Mundartgruppe

 

 

 

„Mie Meinerküser

 

 

 

Sammlung

 

von

 

Trinksprüchen

 

Sprichwörtern

 

Redensarten

 

Lebensweisheiten

 

Schimpfwörtern

 

in

 

Hochdeutsch und Meineringhäuser Mundart

 

 

 

Zusammengestellt von Wilhelm Schäfer

 

März 2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trinksprüche

 

 

 

Da lacht das Herz, die Augen blinken,

 

denn wieder gibt es was zu trinken.

 

Do lached dat Herrte, de Augen blinken,

 

denn wedder gedded wat te drinken.

 

 

 

Ach, wie tut das Herz so weh,

 

wenn ich vom Glas den Boden seh.

 

Ach, wie dött dat Herrte weh,

 

wenn eck vom Glas d`n Bodden seh.

 

 

 

Alles versoffen vor dem End,

 

ist`s beste Testament.

 

Alles versoopen vörr d`m Enge,

 

is dat beste Testament.

 

 

 

Glück ist, wer verfrisst,

 

was nicht zu versaufen ist.

 

Glücke is, we verfretted,

 

wat nid tau versuupen is.

 

 

 

Der Klügere kippt nach.

 

De Klügere kipped no.

 

 

 

Der Bauer steht am Scheunentor und pinkelt durch die Ritze. Drinnen fällt die Sense um und ab war die Spitze. Ein Stummel bleibt ihm zum Trost, drum sagen wir uns allen Prost.

 

De Buure schdett am Schürendoor un pinkelt dörch de Ritze. Drinne feel ne Sense ümme un aff wor de Schpitze. Enn Schdummel bleff äm tem Trost, drümme sägen mie allen Prost.

 

 

 

Der Schnaps, hat unser Pfarrer jüngst gemeint, ist des Menschen größter Feind. Doch in der Bibel steht geschrieben, du sollst auch deine Feinde lieben.

 

De Schnaps, häd unse Pastore jüngst gemeint, is det Menschen grösster Feind. Doch in d`r Biewel schdett geschrewwen, du satt auch dinne Feinde liewen.

 

 

 

Lasst euch nicht lumpen,

 

hoch mit dem Humpen.

 

Looted uch nid lumpen,

 

hauch med d´m Humpen.

 

 

 

Der Kopf tut weh, die Füße stinken,

 

höchste Zeit, ein Bier zu trinken.

 

De Kopp dött weih, de Fäute schdinken,

 

höchste Tied, enn Beer te drinken.

 

 

 

Wohlan, wir stoßen an mit unserm Gläschen, zum Wohl und Kurzweil unseres Bläschen.

 

Wohlan, mie schdauten an med unsen Gläschen,

 

tem Wohl un Kurzweil unseres Bläschen.

 

 

 

Das Trinken lernt der Mensch zuerst und später erst das Essen. Drum soll der Mensch aus Dankbarkeit das Trinken nicht vergessen.      Prost.

 

Dat Drinken lärt de Mensch te erste un späder erst dat Äten. Drümme sall de Mensch ut Dankbarkeit dat Drinken nid vergäten.  Prost.

 

 

 

Dem Ochsen gibt das Wasser Kraft. Der Mensch trinkt Wein und Gerstensaft. Drum trinken wir Bier und Wein, denn wer will schon ein Rindvieh sein.

 

D´m Ossen gett dat Water Kraft. De Mensch drinked Wien un Gerstensaft. Drümme drinken mie nur Beer un Wien, denn we will schonn enn Rindveih sinn.

 

 

 

Weitere Trinksprüche in Hochdeutsch

 

 

 

Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, bei manchen ist es umgekehrt.

 

 

 

Es ist bekannt, was wir bedürfen, wir wollen starke Getränke schlürfen.

 

Alles ist vergänglich, nur der Durst bleibt lebenslänglich.

 

 

 

Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren.

 

 

 

Moses klopfte auf einen Stein, da wurde Wasser gleich zu Wein, doch viel bequemer ist es hier, brauchst nur rufen:

 

Wirt, ein Bier

 

 

 

Mit des Bieres Hochgenuss, wächst des Bauches Radius.

 

 

 

Das erste Bier, es löscht den Durst, ein zweites stimmt mich heiter. Nach dreien ist mir alles Wurst, drum sauf ich einfach weiter.

 

 

 

Jeder muss an etwas glauben. Ich glaub, ich trink noch einen.

 

 

 

Hopfen und Malz, ab in den Hals.

 

 

 

Der kluge Mann, glaubt es mir, der redet nicht und trinkt sein Bier.

 

 

 

Flüssig Brot macht Wangen rot.

 

 

 

Machs Maul nicht unnütz auf, red was Gescheites oder sauf.

 

 

 

Friss und sauf, solang dir`s schmeckt, schon dreimal ist das Geld verreckt.

 

 

 

Der, der die Bäume hat bewipfelt,

 

der, der Buben hat bezipfelt,

 

der, der die Mädchen hat gespalten,

 

der soll uns auch den Durst erhalten.

 

 

 

Leber duck dich, es kommt noch ein Schluck.

 

 

 

Alkohol, du böser Geist, der mich nachts vom Fahrrad schmeißt, du willst mich nich, dann weg mit dich.

 

 

 

Alkohol und Nikotin raffen die halbe Menschheit hin, doch ohne Schnaps und Rauch, stirbt die andere Hälfte auch.

 

 

 

Wenn meine Hände deinen Hals berühren und meine Lippen deine Öffnung spüren, dann weiß ich, du gehörst zu mir,

 

oh, du mein geliebtes Flaschenbier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sprichwörter

 

Wennt rägged up d`n Kerkenpaad,

 

dann is de ganze Wäke naat.

 

Wenn es regnet auf dem Kirchenpfad,

 

dann ist die ganze Woche nass.

 

 

 

Lechtmess hell un klar,

 

gett enn goddes Flassjohr.

 

Lichtmess hell und klar,

 

gibt ein gutes Flachsjahr.

 

 

 

Mai kalt un naat,

 

füllt d`m Bure Schüre un Faat.

