz. Hie einige Beischbelle:

 

Dat Utbrengen von Kunstdünger erfolgte med d´r Hand. Med enner ümmegehangenen Schdroggewanne, de am Feldrand ut bereitgeschdallen Säcken gefüllt wurde, häd me d´n Dünger uppen Felde in dree Meter Affschdänden verdeilt. Dobie kamt dorup an, dat me d´n Dünger gliekmäßich utschdroggede, süss wor de Entwicklung d´r Planten ungliekmäßich. In d´r höddigen Tied kamme med ennem am Trecker angebuggeden Düngerschdrogger graute Flächenleistungen erzielen ohne grauten körperlichen Insatz.

 

Biem Schdallmist wor dat ähnlich. De Mist mossde med d´r Hand uppen Ackerwagen geladen wären. Uppen Felde wurde de Mist medden Misthaken in gewissen Affschdänden in kleinen Haupen vom Wagen getogen. Anschleetend mossde de Mist med d`r Gawwel gliekmäßich verdeilt wären un dann wurde de Mist ungergeackert med d´m einscharigen Güleplauch. Aff etwa 1960 kamen de ersden vom Trecker getogenen Mistschdrogger uppen Markt.

 

 

 

1956 kam de ersde Mähdrescher int Dorp. De Landwirte Karl Hamel, Ludwig Fahrenbach un Wilhelm Schäfer hadden tesammen enn Selbstfahrmähdrescher von d´r Firma Massay-Harris med enner Schnittbreite von 1,60 Meter gekofft. Angedrewwen wurde de Mähdrescher von ennem VW-Benzinmotor med 27 PS.

 

 

 

Einige Johre schbäder kamen widdere Mähdrescher int Dorp, tem Deil als Selbstfahrer, awwer auch vom Trecker getogene Mähdrescher. Domedde hadden de godden, allen Dreschmaschinen, de tem Deil schonn 50 Johre im Insatz woren, utgedeent. De ersden Mähdrescher kamme med d´n höddigen Maschinen nid verglieken. De Mähdrescher hadden ennen Absackschdand, dat hett, dat Getreide wurde up d´r Maschine in Säcke affgefüllt un de mossden uppen bereitschdonnden Wagen geladen wären. Auch dat Schdrauh wurde vom Mähdrescher in Bunde gepresst, wat bien Drüjen je no Wädderlage graute Probleme machte.

 

De höddigen Mähdrescher hann Schnittbreiten von 5 bis 8 Meter, se hann graute Korntanks un dat Schdrau wird gehäcksel odder in Schwaden affgelächt un dann med ner Hauchdruckpresse in handliche Bunde gepresst.

 

Schonn balle no d´r Anschaffung von Mähdreschern wor d´n Landwirten bewusst, dat me ohne Körnertrocknung nid utkam. De ut höddiger Sicht recht kleinen Mähdrescher hadden kenne grauten Flächenleistungen, so dat me manchmol dreschen mossde, wenn de Fuchtigkeitsgehalt d´r Körner noch etwas hauch wor. Awwer weder de Landwirte noch de Lagerhüsser von Kornhus odder Rhebaum woren up dat Lagern von fuchten Getreide ingeschdallt.

 

De Lagerhüsser reagierten schnell un buggeden graute Anlagen tem Drüjen von Getreide. Awwer de Industrie bot schonn recht balle klennere Anlagen förr Landwirte an.

 

An Getreide wurde in Meinerkusen Kooren (Roggen), Weiten, Hawer und Gerste angebugged. Dat ter Utsoot beschdimmede Getreide häd me med d´r Windfäge gereinicht. Solche Geräte besaten mehrere Landwirte in Gemeinschaft. No Affschprache hollte me de Windfäge uppen Hof. De Windfäge wurde von Hand angedrewwen, dörch d´n Wind und bie manchen Geräten auch dörch tausätzliche Sewwe (Siebe) wurden Spreu un Kümmerkörner von d´n ter Utsoot beschdimmeden Körnern

 

getrennt.

 

 

 

Enn Johr von besonderer Bedüdunge wor 1948, dat Johr d´r Währungsreform. De Reichsmark (RM) wurde am 18. Juni 1948 utem Verkehr getogen. De Deutsche Mark (DM) wurde ingeführt. Jede Person bekam ennen Betrach 40 DM utgezahlt un veer Wäken schbäder nochmol 20 DM. Jedz hadden me wedder enne schdabile Währung. In d´n Läden konnte me wedder fast alle Waren käupen, watt vörrher nid möchlich wor. Scheinbar hadden de Geschäftslüde velle Waren gehortet, ümme se jedz förr DM verkäupen te können. De Schparguthaben d´r Bevölkerung woren tem grössten Deil verloren, förr 100 RM krechde me grade mol 6,50 DM goddgeschrewwen. Schulden un andere Verbindlichkeiten wurden 10 zu 1 ümmegeschdallt. Wirtschaftlich gawed dörch de DM nijje Impulse, dat schpörte me auch in d´r Landwirtschaft. Velle gröttere Betriebe kofften seck aff 1950 Trecker med 25 bis 30 PS. Awwer auch de vellen Kleinburen kofften seck med d´r Tied kleine Trecker med 10 bis 15 PS. Dat Angebot uppen Markt wor riesengraut. De Kaup ennes Treckers toch natürlich noch velle Utgaben no seck. Nu mossde me de Wagen un Geräte up Treckerzuch ümmeschdellen. In d´r Schmitte leet me Wagen, Grasmäjjer, Wenger, Harken, Vielfachgerät, Getreidebinder, Katuffelrodder usw. so ümmerüsten, dat me se medden Trecker tehn konnten. Schonn balle merkede me, dat de isenbereiften Ackerwagen förr de höchere Geschwindigkeit nid geeichnet woren, also mossde me luftbereifte Hänger käupen. Alle anderen Geräte worden von d´r Industrie schonn balle als Anbaugeräte angeboden.

 

 

 

Etwa aff 1970 gawen ümmer mehr Kleinlandwirte de Landwirtschaft up. De Acker-un Greunlandflächen öwwernahmen die Vollerwerbslandwirte, de Hektarflächen düsser Betriebe wurden ümmer grötter.

 

Dotau enn Beischpiel:

 

Betriebsgröße von Wilhelm Schäfer ca. 10 ha.

 

Dörch Öwwernahme d´r landwirtschaftlichen Flächen von Christian Graß, Fritz Schären, Heinrich Vagiener un deilwiese von Karl Lückel erreikete düsser Betrieb ca. 35 ha.

 

1994 wurde auch düsser Betrieb upgegett, de friewärenden Flächen öwwernahmen andere Landwirte innerhalf det Dorpes.

 

Me kann sägen, alle Landwirte, auch de Kleinlandwirte, heelen je no Betriebsgröße Köjje, Ringer, Sugge un Hönner. De Melk wurde in Melkkannen up d´r Kannenbank bereitgeschdallt. De Abfuhr erfolgte med Gülefuhrwerken no d´r Molkerijje Linde in Körrbach, enn Deil kam als Magermelk wedder terügge un wurde an Kälwer un Sugge verfaudert. Anfang d´r 1940er Johre öwwernahm Wilhelm Schlömer ut Körrbach de Melkabfuhr meddem Trecker. De Trecker mossde in d`n Kriechsjohren up Holtgas ümmegerüstet wären, weil Diesel knapp wor. Schon balle no Enge det Krieges wurde de Melk mit meddem Lkw affgefahren.

 

 

 

Tweimol im Johre wurde ne Sugge geschlachtet, meistens in d´r kallen Johrestied. Dat wor bie d`n Buren so, awwer auch alle anderen Hushalte kofften seck ne Sugge tem Schlachten, ümme genoch Vorräte te hann. De tem Schlachten beschdimmeden Suggen wurden etwas länger gemästet, dat se mehr Gewicht hadden. Im Dorpe gawed einige Husmetzger un zwar Hamels Karl, Timmermanns (Müller) Karl, Meyers Wilhelm un Dorfelds Wilhelm. So enn Schlachtedaach brachte vell Arwed med seck. Wenn de Husmetzger morgens kam, mossde dat Water imWaschkättel schonn koken. De Sugge wurde meddem Ackesdschlach vörrn Kopp bedäuwed un dann affgeschdoken. Dat Bedäupen med d`r Ackesd wor schbäder nid mehr erlauwed, de Metzger mossde enn Bolzenschussgerät verwengen. Dat Blaud wurde upgefangen, weil mant förr de Blaudworst bruchde. Dann kam de Sugge innen Brühtroch un wurde med kokenden Water öwwerschutt, domedde me med sogenannten Schellen de Borsten affschrappen konnte. Anschleetend wurde de Sugge an d´r Schlachteledder upgehangen, upgebroken un de Innereien rutgenummen. De an d´r Ledder hangenden Suggehälften mossden jedz utkühlen. Tem Reinigen d´r Därme leet me mehrmols Water durchlaupen. Dann mossde me entscheiden, welke Deilschdücke te Fleisch (Broden, Kotelett), Worst, meist Mettworst, Läwwerworst, Blaudworst un Räukerware (Schinken, Speck) verarwedded wären sall.  Mettworst, Schinken un Schpeck wurden in d´r Räukerkammer geräukert un dann in ennem keuhlen Raum upgehangen. De anderen Worstsorten häd me dörch Koken im Waschkättel haltbar gemacht, dobie entschdund dann auch de Worstesoppe. Förr de Kinger häd de Husmetzger kleine Wörsterkes von allen Sorten terechdegemacht. Tem Middaachäten gawed dann ümmer frischen Kättelschpeck, Meerrettich un Suuremaus un natürlich einige Schnäpse dotau. Enne schöne Tradition wor, dat me d´n Nowerslüden Worstesoppe un von jeder Worstsorte watt brachte.

 

 

 

Geheizt wurde im Hushalt öwwerwiegend med Holt, awwer auch med Kohlen, dat wor auch biem Katufferdämper un biem Waschkeättel so. Zentralheizung kannte nur uter Schaule, de wurde med Koks geheized. Gekoked wurde uppen Köckenherd, Elektroherde woren ne Seltenheit. Me mossde also vörrsorgen un dat Heizmaterial förrt ganze Johr rechttiedich beschaffen. Dat Beschaffen von Kohlen wor recht einfach, me konnte se biem Kaufmann Isenberg beschdellen. Wenn dann enn Waggon med Kohlen am Bahnhod ankam, hollte me de beschdallte Menge aff.

 

Dat Beschaffen von Brennholt wor med mehr Arwed verbungen. De Gemeinde Meinerkusen besaat wennig Berch, hie konnte me schonn mol enn Buschhaupen kriegen, dat is dünned, buschiged Afffallholt, et wor eigentlich nur förr d´n Fauderdämper te bruken. Dat meiste Brennholt mossde me in Friggenhagen hollen. Hadde me d´n Holtzeddel, fohr me erst mol no Friggenhagen innen Berch un häd gekucht, wo dat Holt schdund. De Holthaupen schdunden nid, wie dat hödde üblich is, an utgebuggeden Wägen. De Haupen schdunden twischen d´n Bäumen, manchmol wort schwierich medden Gülewagen drantekummen.

 

Tem Holtfahren fohr me in Kolonnen, me häd seck affgeschwadzed, meistens woren veer bis fief Geschpanne ungerwägens. Morgens, wenn dat Veih versorged wor, macht me seck uppen Wäch. Me bruchde bis innen Berch, de hinger Friggenhagen Richtung Bühle lach, 2 ½ Schdunden.

 

Hadde me Glücke, konnte me d´n Wagen direkt beladen. Schdunden de Holthaupen ungünstig, mossde me mehrfach kleine Mengen Holt upladen un annen fesden Wäch brengen. Dat Holt wurde sorgfältich uppen Wagen upgeschichtet, dann kam vorne un hingen ne Käde drümme. De dann medden Freidel geschpannt un gesichert wurde. Dat Nummernschdücke mossde ümmer sichtbar sinn, süss gawed Ärger medden Förster. Wenn alle ferrich geladen hadden, ginged widder in Richtung Meinerkusen. Intwischen wort Middaach, in d´r Gastwirtschaft un Metzgerei Rennert in Friggenhagen wurde Rast gemacht. Tem meddegenummenen Brot beschdallte me seck Gehacktes und drunk einige Beer dotau. De Güle krechden Heu, watt me meddegenummen hadde un wurden gedränked. Wedder te Heime angekummen, wurde dat Holt affgeladen un geschdapelt Dat Holt schpallern, sagen(sägen) un med d´r Akesd in owenferrige Schdücke hacken, woren de widderen Arwedsgänge, bevörr dat Holt innen Holtschuppen ungergebracht worde.

 

 

 

 

 

Erinnerungen an de Kriechsjohre 1939 – 1945

 

Als de twedde Weltkriech im Johre 1939 anfeng, wor eck erst 3½ Johre alt. Minn Vatter mossde gliek am Anfang tem Militärdienst inrücken. Eck kann meck noch genau an d`n Daach erinnern. Tesammen med Märtens Schorsch worde minn Vatter von Märtens Schorsch sen. med ennem Einschpänner no Körbach tem Sammeltransport gebracht. Unse Familie schdund vörr d`m Husse un häd seck veraffschedd.

 

Noch im Johre 1939 krechten mie in Meinerkusen Inquatierung un zwar ut d`m Saarland. Dat woren sogenannte Rückgeführte, de dat westliche Grenzgebiet no Frankreich verlooten mossden. No uns kamen twei junge Mäkes, de im Husshalt un in d`r Landwirtschaft gehulpen hann. Im September 1940 konnten se wedder terüjje in ärre Heimat.

 

Auch als Kind krechte me schonn medde, wie de Kriech dat Läwen veränderte. Owends mossden alle Fenster verdunkelt wären.

 

Et gaf nid mehr alles te käupen, förr de meisten Waren mossde me Läwensmiddelkorten odder Bezuchsschiene hann. De Buren woren sogenannte Selbstversorger, weil se velle Läwensmiddel selwer erzeugeten. Knapp wor vörr allem Zucker, me hulp seck dodörch, dat me als Zuckerersatz Zuckerräuwenhonnich nahm, d`n me selwer hergeschdallt hadde.

 

Ter Honnichgewinnung wurden ümmer enn paar Riejen Zuckerreuwen angebugged. Weil de Zuckerreuwen sehr deep in d`r Äre schdichten, mossden se med ner speziellen Gawwel utgehowen wären. De Reuwen wurden innem Troch med Water öwwergoten un med ennem affgenutzeden Rieserbässmen „geschdumped“, so versochte me de gröwwesde Äre te entfernen. Dann wurde jede einzelne Reuwe medden Messer geschrapped, bis dat lessde Krümelken Äre entfernt wor. Düsse Arwed wor sehr upwändich, meisten hulpen de Nowerslüde dobie. Me saat in gemütlicher Runde in d´r Köcke un schrappede de Zuckerreuwen. Dono wurden de Reuwen medden Hackemesser odder med d´r Dickwortelmölle terkleinert un im Waschkättel gar gekoked. Dann machte me de heißen Reuwen innen Sack un med enner speziellen Presse wurde de Saft utgepressed. De Saft kam dann innen Waschkättel un wurde so lange gekoked bis de Flüssichkeit so schdief wor, dat se seck schmeeren leet. Dat wor dann de köstliche Honnich, de als Brotupschdreck un tem Süßen verwandt wurde. Biem Honnichkoken machte me seck oft d´n Schpass un schichde de Kinger no Gärnters (Gärnerei Krummel), ümme de gläserne Ledder te hollen, med d´r me innen Kättel schdiegen wollte, ümme d´n Honnich afftefüllen.

 

Weil Zucker Mangelware wor, häd me auch d´n Kauken med Honnich gesüßt, de Kauken hadde dann enne etwas brune Farwe

 

 

 

Süßigkeiten förr de Kinger gawed so godd wie garnid. Awwer irjendwanne hadde eck entdecked, wo de kleinen Mengen Zucker, de me up de Läwensmiddelkorten krechde, in unsem Husse verschdickelt woren. Ümmer, wenn eck meck unbeobachtet feulte, naschte eck dovon. Am Enge fehlten 100 Gramm Zucker. Dat Schengen minner Omma klinged mie noch innen Ohren.