 

Mai kalt und nass,

 

füllt dem Bauer Scheun und Fass.

 

 

 

Greune Chrisdaach, witte Austern.

 

Grüne Weihnachten, weiße Ostern.

 

 

 

Wat de März nid will,

 

dat nemmed de April.

 

Was der März nicht will,

 

das nimmt der April.

 

 

 

Wenn de Müggen danzen,

 

gedded godd Wädder.

 

Wenn die Mücken tanzen,

 

gibt es gutes Wetter.

 

 

 

Im Dunkeln is godd munkeln.

 

Im Dunkeln ist gut munkeln.

 

 

 

Bie Nacht sinn alle Katzen groo.

 

Nachts sind alle Katzen grau.

 

 

 

Haawer is better im Drüjen te säjjen,

 

als im Water te kleggen.

 

Hafer ist besser im Trockenen zu säen,

 

als im nassen Acker zu säen.

 

 

 

Kleine Kinger, kleine Sorgen,

 

graute Kinger, graute Sorgen.

 

Kleine Kinder, kleine Sorgen,

 

große Kinder, große Sorgen.

 

 

 

Enn Vatter kann ehr tehn Kinger ernähren, als tehn Kinger ennen Vatter.

 

Ein Vater kann eher zehn Kinder ernähren,

 

als zehn Kinder einen Vater.

 

 

 

De Vöggel, de freuh piepen,

 

de höllt de Hawack.

 

Die Vögel, die früh pfeifen,

 

die holt der Habicht.

 

 

 

Wat enn Haken wären will,

 

beuged seck bie Tieden.

 

Was ein Haken werden will,

 

biegt sich bei Zeiten.

 

 

 

Gebrannte Kinger schuggen dat Füer.

 

Gebrannte Kinder scheuen das Feuer.

 

 

 

We nid hören will, mott feulen.

 

Wer nicht hören will, muss fühlen

 

 

 

Junge Fulenzer, alle Bäddeler.

 

Junge Faulenzer, alte Bettler.

 

 

 

Wie de Allen sungen, so piepen de Jungen.

 

Wie die Alten sangen, so pfeifen die Jungen.

 

 

 

Me kann nid ehr fleegen, bis me Fittiche häd.

 

Mann nicht eher fliegen, bis man Flügel hat.

 

 

 

Wat Hänsken versümed, höllt Hans nid mehr in.

 

Was Hänschen versäumt, holt Hans nicht mehr ein.

 

 

 

Wenn de Katze nid te heim is,

 

danzen de Müse up Dischen und Bänken.

 

Wenn die Katze nicht zu Hause ist,

 

tanzen die Mäuse auf Tischen und Bänken.

 

 

 

We nid alt wären will,

 

mott seck jung hangen looten.

 

Wer nicht alt werden will,

 

muss sich jung hängen lassen.

 

 

 

Ut Kingern wären Lüde,

 

ut Jungfern wären Brüde.

 

Aus Kindern werden Leute,

 

aus Jungfrauen werden Bräute.

 

 

 

Dat Aller sall me ehren.

 

Das Alter soll man ehren.

 

 

 

Is me alt an Johren, so häd me vell erfahren.

 

Ist man alt an Jahren, so hat man viel erfahren.

 

 

 

Dat Aller wahrt vörr Torheit nid.

 

Das Alter schützt vor Torheit nicht.

 

 

 

Ennem allen Äsel is schwor danzen te lähren.

 

Einem alten Esel ist schwer tanzen zu lernen.

 

De Koh vergetted ümmer,

 

dat se enn Kalf gewässd is.

 

Die Kuh vergisst immer,

 

dass sie ein Kalb gewesen ist.

 

 

 

Auch wemme so alt is wiene Koh,

 

me lährt ümmer noch dotau.

 

Auch wenn man so alt ist wie eine Kuh,

 

man lernt immer noch dazu.

 

 

 

Krakende Wagen fahren am längesten.

 

Schlechte Wagen fahren am längsten.

 

 

 

Wat de Bure nid kennt, dat frettede nid.

 

Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht.

 

 

 

Bie Katuffeln un Brot litt de Bure kenne Not.

 

Bei Kartoffeln und Brot leidet der Bauer keine Not.

 

 

 

We hauch schdieged, de hauch fällt.

 

Wer hoch steigt, der hoch fällt.

 

 

 

Enne Krähe hacked d`r anderen kenn Auge ut.

 

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

 

 

 

 

 

Fischen un Jagen maked läddigen Magen.

 

Fischen und Jagen macht leeren Magen.

 

 

 

Wie de Herr, sot Gescherr.

 

Wie der Herr, so das Geschirr.

 

 

 

Am Werke erkennt me d`n Meister.

 

Am Werk erkennt man den Meister.

 

 

 

Klappern gehörrt tem Handwerk.

 

Klappern gehört zum Handwerk.

 

 

 

De Aarme etted, wenn hei wat häd,

 

de Rieke wann hei will.

 

Der Arme isst, wenn er was hat,

 

der Reiche wann er will.

 

 

 

Armaut drücked, awwer schänded nid.

 

Armut drückt, aber schändet nicht.

 

 

 

Hawwe eck Geld, so bin eck lustich,

 

hawwe eck kennt, so bin eck dossdich.

 

Habe ich Geld, so bin ich lustig,

 

habe ich keins, so bin ich durstig.

 

 

 

De Geldsack henged kenne fuffzich Johre an d`r Döre, de Bäddelsack auch nid.

 

Der Geldsack hängt keine fünfzig Jahre an der Tür,

 

der Bettelsack auch nicht.

 

 

 

Selwer is de Mann.

 

Selbst ist der Mann.

 

 

 

Wann de Frugge am Fenster schdett,

 

dann alles rückwärts gett.

 

Wenn die Frau am Fenster steht,

 

dann alles rückwärts geht.

 

 

 

Et is better enn Nower an d`r Hand,

 

als enn Freund öwwer Land.

 

Es ist besser einen Nachbar an der Hand,

 

als ein Freund über Land.

 

 

 

Handel un Wandel schett de Freundschaft.

 

Handel und Wandel scheidet die Freundschaft.

 

 

 

Eigener Herd is Goldes wert.

 

Eigener Herd ist Gold wert.

 

 

 

 

 

 

 

Frigge dinnes Nowers Kind,

 

käupe dinnes Nowers Rind,

 

dann wirst du nid bedrogen.

 

Heirate deines Nachbars Kind,

 

kaufe deines Nachbars Rind,

 

dann wirst du nicht betrogen.

 

 

 

We de Dochder friggen will,

 

mott seck godd med d`r Motter schdellen.

 

Wer die Tochter heiraten will,

 

muss sich gut mit der Mutter stellen.

 

 

 

Alle Jungfern up Ären,

 

wönn gärne Wiewer wären.

 

Alle Jungfrauen auf Erden,

 

wollen gerne Frauen werden.

 

 

 

Up jeden Pott pessed enn Deckel.

 

Auf jeden Topf passt ein Deckel.

 

 

 

De Appel fällt nid wiet vom Schdamme.

 

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

 

 

 

Bie Friggen un Heumaken geschüht vell ümmesüss.

 

Beim Heiraten und Heumachen geschieht viel umsonst.

 

 

 

Sässenhusen Drespenbrot,

 

Friggenhagen Hungers-un Waternot,

 

Hörenkusen legged im Dreck,

 

bliewed me nur von Straute un Meinerkusen wech.

 

Sachsenhausen Drespenbrot,

 

Freienhagen Hungers-und Wassernot,

 

Höringhausen liegt im Dreck,

 

bleibt mir nur von Strothe und Meineringhausen weg.

 

 

 

Du bist noch nid an Külte vörröwwer.

 

Du bist noch nicht an Külte vorrüber.

 

 

 

Wo nix is, do häd de Kaiser sinn Recht verloren.

 

Wo nichts ist, da hat der Kaiser sein Recht verloren.

 

 

 

Wie du mie, so eck die.

 

Wie du mir, do ich dir.

 

 

 

Wie me innen Berch räuped,

 

so schallt et wedder ruter.

 

Wie man in den Wald ruft,

 

so schallt es wieder zurück.

 

 

 

Enn Voss verlürt woll sinne Hoore,

 

awwer nid sinne Nuppen.

 

Ein Fuchs verliert wohl seine Haare,

 

aber nicht seine Nuppen.

 

 

 

Kleider maken Lüde.

 

Kleider machen Leute.

 

 

 

Äten un Drinken hält Lief un Seele tesammen.

 

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.

 

 

 

Selwer äten maked fett.

 

Selbst essen macht fett.

 

 

 

Wo me seck nid saat etted,

 

do lecked me seck auch nid saat.

 

Wo man sich nicht satt isst,

 

da leckt man sich auch nicht satt.

 

 

 

Medden läddigen Pansen is nid godd danzen.

 

Mit einem leeren Magen ist nicht gut tanzen.

 

 

 

Sültemaus un Schbeck, dat gett enn godd Geleck.

 

Sülze und Speck, das gibt ein gutes Gedeck.

 

 

 

Sall de Broden nid verbrennen,

 

mott men auch mol wengen.

 

Soll der Braten nicht verbrennen,

 

muss man auch mal wenden.

 

All tevell is ungesund.

 

All zuviel ist ungesund.

 

 

 

Bruggen un Backen gerött nid ümmer.

 

Brauen und Backen gerät nicht immer.

 

 

 

Hunger is de beste Koch.

 

Hunger ist der beste Koch.

 

 

 

Während dat Schoop blöked, kannt nid muffeln.

 

Während das Schaf plärrt, kann es nicht fressen.

 

 

 

Better äten, drinken un erwerwen,

 

als hungern un verderwen.

 

Besser essen, trinken und erwerben,

 

als verhungern und verderben.

 

 

 

Ennem Besoopenen mott me medden

 

Fuder Heu uten Wege fahren.

 

Einem Besoffenen muss man mit einem

 

Fuder Heu aus dem Weg fahren.

 

 

 

Jeder is seck selwer de Nöcheste.

 

Jeder ist sich selbst der Nächste.

 

 

 

 

 

Von nix kümmed nix.

 

Von nichts kommt nichts.

 

 

 

Kenner wird als Meister geboren.

 

Keiner wird als Meister geboren.

 

 

 

Watt me nid im Koppe häd,

 

mott me innen Fäuten hann.

 

Was man nicht im Kopf hat,

 

muss man in den Füßen haben.

 

 

 

Watt meck gett nix an,

 

do loote eck minne Nase von.

 

Was mich geht nichts an,

 

da lasse ich meine Nase von.

 

 

 

Enn jeder fäge vörr sinner Döre.

 

Ein jeder kehre vor seiner Tür.

 

 

 

Erst besinnt, dann beginnt.

 

Erst besinnen, dann beginnen.

 

 

 

Häd de Düwel erst enn Finger,

 

dann krieged hei auch de ganze Hand.

 

Hat der Teufel erst einen Finger,

 

dann bekommt er auch die ganze Hand.

 

We nid biet Füer kümmed,

 

de verbrennt seck auch nid.

 

Wer nicht bei das Feuer kommt,

 

der verbrennt sich auch nicht.

 

 

 

We selten ant Füer kümmed,

 

de verbrennt seck am ehesten.

 

Wer selten an das Feuer kommt,

 

der verbrennt sich am ehesten.

 

 

 

Me mott seck nid ehr uttehn,

 

bis me innt Bedde gett.

 

Man muss sich nicht eher ausziehen,

 

bis man ins Bett geht.

 

 

 

Me mott nid alles gläuwen, watt de Lüde säjen.

 

Man muss nicht alles glauben, was die Leute sagen.

 

 

 

Me weit, watt me häd,

 

awwer nid watt me kriejed.

 

Man weiß, was man hat,

 

aber nicht, was man bekommt.

 

 

 

Better hawwe eck, als hedde eck.

 

Besser habe ich, als hätte ich.