 

Auch Seipe wor in d`n Kriechsjohren knapp. Me versochte ut Beesdmelk, Fettresten un Seipenschdein selwer Seipe herteschdellen. Dotau wurden de genannten Zutaten tem Koken gebracht. Dörch de ätzende Wirkung vom Seipenschdein wurden alle fesden Beschdanddeile vullkommen upgelosst. De flüssige Masse gaf me dann inne Form un leet se affkeulen. Dat gaf dann de komisch rukende Kernseipe.

 

Offwoll in Meinerkusen 2 Kaufmannsläden vörrhanden woren, konnte me längesd nid alles käupen. Jeder Hushalt hadden Gooren förr de Eigenversorgung von Katuffeln, Owesd un Gemäuse.

 

No d´m Kriechsenge 1945, als velle ut d´n Ostgebieten verdrewwene Menschen in unsem Dorpe angesiedelt wurden, häd de Gemeinde dat Landschdücke, up d´m jedz de Firma Landmaschinen-Kalhöfer dat Betriebsgelände häd, als Goorenland utgewessen un in Einzelparzellen verpachtet. De geernteten Früchte mossden natürlich tem Deil haltbar gemacht wären, domedde me dat ganze Johr drupp terüggegriepen konnte. Ut Schdachelbeeren, Hannschdruwwelen, Ärpelen un Kespern schdallte me selwer Marmelade her. Ut Appelen machte me Appelschilee, Plumen (Pflaumen) häd me tau Plumenmaus verarwedded. Enne widdere Möglichkeit Früchte haltbar te maken, wor dat Dörren. De riepen Früchte wurden in Schiewen geschnedden un gedrüjed. Dat machte me uppen Husbodden up ganz natürliche Wiese (Weise).

 

Wittkruud wurde tau Suurmaus verarwedded. Im Dorpe gawed enn grauten Kruudhöwwel, no Vörrbeschdellung konnte me d´n benutzen. D´m gehöwwelten Kruud wurde reichlich Salt taugesatt, dat ganze wurde in ennen grauten Holt-odder Doonfaat fesdegeschdammped un medden Deckel luftdichde affgeschlooten. Dat Faat bleff 14 Daage innem waarmen Raume schdonn, dann kamt innen Keller. No 14 Daagen konnte me dat Suurmaus probeeren, obbed schonn suur genoch wor.

 

Velle Goorenerzeugnisse häd me ingekoked. Inkokegläser wurden gefüllt, med Gummiring un Deckel taugemacht un dann kamen de Gläser in d´n grauten Inkokepott un de wurde uppen Köckenherd erhitzed. In Deckel vom Inkokepott wor enn Loch förr dat graute Thermometer, dodrupp konnte me affläsen, welke Temperatur förr de verschiedenen Früchte

 

neudich wor. Dörch dat Koken woren de Gläser fesde verschlooten. Alle düsse beschrewwenen selwer hergeschdallten Läwensmiddel konnte me im Dorpladen nid käupen, vellichde einiges im Feinkostgeschäft in Körrbach.

 

Im Dorpe wor me drupp angewessen, dat me de im Gooren erzeugeten Früchte haltbar machte un ennen Vörrroot förrt ganze Johr hadde. Me mott bedenken, dat Infreeren von Läwensmiddeln wor noch nid möchlich, auch Keulschränke gawed noch nid. Alles, watt me hödde im Keulschrank upbewahrt, schdallte me innen Keller.

 

De ersde Gefrieranlage wurde 1955 gebugged, et wor enne Karusellanlage von d`r Firma Linde. De Schdandort wor an d´r Walme twischen d´n Gebäuden von Georg Paar und Seifahrt (jetzt Steinberg). Dörch düsse Anlagen wort möchlich, gröttere Mengen Fleisch un Gemäuse förr längere Tied haltbar te maken. Weil noch widderer Bedarf vorhanden wor, wurde 1962 in ehemaligen Schützenhus an d´r Sässenhüser Schdroote noch ne Gefrieranlage ingerichtet. Im Gebäude woren 42 Gefrierfächer, 4 Vorfroster un enn Kühlraum ungergebracht. De Anlage von d´r Firma Linde leep 35 Johre ter vullsten Tefrädenheit aller Mitglieder. Aff etwa 1990 hadden ümmer mehr Lüde ne eigene Gefriertruhe im Husse un de Betrieb d´r Anlage launte seck nid mehr. Dat Gebäude, welked up d´m intwischen von Wilhelm Schäfer gekofften Grundschdücke schdund, wurde im Johre 2000 abgeretten.

 

 

 

Alles, wat in d`r Landwirtschaft geerntet worde, ungerlach d`r amtlichen Kontrolle, bie`m „maschinen“ wor enn amtlicher Wiejer dobie un schdallte dat Gewicht det gedroschenen Getreides fesde. Dann worde fesdegelächt, watt me affgewwen mossde. Als Kraftfauder förr`t Veih bleff dann nid mehr vell öwwerrich. De Folje dovon wor, dat de Taunahme bie d`n Sujjen un de Melkleistung bie d`n Köjjen schlecht woren. Auch de Keller worden kontrolleert un dann krechte me Bescheid, watt me noch an Katuffelen affgewwen mossde.

 

Fast alle Buren hadden noch ne Zentrifuge unnen Botterfaat, domedde konnte me selwer Botter maken. Ümme seckerteschdellen, dat de ganze Melk affgeläwwert worde un me nid selwer förren Eijenbedarf Botter machte, worden wichdije Deile von d`r Zentrifuge ingesammelt, med Namen versehen un up d`m Daakbodden von d`r Schaule ingelagert.

 

No Kriechsenge sinn Graßes Werner un eck (Willi Schäfer) heimleck uppen Schaulbodden geschlecken un hann unse Deile wedder gehollt. Nu konnten mie wedder selwer Botter maken.

 

Weil de meisten Männer ut d`m Dorpe tem Militärdeenst ingetojen woren, krechten de Buren französische Kriechsgefangene taugedeilt.

 

De Gefangenen woren im Pastorenhusse ungergebracht. Se worden morjens von ennem Posten no d`n Familien gebracht un owends wedder affgehollt. De französischen Gefangenen krechten Päckchen ut ärrer Heimat, wo auch Schokolade drinne wor, dovon gawen se uns Kingern manchmol watt. Dat wor watt ganz Besonderes, Schokolade gawed in Deutschland nid te käupen.

 

De Franzosen worden schbäder dörch russische Kriechsgefangene affgelosst. Im Stöcker wurden twei Baracken errichtet, enne graute förr de Gefangenen un enne klennere förr dat Wachpersonal. Auch de russischen Gefangenen wurden jeden Morgen no d`n Buuren gebracht un owends wedder affgehollt. Schbäder dorften de Gefangenen auch bie d`n Buuren wonnen. De Baracken im Stöcker worden no Kriechsenge noch johrelang als Wonnraum vermietet. Bie uns wor de Peter. Owends droopen seck de russischen Gefangenen manchmol bie uns in d`r Waschköcke. Eck ging dann med enner Melkkanne no Kalhöfers un hollte Beer. Unse Peter wor enn sehr leewer Mensch. Eck kann meck erinnern, dat hei ut Holt Häkelnodeln schnitzede un wunderschöne kleine Dischdecken un Pottlappen häkelte.

 

Minn Vatter wor intwischen in d`r Ukraine in Russland als Sonderführer ingesatt, hei hadde de Upsicht öwwer 72 000 ha landwirtschaftliche Fläche. Selten kam hei up Orlaup no Heime, dann wor hei dajelang med d`r Isenbahn ungerwägens. Geschbannt horrte de ganze Familie tau, wenn minn Vatter von d`m riesijen Land Russland un von d`n grauten Sunnenblaumenfeldern vertallte. Sehr nodenklich worde hei, wenn hei von ennem Vörrfall vertallte, de emm balle dat Läwen gekostet hädde. Med anderen Soldoten hadde hei seck tau ennem Utrett veraffredet. Weil hei seck vörrher noch de Hoore schnieden leet, hadde hei seck verschbädt, de anderen woren schonn vörrgeredden un worden alle von Partisanen ümmegebracht.

 

Med d`n russischen Kriechsgefangenen konnte seck minn Vatter up russisch ungerhallen. Hei kannte sogar dat Dorp ennes d`r Gefangenen. Mehrfach nahm hei Breewe medde förr de Angehörijen, wat schdreng verboden wor.

 

 

 

Im Johre 1942 wurde minn Johrgang in Meinerkusen ingeschault. De Lehrer Schulze wor sehr schdrenge un benutzede auch schonn mol d´n Schdock. Awwer de Kinger hann vell bie em gelärt. Lehrer Schulze lächte vell Wert up Rechtschriewung un Räcknen.

 

Jede Wäke wurden Diktate geschrewwen. Im Fach Räcknen häd Lehrer Schulze d´n Schäulern sehr vell biegebracht, unger anderen auch sogenannte Rechenvorteile. Vell Wert wurde, im Geggensatz tau hödde, up Heimatkunde gelächt. In d´n öweren Klassen unser Volksschaule kannten mie alle Flüsse un Bäche unser Heimat un konnten se med allen Windungen upteiknen. Ewenso konnten mie alle Berge benennen, de unse Dorp ümmerahmten. Sogar de Uplandberge odder de Ederberge konnten mie benennen un med d´r richdigen Höhenangabe upteiknen.

 

Förr Schäuler, de no d´r Middelschaule no Körrbach wesselten, machte seck dat godde Grundwissen, welked se in d´r Volksschaule Meinerkusen erworwen hadden, bemerkbar.

 

Lehrer d´r Middelschaule hann domols mehrfach erklärt, dat Schäuler ut Meinerkusen im Grundwissen widder woren, als Schäuler ut anderen Orten.

 

De älleren Schäuler mossden auch schonn mol während det Ungerrichts medden Fahrrad no Körrbach fahren un Filme bie d´r Kreisbildschdelle affhollen. Als dat Radio von Lehrer Schulze mol kaputt wor, hann Werner Graß un eck dat Radio med ner luftbereiften Koore no Körrbach no d´r Firma Saure gebracht un no d´r Reparatur wedder affgehollt un dat alles während d´r Ungerrichtstied.

 

Wenn de Daakdecker Kesting im Dorpe enn Daak te decken hadde, kam hei morgens in de Schaule un frochte de älleren Schäuler, we nomidaachs helpen woll. De Daakdecker hadde noch kennen Aufzuch, de Tegeln mossden med d´r Hand upped Daak befördert wären. Velle Schäuler hann dat Angebot gärne angenummen, et gaf dovörr enne geringe Entlohnung.

 

Auch de Verwalter det Gutshowes, Herr Emde, häd de Schäuler bie Bedarf angefordert tem Dickwortelen vertehn, weil hei wägen Arwedskräftemangel et nid schaffede.

 

 

 

Bien Läsen düsser Zeilen söllte me bedenken, dadded innen Dorpschaulen nur enne Lehrkraft gaf, de alle Fächer un Johrgänge affdecken mossde. Dotau wort erforderlich, dat in ennem Klassenraum mehrere Johrgänge med ungerschiedlichen Upgawen beschäfticht wären mossden. Unse Lehrer Schulze häd ungerrichtet in d´n Fächern Deutsch, Räcknen, Zeichnen, Heimatkunde, Erdkunde, Naturkunde, Geschichte, Singen. Natürlich wurden auch Gedichte gelärt un deutsche Volksleeder gesungen. Gemeinsam ging me auch in de Feldgemarkung ümme Gräser, Krüder un Nutzplanten te beschdimmen. Me kann de Arwed d´r Volksschaullehrer nid hauch genoch inschätzen. De höddigen Mittelpunktschaulen können an düsse Arwed nid in vullem Umfang anknüppen.

 

Nid tau vergäten is, dat de Mäkes in d´r Dorpschaule dörch enne Lehrkraft in Handarwed ungerrichtet wurden. De Mäkes lärten Stricken, Häkeln, Schdicken, Näjjen, Flicken, Knöppe annäjjen.

 

 

 

       De Meinerküser Schaule

 

Im Schaulgebäude gawed schonn enne Zentralheizung, de med Koks bedrewwen wurde. Im Laupe det Krieges schdund kenn Koks mehr ter Verfügung, so dat med Holt geheized wären mossde. Dat Holt wurde up d´r Walme gelagert, dann geschpallert, gesaged (gesägt) un med d´r Ackesd in handliche Schdücke gehacked. Von d´n Schaulkingern wurde enne lange Käde von d´r Walme bis innen Schaulkeller gebildet un so wurde Schdücke förr Schdücke innen Schaulkeller befördert.

 

Bie Fliegeralarm mossden alle Schaulkinger innen Keller. In Körrbach gawed Luftschutzsirenen, de konnte me in Meinerkusen hören odder me horrte dat Gebrumme d´r feindlichen Fluchzeuge. Eck kann meck dran erinnern, dat up d´r Bahnschdrecke enne Lokomotive terschooten wurde, während mie Schaulkinger im Keller saaten. Die Zahl d´r Schaulkinger in Meinerkusen wurde ümmer höcher, weil ümmer mehr Utgebombete, vörr allem ut Kassel no Meinerkusen kamen.

 

 

 

Lehrer un Pastor woren sehr geachtet im Dorpe, mie Kinger hadden Respekt, dann ging bis ter Angesd. Owends machte de Lehrer enn Gang dörjed Dorp, wenne no 18 Uhre noch Schaulkinger up d´r Schdroote soh, gawed am anderen Morgen in d´r Schaule enn Donnerwetter.

 

Wenn mie morgens innen Klassenraum kamen, mossden mie tem Morgengruß „Heil Hitler“ säjen un de rechte Hand häwen.

 

Als Schaulkinger mossden mie auch Altmaterjal un Heilkrüder sammeln wie Kamille, Schafsgarbe, Gänsefingerkraut, Brennnesseln, Gänseblümchen, Himbeer-un Brombeerblätter, Vogelbeeren un Tollkirschenwurzeln. De Heilkrüder mossde me te Heime drüjen un dann in d´r Schaule affläwwern. Auch uppen Daakbodden d´r Schaule wurden Heilkrüder tem Drüjen utgelächt.

 

 

 

De Lehrer Schulze häd d`n Kingern dat Fahrradfahren verboden, weil hei meinte, dat Gummi förr de Fahrradreifen würde von d`n Soldoten an d`r Front neudiger gebrucht.

 

 

 

Im Laupe det Kriejes worden Benzin un Diesel knapp, un so worden velle Fahrzeuje med ennem Holtvergaser utgeschdattet. Auch de Trecker von Wilhelm un Heinrich Schlömer ut Körbach, de in Meinerkusen de Melk fohren, wor als Holtvergaser ümmegebujjed. Vorne vörr d`r Hauwe wor enn grauter, runder Kättel angebracht, de med ganz kleine gehackeden Holt beheized worde. De Kättel mossde rechttiedich angeheized wären un dann konnte me med Holtgas fahren. So`ne Kraft, wie med Diesel hadden düsse Fahrzeuge nid, am Melme gawed schonn manchmol Schwierichkeiten, dann mossde se anhallen un noheizen.

 

In d`n Johren aff 1943 gawed ümmer öffters Flejeralarm. In Körrbach woren einije Sirenen, de me in Meinerkusen hören konnte. Bie Alarm ging de ganze Familie in d`n Keller, enn Koffer, in d`m wichtije Papeere un andere wichtige Sachen woren, nahm me medde innen Keller.

 

Auch de Schaulkinger mossden bie Flejeralarm innen Schaulkeller bis de Sirenen Entwarnung gawen. Mehrfach worden up d`r Bahnschdrecke de Züge von feindlichen Fluchzeugen beschooten.