 

 

 

Enn Lüling in d`r Hand,

 

is better als ne Duuwe uppen Daake.

 

Ein Spatz in der Hand,

 

ist besser als eine Taube auf dem Dach.

 

 

 

Et is nid alles Gold, watt glänzed.

 

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

 

 

 

We nid hören will, mott feulen.

 

Wer nicht hören will, muss fühlen.

 

 

 

De schdillesden Water sinn am deepesden.

 

Die stillsten Wasser sind am tiefsten.

 

 

 

Veer Augen sehn mehr als twei.

 

Vier Augen sehen mehr als zwei.

 

 

 

Enne Schwaale maked noch kennen Sommer.

 

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

 

 

 

We ennmol im schworrten Bauke is,

 

de kümmed so lichde nid wedder ruter.

 

Wer einmal im schwarzen Buch steht,

 

der kommt so leicht nicht wieder raus.

 

 

 

 

 

Wat me seck ingebrocked häd,

 

mott me auch utäten.

 

Was man sich eingebrockt hat,

 

muss man auch aufessen.

 

 

 

De Kruch gett so lange tem Water,

 

bis hei brecked.

 

Der Krug geht so lange zum Wasser,

 

bis er bricht.

 

 

 

We vell fröged, kriejed auch vell Antworten.

 

Wer viel fragt, bekommt auch viele Antworten.

 

 

 

Dree Klauke hann tesammen kenn Verschdand.

 

Drei Kluge haben zusammen keinen Verstand.

 

 

 

Dürch Schaden wird me klauk.

 

Durch Schaden wird man klug.

 

 

 

Dürch frogen wird me klauk.

 

Durch fragen wird man klug.

 

 

 

Enn Narr kann mehr frogen,

 

als tehn Klauke wetten.

 

Ein Narr kann mehr fragen,

 

als zehn Kluge wissen.

 

Godd Ding will Wiele hann.

 

Gut Ding will Weile haben.

 

 

 

Watt lange währt, wird godd.

 

Was lange währt, wird gut.

 

 

 

Issed nid hödde, so issed morgen.

 

Ist es nicht heute, so ist es morgen.

 

 

 

Kümmesd du hödde nid, so kümmesde morgen.

 

Kommst du nicht heute, so kommst du morgen.

 

 

 

We sachte gett, kümmed am Enge auch wiet.

 

Wer langsam geht, kommt am Ende auch weit.

 

 

 

Rom is auch nid an ennem Daach gebugged.

 

Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut.

 

 

 

Alles häd sinne Tied.

 

Alles hat seine Zeit.

 

 

 

We telessde kümmed, maked de Döre tau.

 

Wer zuletzt kommt, macht die Tür zu.

 

 

 

Upgeschowen is nid upgehowen.

 

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

 

Im lessden Tüteken finged seck alles.

 

Im letzten Tütchen findet sich alles wieder.

 

 

 

Wennt Brie rägged, häd me kenn Läppel.

 

Wenn es Brei regnet, hat man keinen Löffel.

 

 

 

We A säjed, mott auch B säjen.

 

Wer A sagt, muss auch B sagen.

 

 

 

Schdeter Droppen höhlt d`n Schdein.

 

Steter Tropfen höhlt den Stein.

 

 

 

Bange maken gilt nid.

 

Angst machen gilt nicht.

 

 

 

Kümmed me öwwern Hund, so kümmed me auch öwwern Schwanz.

 

Kommt man übern Hund, so kommt man auch übern Schwanz.

 

 

 

Wemme d`n Kern hann will, mott me de Nott upbieten.

 

Wenn man den Kern haben will, muss man die Nuss aufbeißen.

 

 

 

Üwunge maked d`n Meister.

 

Übung macht den Meister.

 

Ut d`n Augen, ut d`n Sinn.

 

Aus den Augen, aus dem Sinn.

 

 

 

Hauchmaut kümmed vörr d`n Fall.

 

Hochmut kommt vor den Fall.

 

 

 

Et is better enn Schdücke Brot in d`r Kiepe, als ne Fädder uppen Haude.

 

Es ist besser ein Stück Brot in der Tasche, als eine Feder auf dem Hut.

 

 

 

Prohler sinn ärrer Dorheit Mohler.

 

Prahler sind ihrer Torheit Maler.

 

 

 

Dree Hunde an ennem Knooken verdrägen seck selten.

 

Drei Hunde an einem Knochen vertragen sich selten.

 

 

 

We vell häd, will mehr.

 

Wer viel hat, will mehr.

 

 

 

Schbare in d`r Tied, so hässde in d`r Naut.

 

Spare in der Zeit, so hast du in der Not.

 

 

 

We d`n Pennich nid ehrt, is det Dalers nid wert.

 

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.

 

 

 

Vell Pennige maken auch enn Daler.

 

Viel Pfennige geben auch einen Taler.

 

 

 

Borgen maked Sorgen.

 

Borgen macht Sorgen.

 

 

 

Jeden Morgen Branntewien

 

maked de grauten Daler klein.

 

Jeden Morgen Branntwein,

 

macht den großen Taler klein.

 

 

 

Wenn de Müse saat sinn,

 

schmecked dat Mehl bitter.

 

Wenn die Mäuse satt sind,

 

schmeckt das Mehl bitter.

 

 

 

Hawwe eck kenn rümm un dümm,

 

dann fällt mie auch kenn Wagen ümm.

 

Habe ich kein rum und du dum,

 

dann fällt mir auch kein Wagen um.

 

 

 

We häd Kaffee un Brot, litt auch keine Not.

 

Wer hat Kaffee und Brot, leidet auch kenne Not.

 

 

 

Katze, witte fräten, mossde muusen.

 

Katze, willst du fressen, musst du mausen.

 

We lange schlöped, d`n Gott ernährt,

 

we freuh upschdett, sinn Gut vertehrt.

 

Wer lange schläft, den Gott ernährt,

 

wer früh aufsteht, sein Gut verzehrt.

 

 

 

Schoster blief bie dinnen Liesten.

 

Schuster bleibt bei deinen Leisten.