 

Zwischen d´n Buurenhöwen Hamel un Meyer wurde enn Lastwagen d`r Firma Neuhaus, Läwensmiddelgrauthandel, ut Körrbach von Fluchzeugen angegreppen un beschädicht. Minn Oppa wor 100 Meter entfernt im „Siegen“ med Gülen an Ackern. Hei leet seck nid ut d`r Rugge brengen und häd widdergeackert. Sinn Kommentar: De Deuwel will meck noch nid. Minn Oppa wor, wie hei sächte, enn Anti-Nazi. Hei schannte oft öwwern Hitler, dat hedde emm Kopp un Kragen kosten können. De Name Hitler kam nid öwwer sinne Lippen, hei sächte ümmer: „De Östreicher“.

 

In d`r Nacht vom 16. up 17. April 1943 worde de Edertalschperre von englischen Fluchzeujen angegreppen un schwor beschädicht. Weil de Waterstand im Edersee sehr hauch wor, hadden de gewaltijen Watermassen grauten Schaden angerichtet. Velle Menschen, de vom Water öwwerrasched worden, kamen ümmed Läwen. Eck kann meck dran erinnern, dat dajelang daudet Veih med Lastwajen no d`r Affdeckerrijje in Körrbach gefahren worde. Einije Tied schbäder wor eck med minner Motter in Affoldern un hawwe de schlemmen Verwüstungen gesehn.

 

In Erinnerung geblewwen is mie auch de Luftangrepp up Kassel am 21. Oktober 1943. De Hemmel öwwer Kassel wor von d`n grauten Bränden so helle erlüchtet, dat me dat bis no Meinerkusen sehen konnte. In wennijen Schdunden wor Kassel enn riesijer Trümmerhaupen.

 

Weil de deutsche Wehrmacht ümmer mehr Güle bruchde,

 

mossden velle Buuren ärre Güle affgewwen, so auch mie, Wilhelm Schäfer-Kutschers, als Ersatz krechden mie twei Ossen als Zuchtiere förr de Landwirtschaft.

 

Wenn de Ossen mol richdich arwedden un tehn mossden, lächten se seck einfach henn. Wat häd minn Oppa geschannt.

 

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Am 22. April 1944 schbellte seck öwwer Meinerkusen enn Luftkampf aff. Sess Fluchzeuje worden affgeschooten, fief deutsche un enn englisched Fluchzeuch. Se gingen alle uterhalf det Dorpes nedder, sodat et kenne Schäden gaf. Einije Fluchzeuje woren nur beschädicht un nautgelandet, dat wor förr uns Kinger enn besondered Ereichnis. Minn Vatter wor grade up Orlaup un wor an düddem Daach med d`n Gülen up d`r Stejjeräupe. Eck seht noch vörr mie, wie hei med d`n Gülen un Wajen in vullem Galopp d`r Schdroote rupp kam un in de uppenschdonnde Schüre fohr.

 

Auch Hamels Reinhard kam med ennem grauten Schrecken dovon, hei wor up d`m Papendal med d`n Gülen an ackern. Als hei merkede, dat öwwer Meinerkusen enn Luftkampf im Gange wor, schbannte hei de Güle vörren Wajen un fohr im Galopp no Heime. Korrt vörr d`m Dorpe, etwa an d`r Linge, worde sinn Wajen von enner Kojjel gedroopen. Reinhard Hamel bleff unverletzed, hei schprung vom Wajen un nahm im Grawen vulle Deckung. De Güle fungen d`n Wäch no Heime alleine, un de Reinhard ging, als et wedder ruhich am Hemmel wor, te faute no Heime.

 

Am 5. Oktober 1944 worden öwwer Körbach Bomben affgeschmetten, 45 Familien worden obdachlos. Ziel det Angrepps woren de Cont-Werke, gedroopen wurde awwer öwwerwiegend dat Gebäude vom VEW.

 

 

 

De Rejjerbachbrüjje bie Selbach worde am 18. März 1945 am hellen Daage bombardiert. Von Meinerkusen ut konnte eck sehn, wie de feindlichen Fluchzeuje de Brüjje ümmer wedder anflogen, se worde dann auch schwor gedroopen, sodat kenn dörchgonnder Isenbahnverkehr mehr möchlich wor. Up d`m Rückflug hann de Bomber dann öwwerich geblewwene Bomben öwwer d`m Kettelbusch affgeschmetten. De Bombentrichter sinn hödde noch te sehn. Med Hauchdruck worde sofort angefangen, de Brüjje wedder uptebuggen. Nachts mossden Männer un Kriechsgefangene ut Meinerkusen, auch med Gülegeschbannen, in de Rejjerbach, ümme kriechswichtije Gödder ümmeteladen. Noch im Juli 1945 worde angefangen, de Brüjje wedder te reparieren, aff 22. Juli 1946 konnten de Züje wedder fahren.

 

Gejjer Enge det Kriejes gawed in Meinerkusen un auch in d`n anderen Dörpern plötzlich enne graute Katuffelkäferplaje. De Käfer un auch de Katuffelkäferlarven fraten in korter Tied ganze Katuffelschläje kahl. Weil me freuher de Katuffelkäfer in unser Gejjend gar nid kannten, worde angenummen, dat de Amis odder de Engländer de Käfer ut d`m Fluchzeuch affgeschmetten hädden. De Käfer verbreideten seck schlachartich öwwer`t ganze Land. Schpritzmiddel un Schpritzgeräte tem bekämpfen d`r Käfer gawed öwwerhaupt nid. So bleff nix anderes öwwerich, als de Käfer un Larven intesammelen. De Termin dotau worde in gewissen Affschdänden vom Bürjermeister bekannt gegett. Ut jeder Familie mossde seck enne Person beteilijen. Auch de älleren Schäuler mossden seck med d`r ganzen Klasse dodranne beteilijen.

 

 

 

In d´n lessden Kriegsjohren gawed no Gerüchten Pläne,

 

im Bereich det Koppelberges ennen ungerirdischen Fluchplatz te buggen, dotau issed nid mehr gekummen. Wör düsse Plan ter Utführung gekummen, dann wör Meinerkusen enn wichtiges Ziel förr de feindlichen Bomber gewässt. Obbed düsse Pläne wirklich gaf, weit me nid genau.

 

 

 

De Schaule un de Kingergooren mossden im dezember 1944 geschlooten wären, weil de Wehrmacht düsse Räume belächde.

 

Fast jeden Daach konnte gewaltige feindliche Bomberverbände am Hemmel beobachten, welke in Richtung Süddeutschland flogen, ümme öwwer d´n Industriestädten de verheerende Bombenfracht affteladen. Fast ungehingert konnte unse Gebiet öwwerfleegen, de deutsche Luftwaffe hadde d´m nix entgeggentesetten. De Lufthoheit wor schonn lange verloren gegonn.

 

 

 

 

 

Im Johre 1945 kam de Kriechsfront ümmer nöher. Am Austersunnowend horrten mie, wie de amerikanischen Panzer up d`r Itterschdroote no Körrbach rollten. De Körrbacher Bürjermeister Zimmermann fohr d`n Panzern med enner witten Fahne entgeggen un häd domedde de Schdadt vörr grautem Schaden bewahrt.

 

De Menschen im Dorpe woren alle in grösster Angesd, weil se nid wussden, watt kummen wörde. Offwoll eck domols erst nejjen Johre alt wor, hawwe eck ut d`r Hakenkrüzfahne dat Hakenkrüz rutgeschnedden un im Köckenherd verbrannt. Ut d`m Rest von d`m rauden Schdoff häd minne Motter mie schbäder enne Turnhose genäjjed.

 

Als mie am Austersunndachmorjen ut d`m Fenster kuchten, woren de Amis auch in Meinerkusen. Unse Nowerslüde Graß un Höhne un noch andere an d`r Hauptschdroote mossden ärre Wonnungen verlooten, se worden von d`n Amis besatt. Panzer woren im ganzen Dorpe verdeilt, Geschütze un MG-Schdellungen worden ingegrawen. An d`r Hauptschdroote wor ne MG-Schdellung in d`r Kiesgruwe näwen Schären un up d`r anderen Schdrootensiede vörr Elfebers Schüre. Bie Christian Köhler up d`r Wesse näwen d`m Husse woren Geschütze Richtung Melm in Schdellung gebracht.

 

Mie hann uns erst gar nid ut`n Husse getrugged, awwer irjendwanne mossden mie dann doch rut un`t Veih versorjen.Velle Hüsser worden von d`n Amis dörchsocht, auch unsed Hus. Dobie hann se unsen selwergemachten Wien gefungen. Minn Oppa mossde erst enn Glas dovon drinken, domedde se secker woren, dat de Wien nid vergiftet wor. Dann hanse auch dovon gedrunken. Unsen Russen Peter hann se so besoopen gemacht, dat hei dree Daje in d`r Ecke lach. Enn anderer Russe, de bie Köhlers wor un Boris heet, dachte, minn Oppa hädde d`n Peter vergiftet un woll med d`m Messer an minn Oppa. Nur med Möjje konnten mie`n dovon affhallen. Enn Ami hadde im besoopenen Koppe unsen Geldbüdel medde genummen. Am anderen Daage, als hei wedder nüchtern wor, häd hei d`n Geldbüdel weddergebracht un häd seck entschuldicht. Mie Kinger hadden recht balle Kontakt med d`n Amis un krechden auch mol enn Schdücke Schokolade. Geggenöwwer d`n Menschen im Dorpe hann seck de Amis im Grauten un Ganzen korrekt verhallen.

 

 

 

1945 gawed de Dorpschdrooten Lärchenweg, Fliederweg un Feldgarten noch nid. Von Köhlers, jedz Forststraße bis an de jedzige Hainstraße un up d`r anderen Siede widder no Schdriekers (Müllers) Willem (jedz Horst Graß) wor alles noch Wesse. Up düsser Wesse schdunden velle Ami-Fahrzeuge.

 

Bie Graßes Willem hadden de Amis enn Motorrad entdecked, domedde sinn se ümmer öwwer ne Wippe gefahren, bissed Motorrad kaputt wor. Bie ennem Jeep hadden de Amis dat Lenkrad so fesde gebungen, datte d`n ganzen Daach im Kreise fohr. Förr uns Kinger gawed ümmer watt te sehn.

 

 

 

De Inmarsch d´r Amis hädde fast tau enner Kataschdrofe förr unse Dorp wären können. Enn Luftwaffenoffizier, de bie enner no Meinerkusen evakuierten Familie up Orlaup wor, woll med terüjje marschierenden Soldoten enne Ortsverteidijung organisieren. Hei hadde seck in Körrbach Panzerfäuste besorjed un erwartete de Ami-Panzer ut Richtung Vöhle odder Sässenhusen in d`r Ermeke. Enn paar ällere Männer ut Meinerkusen hadde de Luftwaffenoffizier Vogt getwungen, in d`r Ermeke Schützengräwen uttehäwen. Als de Amis dann awwer von Frankenberg öwwer Itter no Körrbach fohren, gaf hei up un wor dann verschwunden. Enn Glücke förr Meinerkusen.

 

 

 

De russischen Kriechsgefangenen, de im Dorpe bie d`n Buren arweddeten, woren med d`m Inmarsch d`r Amis frie, se blewwen awwer noch in Meinerkusen. Up Hof Lutterbach, wo auch domols enne Schnapsbrennerijje wor, hann de Russen geplündert. Med grauten Melkkannen hollten se seck d`n Sprit, de ennen Alkoholgehalt von 96% hadde. De Folje dovon wor, dat se dajelang besoopen woren. So wor dat auch bie d`m Russen, de bie Vagieners wor. Im besoopenen Koppe feng hei an te randalieren. Vagieners Martha hollte Schosterjaustes Henner un sinnen Vatter tau Hülpe. Schosterjaustes Oppa schloch d`m Russen meddem Schwengel vörrn Kopp. De Lage worde sehr gefährlich, de Russen rotteten seck tesammen, velle woren gewaltbereit. Se heelen auch ennen amerikanischen Militärlastwajen an, de med twei Nejern besatt wor. De Russen versochten, d´n Amis up russisch klar te maken, dat im Dorpe Banditen wören. Verschdonn hann de Amis kenn Wort, awwer se hann d`n Vörrfall widder gemeldet.

 

Im Dorpe worde de Lage ümmer gefährlicher, de älleren Männer, de nid ingetojen woren, kamen tesammen, bewaffneten seck med Graweschüppen un Mistgawwelen un machten Jacht up de Russen. Manche hann seck verschdickelt, andere flüchteden bis no Körrbach, wo up d`m Conti-Gelände enn Upfanglager förr de Russen wor. Schosterjaustes Henner un sinn Vatter mossden seck dagelang verschdickelen, weil de Russen beiden no d`m Läwen trachteden. In d´r Nacht no düddem Vörrfall kamen de Amis wedder in`t Dorp un dörchsochten de Hüsser, se tojen awwer balle wedder aff, weil se nix Verdächtijes gefungen hadden.

 

Enn Russe, de bie Bäckerchristes gearwedded hadde, kam nochmol terüjje un häd seck bie Bäckerchristes enn schworten Anzuch un enn Zylinder gehollt, dann nahm hei vom Gutshowe d`n Rietgul un jachte im Galopp dörch dat Dorp. Schbäder worde vertallt, dat in Körrbach im Russenlajer de eijenen Lüde emm up ennem Holtklutz d`n Kopp affgeschlajen hann.

 

 

 

Während de Amis Meinerkusen besatt hadden, worde noch enn einzelned deutsched Fluchzeuch affgeschooten. De Pilot landete med d`m Fallschirm in enner haujen Pappel bie Jungermanns. Dat Fluchzeuch schdörrtete do aff, wo freuher de Schportplatz wor. Dat is dat Gelände twischen Lärchenwäch un Feldgooren, wo domols noch Greunland wor. De Schportverein häd dat Fluchzeuch schbäder utgegrawen un als Schrott verkofft.

 

 

 

Am 8. Mai 1945 wor de Kriech te Enge. Deutschland hadde kapituliert.

 

Meinerkusen horrte tau d`r amerikanischen Besatzungszone.

 

 

 

In Käkannes Schüre schdund enn defekter Lastwagen d`r Wehrmacht, de med allerlei Utrüstungsgeggenschdänden förr de Soldoten, wie Gasmasken, Koppel, Pistolen-un Paronentaschen, Feldgeschirre usw. beladen wor. Dat wor förr uns Junges von d`r Hauptschdroote enn Paradies. Ümmer wedder sinn mie heimleck in de Schüre gegonn un hann uns Sachen gehollt. Natürlich mossden mie höllisch uppassen, dat mie von Amis, de im Dorpe woren, nid erwisched worden. Mie hadden je wägen langen d`r Kriechsjohre kaum Schbellsachen.

 

De Schaule wor von d`n Amis belächt un worde erst im Herwesd 1945 wedder friegegett. In`t Dorp kamen velle Heimatverdrewwene ut d`n deutschen Ostgebieten un worden bie d`n Meinerküser Familien ungergebracht. De politischen Leiter ut`n Dorpe worden verhaftet un in de Internierungslager in Darmstadt un Ludwigsburg gebracht. Auch unse Lehrer Schulze worde interniert. De Schaulungerricht feng am 1.11.1945 wedder an med d`m ut Schlesien stammenden Oberstudienrat Dr. Behlen un sinner Dochter, Frau Göpel, de als Schaulhelperin ingeschdallt worde. De Schäulerzahl wor up öwwer 100 angewossen.

 

 

 

De wirtschaftliche Lage wor sehr schlecht. Et fehlte an Läwensmiddeln, Kleidung, Brennschdoffen un allen Möglichen. Läwensmiddel gewad nur up Läwensmiddelkoorten. De Veihbeschdände d´r Landwirte woren wegen d´r Zwangsaffläwwerungen up ennem nedderigen Schdand, uterdemm fehlted an Kraftfauder förr dat Veih.

 

Polnische Zwangsarwedder, de in Körrbach in d´r Kolonie ungergebracht woren, machten de Geggend unsecker. Se öwwernahmen Raubzüge un Öwwerfälle. Et verging kaum enne Wäke, wo nid nachts irgendwo ingebroken wurde. Läwensmiddel, Kleidungsschdücke, Radios, Fahrräder usw worden geklaut. Ganze Räukerkammern wurden utgerümed. Sogar Sugge worden innen Schdällen affgeschlachtet un meddegenummen. Selten konnten de Diebe gepacked wären.