 

 

 

Nohlässichkeit is schlemmer als Fuulheit.

 

Nachlässigkeit ist schlimmer als Faulheit.

 

 

 

Gewonnheit maked alles lichde.

 

Gewohnheit macht alles leicht.

 

 

 

De Katze lett dat Muusen nid.

 

Die Katze lässt das Mausen nicht.

 

 

 

Frisch gewoged is half gewunnen.

 

Frisch gewagt ist halb gewonnen.

 

 

 

We teerste in de Mölle kümmed, de mahlt teerste.

 

Wer zuerst in die Mühle kommt, der mahlt zuerst.

 

 

 

We nid woged, de nid gewinnt.

 

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

 

 

 

 

 

Med Schbeck fänged me Müse.

 

Mit Speck fängt man Mäuse.

 

 

 

Holt un Unglücke, de wassen alle Daage.

 

Holz und Unglück, die wachsen alle Tage.

 

 

 

Glücke un Glas, wie lichde brecked dat.

 

Glück und Glas, wie leicht bricht das.

 

 

 

Up Lachen folgt Weinen.

 

Auf Lachen folgt Weinen.

 

 

 

Enn Unglücke kümmed selten alleine.

 

Ein Unglück kommt selten allein.

 

 

 

Unverhofft kümmed oft.

 

Unverhofft kommt oft.

 

 

 

Dat Beste mott me hoffen,

 

dat Schlechte kümmed von selwer.

 

Das Beste muss man hoffen,

 

das Schlechte kommt von selber.

 

 

 

Hoffen un harren maked manchen tem Narren.

 

Hoffen und harren macht manchen zum Narren.

 

Gegger d`n Daud is kenn Kruut gewossen.

 

Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen.

 

 

 

Ümmesüss is de Daud.

 

Umsonst ist der Tod.

 

 

 

Undank is d`r Welt Laun.

 

Undank ist der Welt Lohn.

 

 

 

Ennem geschenketen Guul kücked me nid int Muul.

 

Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul.

 

 

 

All te scharp schnitt nid.

 

All zu scharf schneidet nicht.

 

 

 

Uppen growen Klutz gehörrt auch enn grower Kiel.

 

Auf einen groben Klotz gehört auch ein grober Keil.

 

 

 

Me kann vonnem Ossen nid mehr verlangen wien Schdücke Rindfleisch.

 

Man kann von einem Ochsen nicht mehr verlangen wie ein Stück Rindfleisch.

 

 

 

Ennem Ossen unnen Fuder Heu gett me uten Wäge.

 

Einem Ochsen und einem Fuder Heu geht man aus dem Weg.

 

Dreedägige Gäste un Fische süht me nid gäärne bie Dische.

 

Dreitägige Gäste und Fische sieht man nicht gern bei Tisch.

 

 

 

Wennt is öwwer de Lunge, modded auch öwwer de Tunge.

 

Wenn es ist über die Lunge, muss es auch über die Zunge.

 

 

 

Enn Hund, de bluffed, bitt nid.

 

Ein Hund der bellt, beißt nicht.

 

 

 

Kinger un Narren sägen de Wohrheit.

 

Kinder und Narren sagen die Wahrheit.

 

 

 

We lüged, de schdellt.

 

Wer lügt, der stiehlt.

 

 

 

Verheiten is ehrlich, awwer hallen is schwerlich.

 

Verheißen ist ehrlich, aber halten ist schwerlich.

 

 

 

Friede ernährt, Unfriede vertehrt.

 

Friede ernährt, Unfriede verzehrt.

 

 

 

Wo kenn Kläger is, do is auch kenn Richter.

 

Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter.

 

 

 

We d`n Schaden häd, mott förr d`n Schbott nid sorgen.

 

Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen.

 

 

 

Wamme horked an d`r Wand, hörrt me sinne eigene Schand.

 

Wenn man horcht an der Wand, hört man seine eigene Schand.

 

 

 

Heuded uch vörr Katzen, de hingen kratzen.

 

Hütet euch vor Katzen, die hinten kratzen.

 

 

 

Honnich im Muule, Galle im Herten.

 

Honig im Maul, aber Galle im Herzen.

 

 

 

We d`m Anderen enne Gruwe grewwed, fällt selwer rinn.

 

Wer dem Anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

 

 

 

Enn grinderich Schoop schdicked de ganze Herde an.

 

Ein krankes Schaf steckt die ganze Herde an.

 

 

 

Enn Ei verdirwed d`n ganzen Pannkauken, enn Baukschdawe de ganze Erbschaft.

 

Ein Ei verdirbt den ganzen Pfannkuchen, ein Buchstabe die ganze Erbschaft.

 

 

 

Wo de Düwel nid selwer henn kann,

 

de schicked hei sinne Gesandten henn.

 

Wo der Teufel nicht selbst hin kann,

 

da schickt er seine Gesandten hin.

 

 

 

Unrecht Gut kümmed selten annen dritten Erwen.

 

Unrecht Gut kommt selten an den dritten Erben.

 

 

 

Unrecht Gut gedeihed nid.

 

Unrecht Gut gedeiht nicht.

 

 

 

Ehrlichkeit währt lange, d´m Schelm d`m wird bange.

 

Ehrlichkeit währt lange, dem Schelm dem wird bange.

 

 

 

Godd geläwed un godd geschdorwen, häd d`m Düwel de Räcknunge verdorwen.

 

Gut gelebt und gut gestorben, hat dem Teufel die Rechnung verdorben.

 

 

 

Recht mott Recht bliewen.

 

Recht muss Recht bleiben.

 

 

 

Wat d`m Ennen recht is, is d`m anderen billich.

 

Was dem Einen recht ist, ist dem anderen billig.

 

 

 

Gelegenheit maked Deewe.

 

Gelegenheit macht Diebe.

 

 

 

Kleine Deewe henged me, graute lett me laupen.

 

Kleine Diebe hängt man, große Diebe lässt man laufen.

 

 

 

Wo de Hase gehecked häd, do tühdeten wedder henn.

 

Wo der Hase geheckt hat, da zieht es ihn wieder hin.