 

Im Dorpe wurden Nachtwachen upgeschdallt, ümme seck dogegger te schützen. Dat wor natürlich schwierich, me hadde doch kenne Waffen.

 

Auch 1946 wor de wirtschaftliche Lage noch sehr schlecht. De Bewonner ut d´n grauten Schdädten ungernahmen Hamsterfahrten in de Dörper, ümme Gebrauchsgeggenschdände gegger Läwensmiddel intetuschen. De Schworrthandel blöjjede an allen Ecken, offwoll düsse Oort von Handel schdrenge verboden wor. Et gaf oft Kontrollen, we erwisched wurde, mossde med Schdrofe räcknen, de Tuschware wurde beschlachnahmt. Förr Geld, wovon genoch do wor, konnte me nix käupen. De gängige Währung woren Botter, Schbeck odder Ähnleckes.

 

 

 

Unse Lehrer Schulze wor intwischen entnazifiziert un als Meddeläuper ingeschdufed. Hei betahlte enne Geldschdrofe von 1400 RM un wurde am 01.11.1946 wedder als Lehrer ingeschdallt. De Schäulerzahl wor up 135 angeschdeggen.

 

 

 

Als de Polen Körrbach verlooten hadden, wurded wedder ruhich un secker im Lande. Wirtschaftlich ginged langsam wedder berchup.

 

De ärztliche Versorgung d´r Bevölkerung kamme med hödde nid verglieken. Natürlich gawed in Körrbach schonn enn Krankenhus. Auch einige Ärzte woren in Körrbach ansässig, se schdallten de ärztliche Versorgung in Körrbach un d´n Dörpern secker. Te erwähnen is do de alle Hannes, de Dr. Führer. Bie Bedarf machte hei auch Husbesuche, dann wor hei meddem Motorrad ungerwägens. Hei wor bekannt förr sinnen rauhen Ümmegangston. Enn flächendeckendes Netz von Notärzten un Krankenwagen gawed noch nid.

 

Dotau enn Beischpiel: Eck, de Schriewer düsser Zeilen, hadde im Aller von fief Johren enn Finger twischen enner Döre ingeklemmed un schwor verletzed. De örtliche Krankenschwester Frau Degenhof häd d´n Finger notdürftich verbungen un uns nohegelächt d´n Finger im Körrbacher Krankenhus versorgen te looten. Minn Oppa häd dann bie Heinrich Becker enn Kutschwagen geborged un enn von unsen Gülen ingeschpannt un so fohren mie int Krankenhus. De Finger wurde genäjjed un konnte gerettet wären.

 

Bie lausen Tähnen häd me nid lange gefackelt, de bedräpende Tahn wurde meddem Tweerensfaden med enner Dörklinke verbungen, de Döre wurde taugeschlagen un schonn wor de Tahn rut.

 

Bie Nautfällen konnte me nid einfach tem Telefon griepen un Hülpe hollen. In Privathushalten gawed öwwerhaupt kenn Telefon. Enn öffentliches Telefon gawed in d´r Postschdelle von Lina Scherf (Post-Lina). In besondern Fällen wort möchlich, bie Förster Morhenne te telefonieren.

 

 

 

Während d´r Kriechsjohre woren de Vereinstätigkeiten fast garnid möchlich, weil velle Männer un Jugendliche tem Militärdeenst inberaupen woren. No Kriechsenge 1945 wurden de Vereinstätichkeiten wedder upgenummen. De Sportverein gründete 1946 enne Fußballabteilung. Als Schportplatz deente de Walme, enne Greunfläche näwen d´r Schaule. Dat up d´m Platz enne graute Linge (Linde) schdund, schdörte eigentlich nid, et sorgede bie d´n Gastmannschaften ümmer wedder förr Erheiterung. Schpäder wurde im Bereich d´r jedzigen Dorpschdrooten Lärchenweg und Feldgarten enn nijjer Schportplatz in d´r geforderten Grötte angelächt. Düsse Platz mossde dann wedder verlächt wären, weil hie enn nijjed Baugebiet entschdund.

 

Auch biem Schützenverein ruggede dat Vereinsläwen dörch de Ereignisse det Krieges. De im Johre 1928 in Betrieb genummene Scheetschdand im Möllenwäge wurde Schuttaffladeplatz. Im Johre 1952 wurde de Schützenverein nijje gegründet. Schonn enn Johr schpäder wurde enn Kleinkaliber Scheetschdand mit fief Bahnen in d`r Leimenkuhle in Betrieb genummen. Doch de ümmer grötter wärenden Sicherheitsuplagen konnte de Verein finanziell nid erfüllen. De Scheetschdand mossde upgegett wären. Dat wor dat Enge förr d´n K K –Scheetschport in Meinerkusen. Me schdallte up de 10 Meter-Distanz med Druckluftwaffen ümme. Im Saale det Vereinslokals Kesting installierte me enne veerbahnige Schiewenzuganlage.

 

Auch biem Gesangverein ruggede dat Vereinsläwen in d´n Kriechsjohren. Zahlreiche Sänger mossden als Soldoten innen unbarmherzigen Kriech tehn, velle dovon sohen de Heimat nid wedder.

 

1948 ergreppen de noch amtierende Vörrsitzende Fritz Krummel un Chorleiter Christian Schulze de Initiative, se schwatzeden de sangesfreudigen Jugendlichen un Männer an un erweckeden d´n Gesanmgverein wedder tem Läwen. Schonn im dodrup folgenden Johre, am 04. September 1949 wurde dat Bundesfest vom Vöhler Sängerbund in Meinerkusen gefiert. Im selwer getimmerten Zelt up d´r Walme hann de Gesangverein, de Gastvereine un de Meinerküser Bevölkerung bie drückender Hitze gemeinsam enn wunderschöned Fest erläwed. No d´n Entbehrungen d´r Kriechs-un Nokriechsjohre häd me dat wirklich geneeten können, dotau kam, dat med d´r DM wedder enne schdabile Währung ter Verfügung schdund.

 

 

 

Anlässlich enner Utschdellung med d´m Beratungswagen wurde am 05. Dezember 1951 im Gasthus Kalhöfer de Landfrauenverein Meinerkusen gegründet. 21 Fruggen wurden sofort Mitglied. In d´n ersden Johren wor de Vereinsarwed in ersder Linie up Huswirtschaft un Goorenarwed utgerichtet. De Mitgleederzahl schdech ümmer höcher un legged im Johre 2012 bie fast 100 . Fruggen ut allen Berufsschichten gehören jedz d´m Verein an. De Angebote hann seck verändert, hödde schdett Fort-un Widderbildung im Vordergrund. Auch Gesellichkeit kümmed nid te korrt. Reisen, Wanderungen, Fahrradtouren, Grillowende un Theaterfahrten gehören tau d´n beliebtesten Aktivitäten. Im Johre 2011 konnte de Verein sinn 60-jöhriged Beschdonn fieren. De Landfrauenverein is tau ennem fesden Beschdanddeil d´r Meinerküser Vereine geworen.

 

Tau allen Tieden gawed Vörrschdände, de d´n Verein no vorne brachten.

 

 

 

De Posaunenchor hadde sinnen ersden Uptritt während det Erntedankfestes im Johre 1964.

 

Als de Gesangverein Meinerkusen im Johre 1963 an ennem Wertungssingen inVöhl deilnahm, trat do de örtliche Posaunenchor up. Dovon woren de Sänger so begeistert, dattse schpontan beschlooten in Meinerkusen enn Posaunenchor int Läwen te raupen. De Gründer woren Gerhard Schmidt, Karl Hamel, Walter Schwalenstöcker, Theo Bangert, un Förster Becker. Düsse Personen führten enne Sammelung im Dorpe dörch, dobie kam de Summe von 950 DM tesammen. Förr düssen Betrach wurden 6 gebruchde Instrumente gekofft. De örtliche Pastor, Dekan Dr. Arnold, sächde sinne Ungerschdützung tau. De ersde Chorleiter wor Gerhard Schmidt, de d´n Chor von 1964 bis 1999 leitete, dann öwwernahm Werner Isenberg bis 2011 düsse Funktion. Hödde is de Posaunenchor enn fesder Beschdanddeil im Ort.

 

De Chor trett up bie Gottesdeensten un brenged Schdändekes bie Jubiläen un anderen Gelegenheiten. De Verein hadde ümmer dat Glücke, fähige Chorleiter te hann. Med Bewunderung mott me auch fesdeschdellen, dadded d´m Posaunenchor in all d´n Johren ümmer wedder gelungen is, junge Lüde te begeistern un ter Meddearwed te gewinnen.

 

 

 

De Feuerwehr Meinerkusen wor auch während d´r Kriechsjohre insatzberteit. Füerwehrdeenst kamme med anderen Vereinen nid verglieken, denn de Füerwehrmänner leisten friewillich ennen Deenst an d´r Bevölkerung, tau d´m de Gemeinde laut Gesetz verpflichtet is.

 

Deshalb wird öwwer de Füerwehr etwas umfangreicher berichtet.

 

 

 

Bevörr de friewillijen Füerwehren gegründet worden, gawed öwwerall Pflichtfüerwehren. Schdädte un Gemeinden mossden solche Füerwehren upschdellen un med d`m neudijen Gerät versorjen. Dat woren in erster Linie Lädderömmer un Leddern un späder auch Handdruckschpritzen. Jeded frisch verfrijjete Paar mossde enn Lädderömmer schdiffden. In Meinerkusen verfüjede de Gemeinderot im Johre 1860, dat jeder Husbesitzer förr 1 Daler un 16 Cent enn Füerömmer von d`r Gemeinde erwerrwen mossde. De Füerleddern worden 1880 am Backhus angebracht. Wenn enn Füer utbrok, mossden alle arwedsfähijen Männer seck an d`r Brandschdelle infingen. Dat woren meistens ungeüwete Kräfte, auch de Führungskräfte hadden wennich Ahnung von d`r Brandbekämpfung. De Löscherfolch wor dann meistens auch sehr gering. Anfang det 19. Johrhunderts krechde dat Füerlöschwesen dörch de Turnvereine nijjen Schwung.

 

De Idee, de Füerwehren nijje te ordnen, hadde de 1818 geborene württembergische Fabrikant Carl Metz. Hei schloch vörr, de Bürjer d`r Schdädte un Gemeinden söllten seck friewillich förr d`n Füerschutz verpflichten un kleine, godd utgebildete, schlachkräftije Füerwehren bilden.

 

De ersten friewillijen Füerwehren no düssen Plänen worden 1841 in Meißen un 1846 in Durlach bie Karlsruhe gegründet.

 

De Gemeinde Meinerkusen koffte 1840 enne Handdruckschpritze d`r Sorte C bie d`r Firma Henschel in Kassel. De Gemeinderot verfüjete 1866, dat förrt Fahren d`r Schpritze pro Stunde un Gul enn Daler ut d`r Gemeindekasse betahlt wird. Aff 1875 worde im Bezirk Kassel de Insatz d`r Pflichtfüerwehren dörch besondere Vörrschriften gerejelt.

 

Wenn`t in Meinerkusen mol brannte, worde dörch de Kerkenglocken un dörch Hornisten alarmiert. In d`r Wehr woren twei Füerwehrmänner als Hornisten beschdimmed. Wenn`t brannte, fohr enner von beiden med d`m Fahrrad dörch dat Dorp un häd Füeralarm geblosen. Ümme Water an de Branndschdelle te brengen, worden twei Käden gebildet. De Erwachsenen gawen de med Water gefüllten Lädderömmer widder in Richtung Handdruckschpritze, de nohe d`r Brandschdelle schdund. De twedde Käde bildeten de Kinger, se gawen de leddijen Ömmer terüjje an de Waterschdelle. Dat Water worde ut Börnen odder Löschdieken entnummen.

 

So wor dat auch bie ennem Brand am 19. Mai 1925, als Vagieners Anwesen vullkummen affbrannte, dat donäwen schdonnde Hus von Schosterjaustes konnte gerettet wären. Dat Water worde ut d`m Löschdiek odder Kump genummen, de an d`r Ecke bie d`m ehmalijen Husse von Hermann Isenberg (Ackermanns) lach, wo auch schbäder de Veihwooge wor. Auch hie mossde dat Water med Ömmern an de Brandschdelle gebracht wären. Erst als de Sässenhüser Schpritze, getojen von ennem Gülegespann, hie ankom, konnte me up de Ömmer verzichten. De Sässenhüser Füerwehr hadde enne gröttere Schpritze, de ansugen un drücken konnte. Se konnten domedde dat Water direkt ut d`m Kump entnämmen un de Meinerküser Schpritze versorjen.

 

De Kump bie Ackermanns worde von enner Quelle im Stöcker gefüllt. Dat Water leep dörch enne Leitung ut Holt, sogenannte Piepen, med natürlichem Gefälle in d`n Kump.Vom Kump ging de Leitung dann widder bis in d`n Gülestall vom Gutshowe un deente als Güledränke, un zwar bis in de 50er Johre.

 

De Kump worde wahrscheinlich 1853 gebugged, weil in düddem Johr häd de Gemeinde von Christian Heck enn Grundschdücke förr ennen Brunnenkump erworben.

 

Dat Meinerküser Schpritzenhus schdund an d`r Krüzung Holtwech – Möllenwäch un worde 1862 gebugged. Im Johre 1906 worde dat Schpritzenhus vergröttert, ümme d`n nijjen Schlauchwagen ungertebrengen.

 

Im Johre 1875 erheel de Feuerwehr Schläuche med nijjen Kupplungen. De allen Kupplungen hadden enn Gewinge un mossden tesammen geschrowen wären. De nijjen Kupplungen woren Storz-Kupplungen, so wie se hödde noch verwandt wären.

 

Im selwen Johre is de Koh d`r Witwe Schmalz im Füerkump ersopen. Se erheel von d`r Gemeinde 25 Daler Entschädigung.

 

Auch in d`r Tied d`r Pflichtfüerwehr woren de Meinerküser schnell un schlachkräftich. Dat bewiesen Schriftschdücke ut d`m Johre 1906.

 

Anlässlich ennes Brandes in Hörenkusen worde d`r Wehr enne Prämie von drießich Mark von Branddirektor d`r Fürstenthümer Waldeck un Pyrmont förr dat Indräpen als erste utwärtije Wehr am Brandplatze in Hörenkusen tauerkannt.

 

Im Johre 1933 kam dat Enge förr de Pflichtfüerwehr in Meinerkusen. Am 6. Dezember 1933 worde in d`r Gastwirtschaft Kesting de friewillije Füerwehr gegründet. 25 Männer traten d´r Wehr bie. Tem Ortsbrandmeister wurde Flurschütz Heinrich Eisenberg gewählt. De Meinerküser Handdruckschpritze worde 1939 uter Deenst geschdallt. De Gemeinde koffte enne Motorschpritze med Anhänger von Magirus Typ Goliath III.

 

Weil dat Schpritzenhus sehr fuchde wor, schdallte me de nijje Schpritze in d`r Pastorenschüre unger.

 

 

 

          TS 8 Magirus Goliath III

 

Während d´r Kriechsjohre, 1939 bis 1945, wurden 22 Füerwehrmänner tem Militär ingetogen. Dovörr wurden 13 Ersatzkräfte, meist ällere Männer geschdallt. De Leitung d´r Wehr öwwernahm in düsser Tied Wilhelm Köhler.

 

1947 wurde de Wehr up Anordnung d´r Militärregierung dörch junge Männer upgefrisched. De Wehrmänner durften wedder Uniformen drägen, allerdings med enner witten Armbinge med d´r Upschrift „Feuerwehr“.

 

Wilhelm Müller wurde tem Ortsbrandmeister gewählt, 16 Johre schdund hei dann an d´r Schpitze d´r Wehr.

 

 

 

Infolje d`r plötzlichen Schneeschmelze schdörtede dat Schpritzenhus 1948 in. De Gemeinderot beschloot, enn nijjed Schpritzenhus te buggen. Dat selwe hadde de Gemeinderot 1939 schonn mol beschlooten, awwer dann kam de Kriech dotwischen. Dat nijje Schpritzenhus worde am 20. August 1950 in Betrieb genummen. Bie düsser Gelegenheit worde de alle Handdruckschpritze bie enner Schauüwung dat lessde mol ingesatt. Weil me kenne Ungerschdellmöchlichkeit förr de alle Spritze hadde, worde se dann verschrottet.

 

 

 

1963 wurde Willi Schäfer als Ortsbrandmeister gewählt, 22 Johre hadde hei dat Amt inne. Im selwen Johre wurde de alle TS 8 dörch enne nijje TS 8 med VW-Motor ersatt.

 

1964 wurde von d´r Gemeinde Meinerkusen enn LF 8 Opel Blitz gekofft. Dütt Fahrzeug is hödde noch im Besitz d´r Wehr un wird von Oldtimerfreunden d´r Füerwehr gepflegt un inschdandgehallen.

 

 

 

          Magirus LF 8 TS auf Opel-Blitz Fahrgestell

 

De Alarmierung im Brandfalle med Glocken un Hornisten, wie seit Johrhunderten üblich, wor aff 1964 nid mehr erforderlich, weil in d`r Gemeinde dree Luftschutzsirenen upgebugged wurden un zwar uppen Füerwehrhus, uppen Daake von Walter Stracke un up d´r Schüre von Karl Rohde an d´r Sässenhüser Schdroote.

 

 

 

1966 bekam de Wehr von Bürgermeister Lückel d´n Uptrach, dat alle Gemeindehus affterieten. Vereinbart wurde enn Schdundenlaun von 7 DM. Dovon wurden 3 DM an de Helper utgezahlt, 4 DM kamen in de Füerwehrkasse. Gekofft wurde dovon enne 4-deilige Schdeckledder un CB- Funkgeräte

 

1967 fungen seck in Meinerkusen kenne Kermesburschen, de bereit woren, de Kermes in eigener Regie im Gasthus Kalhöfer dörchteführen. Ümme dütt Traditions-Dorpfest nid utfallen te looten, erklärte seck de Füerwehr bereit, de Kermes utterichten.

 

 

 

1968 wurde de Jugendfüerwehr gegründet.

 

1974 wurde de Jugendfüerwehr bie d´n Wettkämpfen Kreissieger.

 

 

 

 

 

1970 erfolchte im Rahmen d´r Gemeindereform de Anschluss an Körrbach. Förr de Wehren häd seck nid vell geändert, ut d´n Ortsbrandmeistern wurden Wehrführer.

 

 

 

1974 wurden ut eigenen finanziellen Middeln d´r Füerwehr enn VW-Bulli ut Polizeibeschdänden gekofft un als Mannschafts-Transportwagen hergerichtet.

 

 

 

 

 

 

 

Ut d´r Jugendfüerwehr kam 1971 de Bidde, ennen Spielmannszug te gründen. Dat hadde me im Laupe d´r Johrtehnte schonn mehrfach versocht, awwer ümmer ohne Erfolch. Nodemm eck mie bie anderen Schpellmannszügen in d´r Ümmegeggend dat neudige Wetten (Wissen) förr ne nijje Gründung erfrocht hadde, hawwe eck kräftich de Werbetrommel gerührt un hadde balle ne graute Zahl Interessierter tesammen. Im Dorpe wurde med goddem Ergebnis ne Sammlung förr d´r Kaup von Instrumenten dörchgeführt. Biem Musikhus Urff in Körrbach kofften mie Piepen, Trommeln, Becken, Pauke un natürlich enn Tamborschdab. Enne Lyra kam schonn balle dotau.

 

Friedhelm Sauerland, wurde als Schdabführer gewählt. Wie seck schonn balle rutschdallte, wor dat ne godde Wahl.

 

Ungerschdützung bekamen mie von Kreisschdabführer Hasecke, de uns de ersden godd klingenden Töne biebrachte. Auch de Kameraden von Schpellmanszug Höringhusen hann uns in hervörragender Wiese ungerschdützed. Sehr oft sinn mie auch no Orolsen gefahren, ümme an d´n Üwungsschdunden det Schpellmanns-un Fanfarenzuges Orolsen deiltenämmen.

 

 

 

 

 

 

 

Während d´r Generalversammlung d´r Füerwehr im Johre 1972 trat de Schpellmannszuch tem ersden mol up. Mie konnten nur 2 Märsche schpellen, d´n Turnermarsch un d´n Kaiser Wilhelm Marsch, et wor enn grauter Erfolch, de Deilnämmer d´r Generalversammlung woren begeistert.

 

Als Taugaben gefordert wurden, hann mie de beiden Märsche nochmol geschpellt. Schpontan wurden während d´r Versammlung 200 DM gesammelt un d´m Schpellmannszuch übergett med d´r Bidde, doförr Fanfaren te käupen. Umgehend is dann enne Affordnunge no Bad Gandersheim im Harz gefahren un häd do in ennem bekannten Musikhus 10 Fanfaren gekofft. Unse Fanfarenblöser woren tem Deil Mitglieder det Posaunenchors, se brachten dat neudige Können medde, so dat de Fanfarenblöser schon recht balle upträden konnten. Im Johre 1973 hadde de Schpellmanns-un Fanfarenzuch bereits 30 Uptrette, unger anderem in Bad Wildungen, bie d´r Solotkermes in Ziegenhain un in Padberg. De Uptrette woren meistens sunndaachs. Mie hann uns schonn middachs versammelt, ümme rechttiedich in d´n Uptrettsorten intedräpen. Friedhelm Sauerland kam regelmäßig no mie, ümme im Schdalle te helpen , domedde eck rechttiedich ferrich wor.

 

In d´n näksten Johren hadden mie zahlreiche Uptrette, oft auch tesammen med d´m Schpellmanns-un Fafarenzuch Orolsen.

 

1976 richteten mie dat 1. Kreis- Wertungsschpellen ut. Zahlreiche Schpellmanns-un Musikzüge woren bie uns als Gäste. Düsse Veranschdaltung wor enn vuller Erfolch, me häd noch lange dovon geschwadzed.

 

In d´n 1990er Johren bekam de Schpellmanns-un Fanfarenzuch ümmer mehr Nachwuchssorgen, so dat de Schpellbetrieb leider ingeschdallt wären mossde.

 

 

 

De Tennisclub 76 Meineringhausen wurde im Johre 1976 gegründet. Et fungen seck Menschen tesammen, de d´r Meinung woren, dat Tennisschpellen ne schöne Sache is, de Schpass maked un ter Gesunderhaltung bis int fortgeschreddene Aller biedräged. An d´r Schdroote „Im Stöcker“ häd de Verein med grauten Eigenleistungen ennen Tennisplatz med Vereinsheim errichtet.

 

 

 

Im Verlaup d´r Vörrklärungsphase ter Dorperneuerung wurde im Johre 1993 de Bürgerverein Meineringhausen gegründet, motiviert dörch de Utenandersetungen med d´n Belangen Natur un Umwelt. De Bürgerverein is Mitglied d´r Naturlandschdiftung Hessen. Jedes Johr wird de Aktion „Saubere Landschaft“ dörchgeführt, dobie wird de von unvernünftigen Menschen hingerlootene Müll in d´r Gemarkung ingesammelt. In enner widderen jöhrlichen Aktion wären de Ruggebänke in d´r Gemarkung gepflegt un geschdrecken. Schonn im Gründungsjohr häd de Bürgerverein uppen Grundschdücke von Willi Köhler enn Weihnachtsmarkt dörchgeführt, de tau enner bliewenden Inrichtung geworen is. In d´n Folgejohren wurde de Weihnachtsmarkt uppen Üngerborn verlächt, tiedwiese beteiligten seck auch de örtlichen Verein dodranne. Jedz is de Bürgerverein wedder alleine verantwortlich, de Markt finged jedz an d´r Walmehalle schdatt. Up grautes Interesse schdött ümmer wedder deAppeldaach. Hie kamme selwer gepresseden Appelsaft geneeten, auch dat Beschdimmen von Appelsorten is möchlich. De dörch de Gemarkung führenden Fernwanderwäge wären vom Bürgerverein utgewessen, dat erforderliche Material schdellt de Schdadt Körrbach ter Verfügung. De Bürgerverein häd sinnen Platz in Meinerkusen gefungen un leistet wertvulle Arwed förr de Allgemeinheit.

 

Am 17. Januar 2002 wurde de Mundartgruppe „Mie Meinerküser“ gegründet, med d´m Ziel, dat Meinerküser Platt te erhallen.

 

De Idee wurde biem jöhrlich schdattfingenden Teeowend d´r Friewilligen Füerwehr von Rainer Schäfer upgegreppen un von Willi Köhler, Werner Isenberg, Werner Geldmacher, Willi Schäfer un Klaus Schäfer in de Tat ümmegesatt. Gemeinsam hadde me fesdegeschdallt, dat ümmer wenniger Menschen in Meinerkusen Platt schwadzen, so dat unse Meinerküser Mundart balle utschderwen wird. Dat te verhingern is de graute Upgawe d´r nijje gegründeten Gruppe.

 

No enner längeren Orientierungsphase beschdett de Gruppe nu ut 25 Männern un Fruggen, de seck alle veer Wäken zwanglaus dräpen.

 

De Friewillige Füerwehr häd als Verein de Schirmherrschaft öwwernummen, ohne finanziellen un anderen Verpflichtungen.

 

Näwen d´n monatliche Dräpen, wobie öwwerwiegend Platt geschwadzed wird un me seck so allerhand vertellt, häd me seck ter Upgawe gemacht, dat geschwadzede Wort auch schriftlich fesdetehallen. Weil et so godd wie kenne Literatur in geschrewwenen Meinerküser Platt gett, is unse graute Uptrach, dat te ändern.

 

In d´n Johren 2004, 2006, 2008, 2010 un 2012 wurden alle Meinerküser tau Mundartowenden in de Walmehalle ingeladen. Geboden wurde jeweils enn tweischdündiged Programm in Mundart. Ungerschdützed wurden mie dobie vom Posaunenchor un vom Gesangverein. Auch Plattschwadzer ut Hörenkusen, Schdraute un Öwwernborch hann seck med Biedrägen dodranne beteilicht.

 

Im Dorpe un in d`r Gemarkung wurden etws 40 Schilder upgeschdallt, de up historische Orte, Flurnamen odder Husnamen hennwiesen. Düsse Holtschilder wurden von Mitgliedern d´r Mundartgruppe hergeschdallt, de Schrift worde med ner Oberfräse upgebracht.

 

Ungerschdützt wurden düsse Maßnahmen von d´r Schdadt Körrbach dörch Bereitschdellung von Materjal, wie Posten un Befestigungsdeile förr de Schilder.

 

In d´n Johren 2005 bis 2008 wurde enne Datenbank „Meineringhäuser Mundart“ erschdallt. Düsse enthält ca. 6150 Worte in Meinerküser Mundart un in Hochdeutsch. De Datenbank legged in gedruckter Form in Schpiralbindung vörr.

 

Widderhenn erschdallt me enne Sammlung von 38 Geschichten un Begewenheiten in Mundart un in Hochdeutsch auch in Schpiralbindung.

 

Affgeschlooten is enn Fotohüsserbauk med ca. 650 Fotos von Meinerküser Hüssern, wie se seck in d´n Johren 2005 bis 2009 darschdallten. Donäwen sinn in d´m Bauk etwa 100 Fotos ut d´r Meinerküser Gemarkung.

 

 

 

Erinnerungen

 

Wenn me in enn gewissed Aller kümmed, eck meine domedde dat Rentenaller, dann neijed me dotau, enn bedzken terüjje te denken. Unn so hawwe eck mie mol Gedanken gemacht öwwer de Tied no d`m twedden Weltkriech, also no 1945.

 

Verglieked me de domolije Tied med d`r höddijen Tied, schdellt me fesde, dat de Menschen freuher länger un härter gearwedded hann. Dat wor in d`r Landwirtschaft so un auch in allen anderen Berufen. Awwer et ging beschaulicher tau, so ne Hetze wie hödde kannte me domols nid. In d`r Landwirtschaft worde dat Arwedstempo von d`n Geschpannen bestimmed, also von d`n Gülen un Köjjen. Trecker gawed nur ganz wennije.

 

Wenn me watt in Körrbach te erledijen hadde, wor me up dat Fahrrad odder de Isenbahn angewessen, odder me led seck vom Melkwagen meddenämmen. Autos gawed so godd wie garnid.

 

Wenn mie Kinger mol no Körrbach in`t Kino wollen odder no Vöhle in`t Schwimmbad, mossden mie med d`m Fahrrad fahren.

 

In Meinerkusen gawed domols twei Kaufmannsläden, Isenbergs un Jägers, schbäder kamen noch Sölzers dotau. Hie konnten me alle wichtijen Läwensmiddel käupen. Jeder Kunde worde einzeln bedeent, Mehl, Zucker un Salt schdunden in grauten Säcken hinger d`r Theke un worden in Papeertuten affgewogen. Bie Isenbergs krechde me sogar Nägel, Krampen, Schdacheldrohd un velle Kleinichkeiten, de me so bruchde.

 

Süht me hödde de Müllmengen, de in d`n verschiedenfarwijen Tonnen entsorjed wären, fröjed me seck, wie dat freuher wor, als et noch kenne Mülltonnen gaf. Dat wor eijentlich ganz einfach. Goorenafffälle kamen up de Miste. Köckenafffälle unt Upwaschwater krechten de Sugge. Afffallholt worde im Köckenherd odder im Suggepott verbrannt. Papeer bruchde me ten Füer anmaken. Tiedungen worden als Klopapeer benutzed. Et bleff also garnid vell Afffall öwwerich, un de worde up de Müllkippe am Möllenwäch gebracht.

 

Bie all d`m Terüjjedenken an de vergonne Tied kümmed mie ümmer wedder enn Mann innen Sinn, un dat is Schüremmes Henner (Heinrich Bracht III), hei wor enn vellsiedijer un geschickter Mensch un me hadde ümmer wedder med emm te donn. Dat feng an bie`m Schroden. Bie sinnem Brauder Frieder in d`r Bahnhofschdroote hadde hei ne graute Schrodemölle schdonn. Med Handwagen worde dat Getreide in Schüremmes Frieder sinne Schüre gebracht. Am anderen Daach konnte me dat Schrod affhollen. Enge d`r 50er Johre kofften ümmer mehr Buren enne eijene Schrodemölle, un de Henner gaf dann dat Schroden up.

 

Wenn de Buren im Härwesd de lessden Katuffelen utgemacht hadden, woren se wedder up Schüremmes Henner angewessen, denn hei wor Dämpmeister bie d`r Dämpgenossenschaft. Rechttiedich worde enn Termin utgemacht. Wennt dann sowiet wor, worde de Dämpanlage gehollt un uppen Howe upgeschdallt. De lange Schornstein worde hauchgetogen, genoch Holt un Kohlen tem Heizen mossden bereitleggen.

 

Im Wäscher, d`n me med d`r Hand drejjen mossde, worden de Katuffelen gewoschen un kamen dann in d`n Kättel ten Dämpen. Dann worden se in`t Katuffelsilo geschüpped un feste getrampelt.

 

Wenn mie Kinger middachs ut d`r Schaule kamen, gingen mie bie d`r Dämpanlaje verbie un Schüremmes Oppa versorjede uns med frisch gedämpeten Katuffelen. Hei hadde ümmer d`n grössten Schpass, wenn hei uns watt vörrflunkern konnte.

 

Awwer Schüremmes Henner wor auch süss noch wichtich förr de Lüde in Meinerkusen, un zwar dann, wennt ümmed Holt schnieden ging. Geheized worde in jedem Husshalt med Holt, un so mossden jedes Johr gröttere Mengen Holt geschnedden wären. Schüremmes Henner wor enn Tüfftler, hei hadde ut ennem allen Personenauto d`n Benzinmotor utgebugged un enn langsam laupenden Dieselmotor med Schwungschiewen ingebugged. Hingen am Auto hadde hei dat Daak affgetrennt un enne Kreissage montiert, de med ennem Flachreemen angedrewwen worde. Med düddem eijenartijen Fahrzeuch fohr hei no d`n Lüden un schnett Holt.