 

 

 

De enne hädden Büdel, de andere dat Geld.

 

Der Eine hat den Beutel, der Andere das Geld.

 

 

 

De Mensch denked, Gott lenked.

 

Der Mensch denkt, Gott lenkt.

 

 

 

Et kümmed alles annen Daach.

 

Es kommt alles an den Tag.

 

 

 

Et is noch nid aller Daage Owend.

 

Es ist noch nicht aller Tage Abend.

 

 

 

Me mott uter Naut ne Tugend maken.

 

Man muss aus der Not eine Tugend machen.

 

 

 

Enn Schelm gett mehr, als hei häd.

 

Ein Schelm gibt mehr, als er hat.

 

 

 

Nijje Bässmen kehren godd.

 

Neue Besen kehren gut.

 

Aller godden Dinge sinn dree.

 

Aller guten Dinge sind drei.

 

 

 

Wo de Äsel fällt, do schdett hei wedder up.

 

Wo der Esel fällt, da steht er wieder auf.

 

 

 

Gliek un gliek gesellt seck gäärne.

 

Gleich und gleich gesellt sich gern.

 

 

 

Gliek seuked seck, Gliek finged seck.

 

Gleich sucht sich, Gleich findet sich.

 

 

 

Geld regeert de Welt.

 

Geld regiert die Welt.

 

 

 

Vell Hunde sinn det Hasen Daud.

 

Viele Hunde sind des Hasen Tod.

 

 

 

We lang häd, lett lang hangen.

 

Wer lang hat, lässt lang hängen.

 

 

 

Enne Hand wäsched de andere.

 

Eine Hand wäscht die andere.

 

 

 

Ut frömmeder Huud is godd Reemen schnieden.

 

Aus fremder Haut ist gut Riemen schneiden.

 

Irren is menschlich

 

Irren ist menschlich.

 

 

 

So vell Köppe, so vell Sinne.

 

So viel Köpfe, so viel Sinne.

 

 

 

Alle Koggeln dräpen nid.

 

Alle Kugeln treffen nicht.

 

 

 

Wammen Knüppel unger de Hunde schmitt, dann meldet seck, we gedroopen wird.

 

Wenn man einen Knüppel unter die Hunde wirft, dann meldet sich, wer getroffen wird.

 

 

 

Et gett mehr bunte Kögge als enne.

 

Es gibt mehr bunte Kühe, als eine.

 

 

 

We seck selwer kitzelt, lached, wann hei will.

 

Wer sich selbst kitzelt, lacht, wann er will.

 

 

 

We telessde lached, lached am besten.

 

Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

 

 

 

Wenn dat Moot vull is, läupeded öwwer.

 

Wenn das Maß voll ist, läuft es über.

 

 

 

Det Menschen Wille is sinn Himmelreich.

 

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

 

 

 

Wo Müüse sinn, do sinn auch Katzen.

 

Wo Mäuse sind, sind auch Katzen.

 

 

 

Dat Nijje is nid ümmer dat Beste.

 

Das Neue ist nicht immer das Beste.

 

 

 

Wemme annen Wulf denked, dann isse nid wiet.

 

Wenn man an den Wolf denkt, ist er nicht weit.

 

 

 

Kenne Regel ohne Utnahme.

 

Keine Regel ohne Ausnahme.

 

 

 

Jeder weit am besten, wo emm de Schoh drücked.

 

Jeder weiß am besten, wo der Schuh drückt.         

 

 

 

Wemm de Schoh pessed, de tühten seck an.

 

Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an.

 

 

 

We godd schmärt, de godd fährt.

 

Wer gut schmiert, der gut fährt.

 

 

 

Unkrud vergett nid.

 

Unkraut vergeht nicht.

 

Brossd du mie ne Wossd, lösche eck dinn Dossd.

 

Brätest du mir eine Wurst, lösche ich deinen Durst.

 

 

 

Wat eck nid weit, maked meck nid heiß.

 

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

 

 

 

We de Wahl häd, häd auch de Qual.

 

Wer die Wahl hat, hat auch die Qual.

 

 

 

Dat pessed, wie de Fuust upped Auge.

 

Das passt, wie Faust aufs Auge.

 

 

 

Hingern Berge wonnen auch Lüde.

 

Hinterm Wald wohnen auch Leute.

 

 

 

De Schdunde häd de Voss gemäten.

 

Diese Stunde hat der Fuchs gemessen.

 

 

 

De Enne will haar, de Andere hott.

 

Der Eine will haar, der Andere hott.

 

 

 

So dumm wie Haawerschdrauh.

 

So dumm wie Haferstroh.

 

 

 

De lett fiewe grade sinn.

 

Der lässt fünf grade sein.

 

Hei hörrded lüden, weit awwer nid, wo de Glocken hangen.

 

Er hört es läuten, weiß aber nicht, wo die Glocken hängen.

 

 

 

Hei hädded fuustdicke hingeren Ohren.

 

Er hat es faustdick hinter den Ohren.

 

 

 

Hei weit so vell dovon, wie de Katze vom Sunndaage.

 

Er weiß so viel davon, wie die Katze vom Sonntag.

 

 

 

Hei lett mie, als wenne nid bis dree tellen könnte.

 

Er sieht aus, als wenn er nicht bis drei zählen könnte.

 

 

 

Hei is so bekannt, wien bunter Hund.

 

Er ist so bekannt, wie ein bunter Hund.

 

 

 

Hei süht ut, wie de Katze, wennt donnert.

 

Er sieht aus, wie die Katze, wenn es donnert.

 

 

 

We nid will, de häd gehadd.

 

Wer nicht will, der hat gehabt.

 

 

 

We nid kümmed ter rechten Tied, mott nämmen, watt öwwerich bliewed.

 

Wer nicht kommt zur rechten Zeit, muss nehmen, was übrig bleibt.

 

Zinsen äten medde uter Schöttel.

 

Zinsen essen mit aus der Schüssel.

 

 

 

Up de Wossd gedded Dossd, uppen Schinken mott me drinken.