 

Domedde wort awwer noch nid genoch, de Henner wor auch noch Pumpmeister förr de Waterversorgung in Meinerkusen. Hei heel de Pumpanlage im Stöcker in Ordnung un pumpede dat Water in d`n Hochbehälter am Kettelbusch.

 

Als de Quellen im Stöcker nid mehr genoch Water läwwerten, un auch dörch de verrbie fletende Walme verunreinicht woren, mossde seck de Gemeinderood Gedanken öwwer enne nijje Waterversorgung maken.

 

Im Langen Grund hadden Geschmöllers Frieder, Beckerschmitts Henner un Kutschers Willem med Wünschelruten enn Punkt fesdegelächt, wo me genoch Water vermutete. Quellfassung un Pumpstation im Langen Grund, enn nijjer Hochbehälter am Möllenberg un de nijjen Leitungen worden im Jannewar 1962 ferrichgeschdallt.

 

De nijje Anlaje betreute Schüremmes Henner bis de Gemeinde Meinerkusen an Körrbach angeschlooten worde.

 

De Henner schnett auch d`n Lüden up d`r Nowerschaft de Hoore. Mie Kinger krechten se ümmer ziemlich korrt geschoren. Ennmol wor Schären Fritz bie emm un leet seck mol wedder de Hoore schnieden, hei wor schonn half ferrich, do feel emm in, dat hei ganz dringend int Dorp mossde, hei horrte uppe un sächte d`m Fritz: „Kumm morgen wedder, dann schnieden me dinne Hoore ferrich.“ Un so mossde Schären Fritz enn ganzen Daach med half geschorenen Hooren dorümme laupen.

 

 

 

Kolibakterien im Langen Grund

 

Im Jannewar 1968 schdallte seck rut, dat de Born unser Waterversorgung im Langen Grund med Kolibakterien verseuched wor. De Upsichtsbehörde wor schnell bie d`r Hand un woll de Anlage schdillelägen. Me woll Meinerkusen an d`n Waterverband Hörenkusen – Woroldern anschleeten. Dat woll im Dorpe kenner insehn, weil de Waterversorgung erst vörr einijen Johren med grautem Kostenupwand gebugged worde. Uterdem worden twei Johre tevörr de Orte Öwernborch un Marienhagen angeschloten.

 

In enner Gemeinderotssitzung machte Ortsbrandmeister Willi Schäfer d`n Vörrschlach, d`n Born im Langen Grunde dörch de Füerwehr läddich pumpen te looten un einije Schdunden läddich te hallen, ümme so fesdeschdellen te können, off Öwwerflächenwater in d`n Born sickert. Düdden Vörrschlach nahm de Gemeinderot an.

 

Am Sunnowed, d`n twedden Fewwerwar 1968, nachts ümme half eine, fohren 8 Füerwehrmänner med d`m LF 8 in d`n Langen Grund.

 

1000 Liter Water, welked med enner ganz schdarken Schpezialfarwe vermisched wor, worden rund ümme de Quellenanlage utgeschutt, ümme fesdeteschdellen, off Öwwerflächenwater dörch de Äre in d`n Born sickert. Dann worde med d´r TS 8 unser Füerwehr un med enner von Körrbach geborgeten Kellerpumpe dat Water utgepumped. Nodemm me veer Schdunden med vuller Kraft gepumped hadde,  wor de Waterschpegel bis uppen halwen Meter gefallen, sodat me nur noch d`n Taulaup affpumpen mossde. Jedz konnten me in d`n Schdollen schdiejen un kontrolleeren. Wenn de Pumpen nur förr korrte Tied utsatten, schdech dat Water so schnell, dat me d`n Schdollen sehr schnell verlooten mossde. Ungen im Schdollen worde dann fesdegeschdallt, dat nix von d`m gefärweten Water dörch de Äre in`t Quellwater sickerte. Me schdallte awwer auch fesde, dat dörch enn Öwwerlauprohr, welked in d`n Lutterbach führt, Dreckwater in d`n Schdollen leep, un dat is wahrscheinlich de Ursache förr de Verseuchung med Kolibakterien. De ganze Aktion d´r Füerwehr wor am Sunndach ümme elf Uhre beenged.

 

De Öwwerlaup worde med enner Blindkupplung taugemacht. Schpäder häd de Füerwehr d`n Schdollen nochmol läddichgepumped, de Schdollenwände worden gründlich affgewaschen un gechlort.

 

De Waterversorjung im Langen Grund is hödde, im Johre 2012 noch in Betrieb.

 

 

 

Im folgenden Text will eck terüggeblickend mol beschriewen, wie dat Läwen uppen Dorpe förr Kinger un Jugendliche ab 1940 so affleep un wie eck dat selwer emfungen hawwe.

 

Me mott natürlich bedenken, dat seck Deutschland aff 1939 im Kriechstauschdand befungen häd. Dat bedutte, dat me Schpellsachen förr de Kinger nid käupen konnte, kriechswichtige Sachen hadden Vörrang. Schpellsachen von Ellern un Grautellern wurden wedder herbie gehollt un upgearwedded. De Kinger woren sehr genüchsam, me wor med d´m Wennigen, watt me hadde, tefräden. Et gaf natürlich noch kenne Fernsehgeräte odder Compjuter, auch Radios gawed nid in jedem Hushalt. De Kinger mossden seck in d`r Frietied selwer beschäftigen, se woren kreativ un fungen ümmer ne Gelegenheit, seck med anderen Kingern te dräpen un te schpellen. In d´r höddigen Tied hann de Kinger ganze Berge von Schpellsachen, se wetten dat awwer nid te schätzen.Uterdemm vergeuden se ärre Jugendtied vörren Fernseher odder Compjuter. Un ümmer hörrt me: „ Mie is so langwielich.“ In d´r domoligen Tied kam Langewiele gar nid up, weil de Kinger aff ennem beschdimmten Aller gewisse Tätichkeiten verrichten mossden. Dat wor besonders in d´n landwirtschaftlichen Betrieben so, im Schdalle un uppen Felde woren de Kinger ümmer etwas medde ingebungen.

 

 

 

Als Kind krechde me auch schonn medde, wie de Kriech dat Läwen veränderte. Owends mossden alle Fenster verdunkelt wären. Et gaf nid mehr alles te käupen, förr de meisten Waren mossde me Läwensmiddelkoorten odder Bezuchsschiene hann. De Buren woren sogenannte Selbstversorger, weil se velle Läwensmiddel selwer erzeugeten. De grösste Deil d´r Bevölkerung bekam Läwensmiddelkoorten als Normalverbraucher. Schworarweddern wurden tausätzliche Rationen taugedeilt. Schohe krechde me nur up Bezuchsschien. Auch Textilien woren Mangelware. Fruggen, de näjjen konnten, woren godd dranne. Ut Schdoffresten wurde manched Kleidungsschdücke vörr de Kinger genäjjed. Dat wor nid modisch, awwer me hadde wat tem Antehn.

 

 

 

Minn Johrgang wurde im Freujohr 1951 konfermeert, dono mossden mie noch enn halwed Johr in de Schaule gonn. Dat häd uns garnid gefallen, me feulten uns schonn als Erwachsene. Wegen verschiedener Vorkommnisse häd uns unse Lehrer Schulze ohne Affschiedsfiere ut d´r Schaule entlooten. Schäuler, de Mürer wären wollten, konnten de Schaule freuher verlooten, weil Mürer gesocht wurden.

 

Alle entlootenen Schäuler un Schäulerinnen hadden seck ümme Lehrschdellen bemöjjed, dat klappede auch dann, wennt Affschlusszeugnis nid so godd wor.

 

De Lehrlinge wurden in d´n Betrieben körperlich schonn recht schdark gefordert bie schlechter Betahlung. Dat auch am Sunnowend bis Middaach gearwedded wurde, wor allgemein üblich. In d´r höddigen Tied wären die Lehrlinge med Sammedhannschen angepacked un verdeenen schonn sehr vell Geld.

 

 

 

Welke Möchlichkeiten hadden de Kinger un Jugendlichen in ärrer Frietied?

 

Me konnte int Kino gonn. In Körrbach gawed dat Central Kino un dat Capitol Kino. Do fohr me medden Fahrrad henn, wemme dat neudige Geld förr ne Kinokorte hadde. In Meinerkusen gawed de Gastwitschaften Kalhöfer un Kesting. Enn Glas Beer kostete drießich Pennige. De Jugendlichen dropen seck am Wäkenenge meistens bie Kalhöfers in d´r Schänke, dat wor enn grötterer Raum twischen Gastschdowe un Saal. Me saat im Kreise un häd Beer odder andere Getänke gedrunken un danzede no d´r Musik vom 10 Plattenschpeller. Gastwirt Kalhöfer wor sehr jugendfreundlich. Hadde me kenn Geld, konnte me seck trotzdem im Gasthusse uphallen ohne watt te verzehren. Kenner d´r Jugendlichen hadde in düsser Tied enn Fahrzeug un deshalf kam me ümmer wedder tesammen un saat im Gasthus, knobelte, gemeinsam wurden Leeder gesungen un me häd uten Schdewwel gedrunken. De gläserne Schdewwel wurde med Beer gefüllt un me häd in d´r Runde gedrunken. De Schdewwel mossde ümmer annen Näwenmann widdergereiked wären. Bien Drinken durfted nid kluckern, dat hett, et durften kenne Luftblosen upschdiegen. Wenn dat trotzden passeerte, mossde men Schdewwel nijje füllen looten. Do hadde jeder sinne eigene Methode, meistens häd men Schdewwel bien Drinken langsam gedrejjed. Wenn de Schdewwel langsam läddich wurde, dann wurded schpannend, denn de Vörrlessde mossde betahlen. Do häd mancher d´n oft noch grauten Rest utgedrunken, ümme nid Vörrlessder te sinn. Dat machte ümmer Schpass un et ging laut un lustich tau.

 

Im Sommer un bie goddem Wädder dropen seck Jungens un Mäkes up d´r Brügge. De Brügge is hödde nid mehr als solche te erkennen. Dat is de Schdelle, wo de Walme unger d´r Bundesschdroote dörchflütt. De Walmegrawen wor domols rechts un links d´r Schdroote uppen.

 

Me ging oft tesammen te faute tem Gasthus „Opperbach“. Jugendliche, de noch nid konfermeert woren, durften nur bis ant Ortsschild meddegonn, hie mossden se ümmekehren, süss gawed „Husche“ (Schläge). In d´r Opperbach wor ümmer watt laus, do wurde so mancher öwwern Dorst gedrunken. Tau schpäder Schdunde ginged dann wedder te faute no Heime. Do wor manchesmol de Schdroote nid breit genoch. Dat wor awwer kenn Problem, denn et woren ganz wennich Autos ungerwägens un de de Autofahrer hadden Verschdändnis förr de Jugend.

 

 

 

Besonders vell Schpass machte dat Schleddenfahren im Winter. In d´r domoligen Tied hädded noch vell mehr geschnijjed wie hödde. Kinger un Jugendliche dropen seck med ärren Schledden im Dorpe, dann wurden Geleitzüge tesammen geschdallt, dat hett, velle Schledden wurden hingerenander gebungen un dann ginged laus owen im Holtwäch bie Wilhelm Bracht bis raff no Ackermanns un Sieken. Dat häd uns ümmer vell Schpass gemacht. De Dorpschdrooten wurden nid bie jeder Schneeflocke med Salt un Kies geschdrogged, so dat mie godd medden Schledden fahren konnten.

 

Wenn de Walme, de noch enn uppener Grawen wor, im Winter taugefroren wor, konnten mie do Schlittschoh fahren odder glandern.

 

 

 

Aff Midde d´r 50er Johre konnten seck ümmer mehr Jugendliche enn Motorrad käupen, dat Angebot wor riesengraut. We seck ne NSU Max, enne 250er BMW odder ne Horex leisten konnte, de wurde sehr bewundert. Dörch düsse Entwicklung wort lichder möchlich, in anderen Orten Veranschdaltungen te beseuken.

 

 

 

Gawed enne Verlowung im Dorpe, gingen de Jugendlichen gemeinsam dohenn, ümme d´n Handschlach te hollen. Et wurden Verlowungsleeder gesungen unt wurde „geknapped“, dat hett, med d´r Peitsche geknallt. Me häd dann gratuleert un dat Verlowungspaar öwwerreikede als Dank ennen Geldbetrach, de dann sofort in enner d´r Gasthüsser neddergemacht wurde. Wor de Verlowung ennes Meinerküser Jungens odder Mäkens in ennem anderen Orte, so is me auch dohenn gefahren un häd geknapped.

 

Bie Hochtieden wort üblich, dat gepoltert wurde. Dat is manchesmol utgeortet, denn manche Lüde versochten, do ärren Müll laustewären. Kuputte Autos odder andere graute Geggenschdände woren kenne Seltenheit.

 

Enn Hochtiedspaar hadde dann am anderen Morgen vell te donn, ümme d´n Polterplatz wedder sauber te kriegen. Entsorgen konnte me düssen Müll recht einfach, denn im Möllenwäge gawed ne Müllkippe.

 

Et kam auch vörr, dat de Brutlüde de Polterer dörch Öwwergawe ennes Geldbetrages öwwerreden konnten, d´n Müll wedder meddetenämmen. Am anderen Morgen schdaunten se nid schlecht, dat de Poltermüll trotzdem vörr d´r Döre lach.

 

In schpäderen Johren häd me seck wedder an d´n eigentlichen Sinn det Polterns errinnert. Me polterte med Glas un Porzellan, denn bekanntlich sönn Scherwen Glücke brengen.

 

 

 

Hadde enn Mäken ut Meinerkusen enn Freund ut ennem anderen Orte, mossde de junge Bursche enn Jachtschien erwerben. Von d´n Meinerküser Jugendlichen wurde em so lange taugesatt, jo auch unger Androhung von enner Tracht Prügel, bis hei bereit wor, enn „Bockeliter“ te betahlen. Dono krechde hei d´n Jachtschien utgehändicht, de in launigen un deftigen Worten sinne Rechte un Pflichten in d`r Meinerküser Gemarkung fesdelächte.

 

 

 

De Kermes in Meinerkusen wurde im Saale d´r Gastwirtschaft Kalhöfer gefiert. Meistes worend 6 bis 8 Kermesburschen, de de Kermes vörrbereitet un utgerichtet hann. Innahmen hadden de Kermesburschen nur dörch d´n erhobenen Intritt, domols woren dat 2,- DM. Dovon mossde de Musik betahlt wären. De Getränke förr de Musikanten un de Kermesburschen wurden von Gastwirt Kalhöfer notiert un dann in Räcknung geschdallt. Am Enge bleff kenn grötterer Betrach öwwerich. De Kermes wurde domols, wie auch hödde noch, am 3. Wäkenenge im Oktober gefiert. Allerdings nur an twei Daagen, Sunndaach un Mondaach. Einige Johre schpäder, als de Kermes von d´r Füerwehr utgerichtet wurde, ging me dotau öwwer, de Kermes am Sunnowend, Sunndaach un Mondaach te fieren.

 

 

 

 

 

Förr de Kermesburschen selwer wor de Kermes med allen Vörrbereitungen eine anschdrengende, awwer auch schöne Tied. Schonn velle Wäken vörrher wurde de Kermes „ingelutt“. Tau schpäder Schdunde togen de Kermesburschen lauschdark dörjed Dorp. Dann wusste jeder, dat balle Kermes gefiert wird. In zahlreiche Kermessitzungen wurden alle Vörrbereitungen bie so manchem Glase Beer beschwadzed. Me mossde allerdings ganz schön drinkfesde sinn un dat woren de meisten auch. De Kermes feng am Sunndaachmorgen an med d´m Verkäupen d´r Kermeslose. De Kermesburschen gingen von Hus tau Hus un versochten, möchlichst velle Lose laustewären, d´n Erlös konten se vörr seck behallen. De Lose durften nur am Sunndaachmorgen verkofft wären, alles andere wurde beschdroft.

 

Am Sunndaach ümme 14 Uhr schdartete de Festzuch dörjed Dorp. De Festzuch beschdund nur ut d´n Kermesburschen un d´r Kapelle. Motivwagen un Fautgruppen wie hödde, gawed domols noch nid. Nomiddaachs un owends wurde im Saale kräftich gefiert. De Kermesmondaach feng an med d´n Schdändekes schpellen. Vörr jedem Hus wurde geschpellt, de Burschen sammelten Geld un Ejjer in, dat Geld wurde med d´r Kapelle gedeilt. Nomiddaachs wor Kingerkermes un Verlosung. Enn besonderes Ereignis wor ümmer, wenn de Kermesburschen d`n gläsernen Pisspott hollten. Hei wor med Beer un waarmen Wörsterkes gefüllt. Jeder Kermesbursche mossde dorut äten un drinken. Owends wor wedder Danz un godde Lune angesächt.

 

Am Diensdaach, wenn alles verrbie wor, kamen de Kermesburschen noch mol zwanglaus tesammen, et wurden Ejjer gebacken un me fierte, ohne Verpflichtungen im Nacken nochmol kräftich.

 

Veer Wäken schpäder wurde de Kermes „begrawen“. Unger grauten Wehgeschrei wurde no enner launigen Rede enn Hering verbuddelt un med ennem Danzowend im Saal Kalhöfers wor de Kermes dann endgültich beenged.

 

 

 

 

 

Im Johre 1957 wurde up Bedriewen von Walter Wilhelm un Willi Schäfer enne Landjugendgruppe gegründet. Bie d´r Gründungsversammlung am 23. Mai 1957 im Schaulsaal woren de Schaulleiter Pachale, als Vertreter det Ortsbauernverbandes Wilhelm Schäfer un einige Vertreter der Landjugend-Kreisgruppe anwesend. 17 Jungen un Mäkes wurden sofort Mitglied d´r Ortsgruppe. Anschleetend wurden gewählt:

 

Ortsjugendwart                         Willi Schäfer

 

Stellvertreter                             Walter Wilhelm

 

Ortsjugendwartin                      Annemarie Müller

 

Stellvertreterin                          Margret Wilhelm

 

De Mitgliederzahl woss sehr schnell, schonn balle hadden mie 35 Mitglieder, auch ut Schdraute un Alraft.

 

Et wurden velle Volksdänze un Sketche ingeüwed un up Veranschdaltungen vörrgeführt. Mehrfach hann mie de Pantomime „Dat Denkmol“ in anderen Orten vörrgeführt un hadden ümmer grauten Erfolch. In Meinerkusen hann mie im Saale Kalhöfer godd besochte Dorpowende geschdaltet. Enne Busfahrt führte in de Rhön. Up d´r Rückfahrt gawed noch enn Dräpen med d´r Homberger Landjugend im Gasthus Lauterbach in Holzhausen. No etlichen Johren leet dat Interesse d´r Jugendlichen no un de Aktivitäten wurden ingeschdallt.

 

 

 

Die folgenden Zeilen über Hausnamen und abgerissene Häuser werden zum besseren Verständnis in Hochdeutsch geschrieben.

 

 

 

In Meineringhausen gab es zahlreiche Hausnamen, die von den Dorfbewohnern auch genutzt wurden. In den folgenden Zeilen soll versucht werden, die Hausnamen den ursprünglichen Häusern zuzuordnen. Wurden solche Häuser verkauft und die Besitzer erstellten Neubauten im Ort, hat man die Hausnamen auf die neuen Häuser übertragen. An dieser Stelle soll nicht über Herkunft der Hausnamen berichtet werden, was in manchen Fällen auch nicht möglich ist.

 

 

 

Schosterjaustes    Am Unterborn 16  Heinrich Lamm.     Horst Jechne hat eingeheiratet, jetzt bewohnt von Irmtraud Jechne und Sohn Christian.

 

 

 

Käkannes   ehem. Sachsenhäuser Str. 41     Werner Vallbracht. Abriss 1962, Neubau Aussiedlerhof Baumgarten 5

 

 

 

Kutschers   Sachsenhäuser Str.14      Wilhelm Schäfer

 

 

 

Timmermanns     Am Unterborn 6              Karl Müller

 

 

 

Backhuses  Karl Isenberg         Gutsweg 5 Haus ist jetzt im Besitz von Astritt Jechne. 2 Söhne von Karl Isenberg sind im Ort ansässig. Karl-Heinz Isenberg, Holzweg 16, Werner Isenberg, Reckerberg 4

 

 

 

Schmalzes   Georg Lamm,        Am Unterborn 26, jetzt im Besitz von Dieter Lukaszyk. Ein Sohn von Georg Lamm wohnt im Ort, Gerhardt Lamm, Reckerberg 6

 

 

 

Hauwiesen  Am Unterborn 7              Heinrich Schäfer, H. Schäfer kaufte ca. 1960 das Haus Am Unterborn 5 von Wilhelm Freund (früher Eierding). Sohn Herbert Schäfer übernahm das Haus Am Unterborn 7.

 

Jokobes      Am Unterborn 15  Christian Bangert

 

         Haus verkauft an Karl Schäfer (Bornemanns), später Paul Schnell, dann Familie Adamietz.

 

         Bangert erstellten Neubau Lärchenweg 24.

 

 

 

Störmers              Gutsweg 3   Wilhelm Köhler Wohnhaus wurde 1972 abgerissen,  Sohn Willi Köhler errichtete ein neues Wohnhaus auf dem Grundstück.

 

 

 

Schneiders           Wilhelm Bangert    Gutsweg 1

 

          Jetzt im Besitz von Sohn Theodor Bangert.

 

 

 

Justers        Walmestr. 8           Karl Schwalenstöcker.

 

 

 

Krummeln  Am Unterborn 22  Karl Rohde

 

         Landwirtschaftliche Gebäude und Wohnhaus verkauft an Karl Rüsel, jetzt betreibt Schwiegersohn Saure eine Schreinerei dort.

 

         Karl Rohde hat an der Sachsenhäuser Str. 6 einen Aussiedlerhof errichtet.

 

 

 

Heinemanns         Sachsenhäuser Str. 19               Heinrich Graß.       Haus wurde von Sohn Kurt Graß übernommen und später verkauft, Neubau Hohler Graben 14. Sohn Werner Graß, Lärchenweg 9.

 

 

 

Kreugers    Holzweg 4             Friedrich Heinemann                 jetzt Sohn Norbert Heinemann

 

 

 

Märtens     Hohler Graben 1    Georg Paar

 

 

 

Scherfes     Am Unterborn 14  Marie Bangert

 

         Marie heiratete Ludwig Fahrenbach. Haus und Nebengebäude wurden verkauft an Familie Hannemann. Am Melm 1 wurde ein Aussiedlerhof errichtet.

 

Runten       Sachsenhäuser Str. 45               Heinrich Eisenberg.         Haus wurde an Karl Sauerland verkauft. Heinrich Eisenbergs Sohn Hans kaufte von Friedrich Laborenz das Haus Holzweg 1.

 

 

 

Schwieders Ludwig Eierding    Am Unterborn 5. Wilhelm Freund hat eingeheiratet. Haus und Nebengebäude an Heinrich Schäfer, bis dahin Am Unterborn 7 verkauft. Aussiedlerhof an Sachsenhäuser Str. 4 errichtet. Kurt Bangert hat eingeheiratet.

 

 

 

Ackermanns         Am Unterborn 20  Hermann Isenberg. Haus an Ilona Öl verkauft.

 

 

 

Blanken      Holzweg 1             Friedrich Laborenz          Haus wurde nach Brandschaden an Hans Eisenberg, bisher Sachsenhäuser Str. 45, verkauft. Friedrich Laborenz errichtete einen Aussiedlerhof, Walmestr. 23

 

 

 

Geschmöllers       Friedrich Bracht              Holzweg 7   

 

         Haus und Nebengebäude wurden von Willi Franke aus Korbach gekauft.

 

 

 

Reißes         Karl und Helene Bangert           Hainstr.11

 

         Sohn Helmut übernahm das Haus und heiratete Erna Paar.

 

 

 

Engelsmanns        Heinrich Rohde               Sachsenhäuser Str. 28, übernommen von Sohn Klaus Rohde.

 

 

 

Beckerchristes     Gutsweg 7             Christian Bäcker, Tochter Berta hat Fritz Leithäuser geheiratet. Haus wurde an Herrn Enrico Ost verkauft.

 

 

 

Schlüters    Ludwig Wiesemann         Am Pfarrhaus 7

 

         Haus wurde an Bruno Schrul aus Strothe verkauft.

 

Schüremmes        Friedrich Bracht              Walmestr.3

 

         Jetzt bewohnt von Bernd Bracht.

 

 

 

Niggemanns         Am Unterborn 23  Friedrich Müller, bewohnt von Sohn Fritz Müller.

 

 

 

Schosters    Am Unterborn 16  Christian Müller    Jetzt bewohnt von Sohn Willi Müller.

 

 

 

Jantans       Sachsenhäuser Str. 32               Heinrich Scherf. Haus durch Sohn Heinz verkauft.

 

 

 

Brocken      Am Unterborn 17  Friedrich Bangert. Haus verkauft an Konstantin Flemming, jetzt im Besitz der Lebensgemeinschaft. Fr. Bangert hat neu gebaut Sachsenhäuser Str. 15. Jetzt bewohnt von Sohn Werner Bangert.

 

 

 

Buren         Am Unterborn 12            Friedrich Hankel.

 

         In der Jahnstr. 14 bauten Hankels ein neues Wohnhaus mit Nebengebäuden. Jetzt bewohnt von Sohn Helmut Hankel. Tochter Ursel und ihr Mann Hans Klingelhöfer übernahmen das alte Gebäude. Später Verkauf des Hauses, ein neues Wohnhaus wurde am Reckerberg 12 erstellt.

 

 

 

Kleinen       Hopfengarten 8                Wilhelm Schmidt

 

         Haus verkauft an Karl-Wilhelm Westmeier.

 

 

 

Schnauzes  Sachsenhäuser Str.8        Friedrich Bangert. Helmut Göbel hat eingeheiratet. Jetzt bewohnt von Bernd Göbel.

 

 

 

Schnauzes, Am Unterborn 4,             Marie Bangert.

 

         Jetzt bewohnt von Sohn Helmut Bangert.

 

 

 

Scheuperringes              Am Unterborn 8    Heinrich Wilhelm. Sohn Walter Wilhelm verkaufte das Haus an Werner und Annemarie Klinke und errichtete Am Melm 2 einen Aussiedlerhof.

 

Göttinges              Am Unterborn 3              Karl Voß

 

         Jetzt bewohnt von Hiltrud Voß.

 

 

 

Schmeddes           Sachsenhäuser Str. 39     Karl Schäfer (Schmied). Haus ist verkauft.

 

 

 

Schmedds   Am Unterborn 25  Fritz Schäfer(Schmied) Haus wurde an Hans Schmidt verkauft. Fritz Schäfer jun. erwarb das Haus Lärchenweg 8, verkaufte es wieder und errichtete Neubau Brunnenweg 18

 

 

 

Kerkenhamels               Holzweg 3             Karl Lamm, Haus wurde von Sohn Willi verkauft und ca. 1968 abgerissen.

 

 

 

Schrieners  Am Unterborn 24  Wilhelm Vallbracht                   Haus wurde verkauft, jetzt im Besitz von Reinhold Müller.

 

 

 

Besten        Jahnstr.5      Ludwig Schäfer               Willi Gernand hat eingeheiratet. Haus wurde verkauft, jetzige Besitzer Thorben Eberle und Verena Behle.

 

 

 

Beckerschmedds           Sachsenhäuser Str. 33               Heinrich Vallbracht.    Jetzt bewohnt von Sohn Werner Vallbracht, Schreinermeister.

 

 

 

Rohden-Beckers  Hainstr. 1               Karl Becker

 

 

 

Rohden       Hainstr.2      Walter Schwalenstöcker

 

 

 

Schnieders  Sachsenhäuser Str. 22     Walter Wilhelm, Bäckermeister, Haus wurde verkauft.

 

 

 

Knipps        Hohler Graben 5    Wilhelm Dorfeld, Haus verkauft an Lebensgemeinschaft.

 

 

 

Hankels      Walmestrasse 2                Karl Walter,           Werner Langendorf hat eingeheiratet.

 

Besten-Göbels,     Hainstr. 9     Friedrich Göbel,    Haus verkauft an Fritz Emde, wieder verkauft an Gerd-Roger Wagner.

 

 

 

Beuksteins  Sachsenhäuser Str. 30  Julius Knoche        Horst Kammandel hat eingeheiratet, jetzt bewohnt von Sohn Ullrich Kammandel.

 

 

 

Heeren       Holzweg      Heinrich Göbel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abgerissene Häuser

 

 

 

Johannes Lamm  Kerkenhamels      Holzweg 3,

 

ca. 1968 abgerissen. Grundstück wurde von Familie Becher gekauft und als Gartenland genutzt.

 

Gemeindehaus               1966 wegen Baufälligkeit abgerissen.

 

 

 

Wilhelm Köhler    Störmers    Gutsweg 3

 

Wohnhaus wurde 1972 von Sohn Willi Köhler abgerissen. Auf dem Grundstück wurde ein neues Wohnhaus errichtet.

 

 

 

August Heinemann       früher Karl Frese Am Unterborn 2 Haus wurde 2003 abgerissen.

 

 

 

Konstantin Flemming, früher Friedrich Bangert (Brocken) Am Unterborn 17

 

Haus wurde von der Lebensgemeinschaft gekauft,

 

teilweise abgerissen und neu aufgebaut.

 

 

 

Fritz Eisenberg, gen. Jenni, Hohler Graben 14

 

Haus wurde von Kurt Graß gekauft, teilweise

 

abgerissen und neu aufgebaut.

 

 

 

Karl Klohe, früher Wilhelm Göbel   Am

 

Unterborn 1         Haus von Klohe abgerissen, auf

 

dem Grundstück wurde ein Neubau errichtet, jetzt

 

im Besitz der Familie Wild.

 

 

 

Werner Vallbracht, Käkannes,        Sachsenhäuser

 

Str.41          Haus wurde 1962 abgerissen.

 

Am Baumgarten wurde ein Aussiedlerhof errichtet

 

 

 

Fritz Kesting, Behelfsheim, Sachsenhäuser Str.

 

Beim Bau des Möbelhauses Möbelkreis wurde

 

das Behelfsheim abgerissen. Fritz Kesting baute am

 

Reckerberg 11 ein Einfamilienhaus.

 

 

 

Backhaus (beim Pfarrhaus)

 

Abriss ca. 1955

 

 

 

Backhaus (An der Walme)

 

Abriss ca. 1950

 

 

 

Gefrierhaus, Sachsenhäuser Str. 16, ehemals

 

Schießstand. Gebaut 1953, als Schießstand

 

genutzt bis 1960. Von 1962 bis 1999

 

Gefrieranlage. Abriss im Jahr 2000

 

 

 

Pfarrhaus (Am Pfarrhaus 5)

 

Abriss im Jahr 2006. Neubau auf dem Grundstück.

 

 

 

Bahnhaus, Walmestrasse 24, bewohnt von

 

Lokführer Georg Sauerland. Haus wurde

 

abgerissen, Reinhard Schuster baute dort ein

 

Einfamilienhaus.