 

Auf die Wurst gibt es Durst, auf den Schinken muss man trinken.

 

 

 

De bessde Krankheit dauged nid.

 

Die beste Krankheit taugt nichts.

 

 

 

De dauged in d´r Woortel nid.

 

Der taugt in der Wurzel nicht.

 

 

 

Leewer scheel als doof.

 

Lieber scheel als doof.

 

 

 

Ennmol godd gegäten hält d`n ganzen Daach, ennmol godd geschlachtet, dat ganze Johr un ennmol godd gefrigged dat ganze Läwen.

 

Einmal gut gegessen hält den ganzen Tag, einmal gut geschlachtet, das ganze Jahr und einmal gut geheiratet das ganze Leben.

 

 

 

Wemme d´n vorne ruut schmitt, kümmede hingen wedder rinn.

 

Wenn man den vorn rausschmeißt, kommt er hinten wieder rein.

 

Redensarten

 

 

 

Du kannst meck med Gewalt am Äse lecken.

 

Du kannst mich mit Gewalt am Hintern lecken.

 

 

 

Hei häd d`n Äs vull.

 

Er ist besoffen.

 

 

 

Gliek häd de Äs Kermesse.

 

Gleich hat der Hintern Kirmes.

 

 

 

Mak ämm Füer ungern Äs.

 

Mach ihm Feuer untern Hintern.

 

 

 

Im Nacken sitten.

 

Im Nacken sitzen.

 

 

 

Uppen Balch rücken.

 

Auf den Balg rücken.

 

 

 

De Hölle heiß maken.

 

Die Hölle heiß machen.

 

 

 

Dat kannste mie nid witt maken.

 

Das kannst du mir nicht weiß machen. (Glaubhaft machen.)

 

Seck nid ruken können.

 

Sich nicht riechen können.

 

 

 

Up de Schbrünge helpen.

 

Auf die Sprünge helfen.

 

 

 

Graute Schbrünge maken.

 

Große Sprünge machen.

 

 

 

Seck breit maken.

 

Sich breit machen.

 

 

 

Öwwer de Sache mott Gras wassen.

 

Über die Sache muss Gras wachsen.

 

 

 

Up de hauge Kante lägen.

 

Auf die hohe Kante legen. (sparen)

 

 

 

Kann nid bis fiewe tellen.

 

Kann nicht bis fünf zählen.

 

 

 

De is nid ganz von düsser Welt.

 

Der ist nicht ganz von dieser Welt.

 

 

 

Häd Schdrau im Koppe.

 

Hat Stroh im Kopf.

 

Hädse nid alle up d`r Latte.

 

Hat sie nicht alle auf der Latte.

 

 

 

Nix von Gott un d`r Welt wetten.

 

Nichts von Gott und der Welt wissen.

 

 

 

Von Tuten un Blosen kenne Ahnung.

 

Von Tuten und Blasen keine Ahnung.

 

 

 

Häd kennen bloen Dunst.

 

Hat keinen blauen Dunst. (Keine Ahnung)

 

 

 

Kann nur von twälwe bis Middaach denken.

 

Kann nur von zwölf bis Mittag denken.

 

 

 

Denked nid widder wie ne Koh schitt.

 

Denkt nicht weiter, wie eine Kuh scheißt.

 

 

 

Innen Grepp kriejen.

 

In den Griff bekommen.

 

 

 

Seck tem Meister maken.

 

Sich zum Meister machen.

 

 

 

Ennen im Timpen hann.

 

Besoffen sein.

 

Seck vull laupen looten.

 

Sich voll laufen lassen. (betrinken)

 

 

 

Ennen up de Lampe geeten.

 

Einen auf die Lampe gießen. (betrinken)

 

 

 

Vörr dumm verkäupen.

 

Für dumm verkaufen.

 

 

 

Enn Bären upbingen.

 

Einen Bären aufbinden. (Unwahrheit)

 

 

 

Hucke vulllügen.

 

Die Hucke volllügen.

 

 

 

Ennen unger de Weste drücken.

 

Einen unter die Weste drücken. (was vorlügen)

 

 

 

Hei feult seck uppen Schlips geträtt.

 

Er fühlt sich auf den Schlips getreten.

 

 

 

Seck im Taume hallen.

 

Sich im Zaume halten. (sich zurückhalten)

 

 

 

Enn Schdrick rut drejjen.

 

Einen Strick daraus drehen.

 

In de Enge driewen.

 

In die Enge treiben.

 

 

 

De Hölle heiß maken.

 

Die Hölle heiß machen.

 

 

 

Do is Hopfen un Malz verloren.

 

Da ist Hopfen und Malz verloren.

 

 

 

In Deuwels Köcke kummen.

 

In Teufels Küche kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonstige Redensarten auf Hochdeutsch

 

 

 

Ist der Regen nicht von Dauer,

 

war es nur ein kurzer Schauer.

 

 

 

Wenn im Mai die Triebe walten,

 

kann den Bauern keiner halten.

 

 

 

Kommt der Gockel untern Trecker,

 

gibt es morgen früh keinen Wecker.

 

 

 

Hüpft der Ochse auf den Schwan,

 

handelt sichs um Rinderwahn.

 

 

 

Ist der Bauer noch nicht satt,

 

fährt er sich ein Hähnchen platt.

 

 

 

Lässt der Hahn das Krähen sein,

 

haut ihm der Bauer eine rein.

 

 

 

Was zu Silvester ausgesät,

 

im September lauthals kräht.

 

 

 

Die Kuh springt hoch, die Kuh springt weit,

 

warum auch nicht, sie hat die Zeit.

 

 

 

Wie der Acker, so die Ruben,

 

wie der Vater, so die Buben.

 

 

 

Trinkt der Bauer zuviel Bier,

 

melkt der Trottel seinen Stier.

 

 

 

Will ein Bauer schneller pflügen,

 

tät ein Porsche schon genügen.

 

 

 

Sagt das Schwein beim Schlachten. „Au“,

 

knurrt der Bauer: „Dumme Sau!“

 

 

 

Das Schwein legt sich zur letzten Ruhe,

 

in des Bauern Tiefkühltruhe.