 

 

 

 

 

Terüggeblickend mott me säjen, dat seck unse Dorp Meinerkusen seit d´m Enge det twedden Weltkriechs gewaltich verändert häd. No d´r Währungsreform 1948, als de Reichsmark (RM) dörch de Deutsche Mark (DM) affgelossd wurde, ginged förr alle schpörbar wirtschaftlich berchup. In d´r Gemeinde wurden nijje Buggegebiete utgewessen un de ersden Einfamilienhüsser wurden med vell Eigenleistung gebugged. Et wor natürlich nid möchlich, dat nijje Hus med kompletten Innenausbau, Verputz un Goorengeschdaltung in ennem Zuch ferrichteschdellen. Wenn Köcke un Schlopzimmer ferrich woren, toch me in. Alles andere wurde je no Kassenlage im Laupe d´r Tied gemacht. Von Rudolf Heuschkel hawwe eck erfahren, dat hei sinn Hus in d´r domoligen Tied med vell Eigenleistung förr 10 000 DM gebugged häd.

 

De ersden Hüsser entschdunden in d´r höddigen Jahnstraße. In d´n domols utgewessenen Baugebieten sinn de Schdrooten tem Deil sehr schmal angelächt, so dat dat Parken medden Pkw schwierich is. Me wor domol d´r Ansicht, dat de Lüde, de hie buggen, niemols enn Auto besitten würden. Dat wor ne gewaltige Fehlinschätzung.

 

Schdrootenamen gawed noch nid, de Husnummern wurden fortlaupend vergett. De bebuggede Fläche im Dorpe wurde ümmer grötter, dat Dorpbeld veränderte seck.

 

Me mott bedenken, dat dat Gelände d´r folgenden Schdrooten noch nid bebugged wor:

 

Forststraße, Fliederweg, Lärchenweg, Jahnstraße, Feldgarten, Hainstraße, Reckerberg, Baumgarten, Im Stöcker, Brunnenweg, Hopfengarten, Zur Appelallee, Obernburger Weg. Dütt zeiged deutlich, wie seck unse Dorp entwickelt häd. Velle Meinerküser Bürger hann im Dorpe Einfamilienhüsser gebugged, awwer auch velle utwärtige Bürger hann in Meinerkusen gebugged, so dat de Inwonnerzahl rasant up fast 1000 geschdeggen is.

 

Auch in d´r Lasndwirtschaft hädded graute Veränderungen gegett. Fast alle Kleinlandwirte hann de Landwirtschaft upgegett, de Flächen wurden von anderen Landwirten öwwernummen un so entschdunden einige, wennige graute Betriebe, de me als Vollerwerbsbetriebe bezeichnen kann. Vörr einigen Johren wor noch vell Bewägung in d´r Feldgemarkung, weil ümmer velle Landwirte med ärren kleinen Treckern uppen Felde am Arwedden woren.

 

In d´r höddigen Tied süht me recht selten sehr graute Trecker med öwwer 100 PS un riesigen Anbaugeräten bie d´r Arwed.

 

Während vörr einigen Johren de Melkveihhaltung ümmer Beschdanddeil d´r Betriebe wor, gedded im Johre 2011 nur noch ennen Melkveihbetrieb in Meinerkusen.

 

Auch biem Anbau d´r Feldfrüchte is enn Wandel ingeträtt, Kooren (Roggen), Hawer un Hackfrüchte wären nur noch vereinzelt angebugged. Weiten, Gerste, Raps un Mais beschdimmen hödde dat Beld in d´r Natur. De Mais wird tem Deil verkofft an de Bedriewer von Biogasanlagen. Wessen un Weiden sinn tem grössten Deil ümmegebroken un wären als Ackerland genudzed.

 

 

 

Auch im Handwerk hädded enn Wandel gegett. Förr einige Berufe gawed kenne Nofroge mehr, wie Schdellmaker, Schoster un Schmedd. Bäcker un Metzger gedded auch nid mehr im Dorpe. Von d´n ehemols dree Kaufmannsläden häd nur noch enner schdundenwiese uppe. De Dorpläden könn med Aldi, Lidl, Edeka un Kaufland prieslich nid meddehallen un mödden upgewwen. Noch gedded in Meinerkusen twei Schriener, dat schient enn krisenfester Beruf te sinn.

 

Widderhenn gedded in Meinerkusen enn Autohus med Werkschdatt un noch 2 widdere Autoreparatur- Werkschdätten. Dotau kümmed noch enn Landmaschinen-Fachbetrieb med Deutz Schlepper Vertrieb.

 

 

 

Velle Deenstleistungen wären in Meinerkusen nid mehr angeboden. Et gett kenne Tankschdelle mehr. De Post un de Näwenschdellen von d´r Waldecker Bank un d´r Schparkasse sinn nid mehr im Ort. De Schaule wurde 1971 geschlooten, de Isenbahn schdallte ärren Betrieb 1995 in. Dat einst öwwer de Grenzen von Meinerkusen rut bekannte Gasthus Kalhöfer wurde vom nofolgenden Besitzer geschlooten. Im Saale vom Gasthus Kalhöfer wurde johrtehntelang de Kermes gefiert. Jedz gedded nur de Gastwirtschaft Kesting, welke im Besitz von Stephan Schnell is.

 

Med grauten Beduuren mott berichtet wären, dat de Gesangverein, de in d´n lessden Johren als gemischten Chor tätich wor, seit d´m Johr 2005 wegen Mangel an Nowuchs sinne Tätigkeit ruggen lett. Förr enn Dorp med fast 1000 Inwonner is dat beschämend. Im kleinen Ort Schdraute gedded ümmer noch enn Gesangverein. Wie is dat möchlich? Me mott fesdeschdellen, dat Meinerkusen dörch d´n Wechfall det Gesangvereins kulturell ärmer geworen is.

 

 

 

Als positiv kamme bewerten, dat twei graute Betriebe seck in Meinerkusen angesiedelt hann, dat is de Möbelkreis Waldeck un de Schdrootenbaufirma Rohde. De ehemols selbstschdändige Gemeinde Meinerkusen konnte awwer von d´r tau erwartenden Gewerbeschdüre nid mehr profitieren, weil im Johre 1970 de Anschluss an Körrbach erfolchde. De Tesammenschluss d´r Gemeinden wor dörch de Gebietsreform vörrgegett. De Planung soh eigentlich vörr, dat Meinerkusen Deil d´r Gemeinde Waldeck wären söllte. Dogegger häd me seck med Erfolch gewehrt, weil me seck med Körrbach mehr verbungen feulte, auch weil velle Meinerküser no Körrbach ter Arwed gingen.

 

Dat folgende Beld zeiged dat Utwesseln d´r Ortsschilder.

 

 

 

Terüggeblickend mott me säjen, dat seck de Tesammenschluss d`r Gemeinden bewährt häd. Als selbstschdändige Gemeinde wör Meinerkusen nid in d`r Lage, allen Erfordernissen d´r höddigen Tied gerecht te wären. Ümme nur einiges te nennen: Bau d´r Walmehalle, Müllafffohr, Kanalisation, Schdrootenbau, erschleeten von Baugebieten usw.

 

 

 

Med Wehmut blicken de Meinerküser up dat einst so imposante Gebäude d´r Schaule. Dat alle Schaulgebäude med d´r Husnummer 43, jedz „Am Pfarrhaus 2“, wurde 1899 upgegett. Näwen d´m Gasthus Kalhöfer entschdund enn nijjed Schaulgebäude, domols Husnummer 84. Schonn im Johre 1928 mossde dat Schaulhus ümmegebugged un vergröttert wären. Et entschdunden 3 Klassenräume un 2 Lehrerwonnungen. Ter Walme henn (Grasfläche näwen d´r Schaule) wor enn Schdall, ne Schüre un de Schäulerklosetts.

 

De Schaule wurde 1971 geschlooten un an enne Lehrerfamilie förr 147200,- DM verkofft. Düsse Famlie wor von Anfang an med d´m Erhalt det grauten Gebäudes un d´r Utenanlagen öwwerfordert. Dat domols so schöne un imposante Gebäude verfällt ümmer mehr. Alle Meinerküser, de do mol ter Schaule gegonn sinn, sehn dat med grauten Beduuren. De dree nofolgenden Belder zeigen d´n Tauschdand det ehemaligen Schaulgebäudes im Jahre 2011.

 

 

 

 

 

            Ansicht von d´r Sässenhüser Schdroote

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ingang tau d´n ehemaligen Klassenräumen, rechts im Belde de Schaulschüre.

 

 

 

Enn ähnleckes Beld vermiddelt de Gutshof am Ortsingang. De Suggeschdall wurde schonn vörr vellen Johren tau Wonnungen ümmegebugged un med ordentlichen Utenanlagen versehn. Dat graute Gutswonnhus, welked seit Johren läddich schdett, is d´m Verfall priesgegett. Ewenso de Güle-un Kohschdälle. De graute Schüre is noch innen betteren Tauschdand, de Conti häd hie tiedwiese Reifen gelagert. Jedz wird se von Landwirten ut Gudensberg, welke auch de Länderiggen gepachtet hann, genutzed.

 

Grade am Ortsingang is dat förr Einheimische un dörchfahrende Personen kenn schöner Anblick.

 

Schaule un Gutshof sinn in Privatbesitz, ut düssem Grunde kamme nix dranne ändern.

 

 

 

 

 

 

 

                 Rücksiede det Guts-Wonnhusses

 

 

 

               Guts-Wonnhus

 

 

 

De beiden beschrewwenen grauten Gebäude sinn med ärrem Tauschdund nid typisch vörr unse Dorp. De Mehrzahl d´r Hüsser sowie de gesamte Ortslage sinn innem godden Tauschdand. Et lett seck godd läwen in Meinerkusen. De Nöhe ter Kernschadt Körrbach schpellt secker ne graute Rolle.

 

Med grautem Beduuren mott me allerdings fesdeschdellen, dat seck in unsen Dorpe kenne Personen fingen, welke seck med d´r geschichtlichen un historischen Vergangenheit von Meinerkusen beschäftigen un förr alle Bewonner verschdändlich uparwedden. Med Neid kamme do up unse Nachbardorp Hörenkusen blicken, do hann seck ümmer Menschen gefungen, de seck med grautem Elan med d´r Vergangenheit det Dorpes beschäftigt hann.

 

In d´r Tied, wo Meinerkusen noch Schaulschdandort wor, hann de hie ansässigen Lehrer ne Schaulchronik geführt, do wurde nid nur von d´r Schaule, sondern auch öwwert Läwen im Dorpe utführlich berichtet.

 

Dat is leider Vergangenheit, in d´r höddigen Tied is scheinbar kenn Meinerküser Bürger bereit, düsse wichtige Upgawe te öwwernämmen. Enne gewissenhaft un umfassend geführte Chronik is förr kummende Generationen doch sehr wichtig, die Chronik is dat Gedächtnis det Dorpes.

 

 

 

Auch im Internet wird Meinerkusen als grösster Ortsdeil von Körrbach nid entschprechend dargeschdallt. Bis Anfang det Johres 2012 wor in d´r Homepage d´r Schdadt Körbach unger d´r Rubrik Ortsdeile-Meinerkusen tem Schluss folgendes im Originaltext te läsen:

 

Am 01.06.1912 wurde die Bahnstrecke zwischen Korbach und Waldeck eröffnet. Da die Strecke durch Meineringhausen führt, erhielt Meineringhausen einen Bahnhof, die Höhe des Bahnhofes liegt bei ca. 335 m über NN. Mit Eröffnung der Bahnstrecke wurde der Dienst der Postkutsche eingestellt.

Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde Meineringhausen ab dem 31.03.1945 von Amerikanern besetzt.

 

Öwwer de nofolgenden 66 Johre bis hödde wurde nix berichtet. Me könnte annämmen, de Tied wör in unsen Dorpe schdonngeblewwen, dobie is dat Geggendeil d´r Fall. Meinerkusen häd seck rasant widderentwickelt, watt auch in d´n vörrangegonnen Zeilen ansatzwiese beschrewwen wird.

 

Erst jedz, im Johre 2012 häd me erkannt, dat de Darschdellung unses Ortes verbettert wären mott.

 

Im Internet kamme jedz etwas mehr öwwer unsen Ort erfahren. Et is te wünschen, dat in noher Zukunft enne utführliche Beschriewung d´r Entwicklung von unsem Heimatdorp te fingen is.

 

 

 

Als herrutragended Ereichnis mott de 750-Johrfiere von Meinerkusen im Johre 1990 bezeichnet wären. No enner musikalischen Inschdimmung im März unger Meddewirkung d´r örtlichen musiktriebenden Vereine wurde dat Jubiläum med ennem Festakt am 29. Juni 1990 begonnen.

 

De domolige Ortsvörrschdeher Gerhard Schmidt un d´m Festutschuss wort gelungen, enn allgemeined „Wir Gefühl“ te entfachen. De ganze Ort schdund vull hinger d´m Fest. Im Stöcker errichtete me enn grauted Festzelt. Im allen Ortskern wurde enn schdohender Festzuch upgebugged. Dat alles häd seck bestens bewährt un wird hödde bie Orts-Jubiläen öwwerall praktiziert. Alle Vereine un Handwerker woren dodranne bedeilicht. An etwa 40 Schdandorten wurde d´n Gästen vell Interssantes geboden. Unger anderem wurde gezeigt, wie Handwerker un Dorpbewonner in freuheren Tieden gearwedded hann. Alle Generationen woren an d´r Utgeschdaltung von düssen gelungenem Jubiläum bedeilicht.

 

 

 

Im Vörrfeld wurde unger Meddewirkung von vellen Personen enn Dorpbauk erschdallt, welked in Beld un Wort enn Inblick int Läwen in unsem Dorpe Meinerkusen in d´n vergonnen 100 Johren gett. Dütt Bauk is enn wichtiged Dokument d´r Tiedgeschichte.

 

Dat Dorpjubiläum wor enn gelungened Fest, un auch hödde, no twintich Johren, denked me gärne dodran terügge.

 

 

 

Leider mott me hödde ter Kenntnis nämmen, dat in Meinerkusen dat „Wir-Gefühl“ ümmer mehr verloren gett. Als Beischpiel kamme anführen de Landschaftsäuberungs- Aktion det Bürgervereins. Während von anderen Orten in d´r Zeitung von reger Bedeiligung berichtet wird, sinn in Meinerkusen nur ganz wennige Bürger totau bereit. Enne saubere Landschaft mott doch dat Anleggen aller Inwonner sinn. Mössden seck nid alle örtlichen Vereine, Ortsbeirat un Kerkenvörrschdand dodranne beteiligen?

 

Mit grauten Beduuren mott me auch fesdeschdellen, dat ümmer mehr Vereine Schwierichkeiten hann, de Vörrschdandsämter te besetten. An d´r verfügbaren Frietied kannt nid leggen, denn hödde häd jeder Einzelne mehr Frietied ter Verfügung, als dat vörr drießich odder verrzich Johren d´r Fall wor. In d´r domoligen Tied wor de 48-Schdundenwäke allgemein üblich un trotzdem gawed enn godd funktionierendes Vereinsläwen. In d´r jedzigen Tied häd me ne 35 odder 38-Schdundenwäke un trotzdem hann velle Vereine Schwierichkeiten.

 

Et mössde wedder de berühmte „Ruck“ dörjed Dorp gonn, denn enn Dorp bruked Menschen, de bereit sinn, ehrenamtlich un ohne Betahlung watt förr de Dorpgemeinschaft te donn.

 

In d´n vörrut gegonnen Zeilen hawwe eck versocht, ut minner Erinnerung watt öwwer unse Dorp nedderteschriewen.

 

Düsse Upteiknungen erheben kennen Anschpruch up Vollschdändichkeit. Et is nur enn Utschnett öwwer 70 bewächte Johre med vellen Veränderungen.

 

 

 

 

 

Wilhelm Schäfer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtrag

 

Diese vorangegangenen Zeilen wurden im Jahr 2012 niedergeschrieben.

 

Heute, im Jahr 2018, gibt es den stundenweise geöffneten Kaufmannsladen nicht mehr.

 

Es gibt auch keinen Schreiner mehr im Dorf. Landfauenverein und Tennisclub haben ihre Aktivitäten aufgegeben.

 

Die Schule wurde von der Stadt Korbach zurückgekauft und abgerissen.

 

 

 

Dütt Beld zeiged d´n Platz, up d´m de ehemolige Schaule schdund.