 

 

 

Fliegt der Bauer übers Dach,

 

ist der Wind weiß Gott nicht schwach.

 

 

 

Wenn der Bauer auf dem Miststock kräht,

 

kommt der Psychiater meist zu spät.

 

 

 

Das Huhn ist schlau und stellt sich dumm,

 

beim Hahn ist es andersrum.

 

 

 

Hat der Bauer kalte Socken,

 

wird er wohl im Kühlschrank hocken.

 

 

 

Ist dem Bauern kalt im Schuh,

 

steht er in der Tiefkühltruh`.

 

 

 

Kräht der Maulwurf auf dem Dach,

 

liegt der Hahn vor Lachen flach.

 

 

 

Liegt des Bauern Uhr im Mist,

 

weiß er nicht, wie spät es ist.

 

 

 

Melkt der Bauer statt die Kuh die Muttersau,

 

ist er mal wieder restlos blau.

 

 

 

Sind die Hühner platt wie Teller,

 

war der Traktor sicher schneller.

 

 

 

Sind die Eier plötzlich eckig,

 

gehts den Hühnern richtig dreckig.

 

 

 

Wenn Bauern in die Jauche segeln,

 

helfen keine Bauernregeln.

 

 

 

Verliert der Bauer seine Hose,

 

war bestimmt das Gummi lose.

 

 

 

Fällt der Bauer nachts vom Dach,

 

wird sogar die Bäuerin wach.

 

 

 

Kräht der Bauer auf dem Mist,

 

weißt du, dass er besoffen ist.

 

 

 

Ackert der Bauer splitternackt,

 

die Magd ein starker Brechreiz packt.

 

 

 

Wer im Juni einen hebt,

 

hat den Maibock überlebt.

 

Schlägt der Blitz den Bauern tot,

 

spart sein Weib ein Abendbrot.

 

 

 

Muss der Bauer kräftig niesen,

 

schont er weder Wand noch Fliesen.

 

 

 

Hängt der Bauer tot im Schrank,

 

kam die Mahnung von der Bank.

 

 

 

Dem Landmann tut`s das Herz zerreißen,

 

sieht er das Huhn auf`s Sofa scheißen.

 

 

 

Der Bauer macht ein Bäuerlein,

 

es muss ja nicht mit der Bäuerin sein.

 

 

 

Leise rauscht der Wasserfall,

 

wenn`s nicht mehr rauscht, ist`s Wasser all`.

 

 

 

Fällt der Bauer von der Leiter,

 

find` der Ochs dies äußerst heiter.

 

 

 

 

 

Wenn die Kuh am Himmel schwirrt,

 

hat die Natur sich geirrt.

 

 

 

Der Hahn sitzt auf der Krähe,

 

weil kein Huhn in seiner Nähe.

 

 

 

 

 

Schimpfwörter

 

Waldecker Schimpfwörter

 

Du aller Knistebüdel

 

Du langer Schmachthals

 

Du Unflot

 

Du verschrowener Gastvoggel

 

Du Schoopeskopp

 

Du Dusselkopp

 

Du aller Lellepetsch         = Waschlappen

 

Eck packe deck bie d`r Karduse          = beim Hals

 

Du langet Rick

 

Du Schmärsack

 

Du Schmärlippes

 

Du Luder     = schlechte Weibsperson

 

Schingoos    = verächtliche Weibsperson

 

Klüngelpeter

 

Du Eummel

 

Ladderhannes        = Herumläufer

 

Du Hahnewackel   = Unzuverlässiger

 

Du Windbüdel

 

Du Trülltapp          = ein Dummer

 

Du Fitteck              = Schelm

 

Du Dusselkopp

 

Du aller Latsch      =Schwätzer

 

Du Klatschwief

 

Du Nöhlhannes

 

Du Prohläs

 

Du Kalmüser         = der Nachdenkliche

 

Du Lappasch         = Mensch, der nichts durchsetzt

 

Du Bangeäs

 

Du Bangebüxe

 

Du alle Klawitt      = Eule  Käutzchen+

 

Du allet Geschüngele

 

Du Quarktasche

 

Du Dollidunsel

 

Du Jannpemm

 

Du Zammel

 

Du Kräppelarsch

 

Depp

 

Dödel

 

Dollbohrer

 

Doofdödel

 

Dorptrottel

 

Drecksack

 

Dummschwätzer

 

Emanze

 

Erwettenteller

 

Erzgauner

 

Eumel

 

Fettwanst

 

Flachpiepe

 

Flittchen

 

Fuulpelz

 

Galgenvoggel

 

Geizhals

 

Giftzwerch

 

Gossenpenner

 

Grautkotz

 

Greunschnawel

 

Griesgram

 

Grufti

 

Haderlump

 

Hallodri

 

Halunke

 

Hänfling

 

Hasenfaut

 

Heckenpenner

 

Hornosse    

 

Hosenschieter

 

Hülsuse

 

Hundesohn

 

Hundsfott

 

Hupfdohle

 

Ignorant

 

Intelligenzbolzen

 

Jammerlappen      

 

Kasper

 

Klaukschieter

 

Knacki

 

Knallkopp

 

Korintherkacker

 

Kulturbanause

 

Kurpfuscher

 

Lackel

 

Landei

 

Langewieler

 

Luftikus

 

Lümmeltüte

 

Lusejunge

 

Memme

 

Miesepeter

 

Mondkalf

 

Nassauer

 

Neidhammel

 

Nichtsnutz

 

Nulpe

 

Pechvoggel

 

Penner

 

Pennichfuckser

 

Petze

 

Philister

 

Pupsbacke

 

Quacksalwer

 

Quasselkopp

 

Rotzläppel

 

Sackratte

 

Scheusal

 

Schinger

 

Schlitzohr

 

Schmarotzer

 

Schnorrer

 

Schoopeskopp

 

Siffkopp     

 

Simpel

 

Struntz        

 

Suggepriester

 

Trampel

 

Tussi

 

Unflot

 

Vollidiot

 

Witzbold